Der blau schillernde Eisvogel steht in Österreich auf der roten Liste. Das liegt auch daran, dass er für Jagd und Brut besondere Anforderungen an seine Umgebung stellt. 

Eigentlich hat der Eisvogel ziemlich wenig mit Eis zu tun. Das verrät auch sein zweiter Name, „Eisenkeil“. Vermutlich stammt der Name vom althochdeutschen „eisan“, was so viel wie „schillern“ oder „glänzen“ bedeutet. Denn das tut er wirklich: Aufgrund seines eis-, kobalt- oder türkisblauen, kurzschwänzigen Gefieders kann man ihn kaum mit einer anderen mitteleuropäischen Art verwechseln. Auch die orangerote Gefieder-Unterseite kann man im Flug gut erkennen, die Farben spiegeln sich durch die Reflexion des Wassers.

Doch nicht nur sein Aussehen, sondern auch sein Verhalten wirkt etwas exotisch. So jagen sie als sogenannte Stoßtaucher und Wartenjäger, indem sie von einem passenden Platz neben dem Wasser aus, einen Stoß ansetzen. Wird eine Beute entdeckt, stürzt sich der Eisvogel kopfüber ins Wasser und fängt so bis zu sieben Zentimeter lange Fische, Wasserinsekten, Larven, Kleinkrebse und Kaulquappen. Dabei schlägt er seine Flügel schnell und oft auf und ab, bremst jedoch unter Wasser vor Ergreifen der Beute mit ausgebreiteten Flügeln und Beinen ab.

Eisvogel, sitzend auf einem Ast

Monogame Brutehe

Auch ihr Brutverhalten scheint auf den ersten Blick etwas außergewöhnlich zu sein: Während der sogenannten Balzfütterung überreicht das Männchen dem Weibchen kleine Fische, bevor sie nach gebührenden, gemeinsamen Rufen, eine monogame Brutehe eingehen. Männchen sind stark auf ein Revier fixiert und verjagen jeden außer Weibchen während der Brutzeit und Jungvögel nach dem Schlüpfen. Nach der Brutehe kehren Männchen und Weibchen wieder in ihre eigenen Reviere zurück.

Die besonderen Anforderungen an den Brutplatz und ihr territoriales Verhalten sind Mitgründe dafür, dass die Populationen in den letzten Jahren stark zurückgegangen sind. Als gefährdet auf der roten Liste soll es laut BirdLife Kärnten in Österreich rund 300-500 Brutpaare geben, in Kärnten, wo der Eisvogel oft brütet, 30-40. Eisvögel sind Indikatoren für dynamische, intakte Flusslandschaften und auch dafür, dass ausreichend Fische in den Gewässern vorhanden sind. Ihr Bestand leidet unter der fortschreitenden Verbauung und Verschmutzung dieser.

Spezifische Brutplätze

Ein passender Brutplatz muss sandiges Substrat vorweisen, in das der Eisvogel 50–100 cm lange Röhren gräbt, erklärt Werner Petutschnig von BirdLife Kärnten, der schon vor vielen Jahren eine Bestandserhebung des blauen Jägers gemacht hat. In Kärnten, wo der Vogel eigentlich oft gebrütet hat, findet man ihn nur noch vereinzelt an. Das liegt auch daran, dass Nisthöhlen abseits der Ufer, versteckt in verwachsenen Stellen angelegt werden. Das Ufer bietet nicht mehr die richtigen Gegebenheiten. „Geeignete Brutplätze gibt es eigentlich nur noch selten in der Natur“, sagt Petutschnig. Dazu kommt, dass das Wasser nicht zu trüb sein darf, damit er seine Nahrung erkennen kann und dass genug Ansitzwarten für ihre Stoßtauchgänge zur Verfügung stehen.

Doch an Gegenmaßnahmen scheitert es nicht: Jedes Jahr macht sich Petutschnig mit einem Team auf den Weg zur sogenannten Zikkurat-Drauwelle in Ludmannsdorf. Dort, wo eine gräserne Schnecke aus dem Wasser ragt, wurden künstliche Lebensräume für den Eisvogel geschaffen. Senkrechte Brutwände bieten das richtige Substrat und Schutz vor Jägern wie Marder oder Luchs. Bis Ende März müssen die Wände stehen, denn bis dahin wird die wählerische Brutplatzwahl abgeschlossen sein.

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23. Apr. |
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24. Apr. |
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Kräuterzauber im Jahreskreis

24. Apr. |
Oberösterreich
Veranstalter: NATURSCHAUSPIEL

Traditionelles Köcheln und Werken im Naturpark Attersee-Traunsee.

Begleitet von der Kräuterfrau vom Gmundnerberg sammeln wir saisonale Wildkräuter. Das wertvolle Wissen unserer Ahnen zur Verwendung der Pflanzensäfte und -kräfte kommt uns dabei zugute. Wir verarbeiten die gefundenen Kräuterköstlichkeiten im wildromantischen Ruinengarten. Vom frischen Blütensirup und Oma's „Kräutl-Schmia“ im Frühjahr über die „Kräuterbuschen zu Johannis“ bis zur individuellen Räuchermischung aus Kräutern, Harz und Zunderschwamm.

Wir treffen uns am Tor zum "Kräuterweg", einer ca. 1,5 Hektar großen Naturhangwiese mit angelegtem Schaugarten, welche von Wald umsäumt ist. Hier erfahren wir zunächst über die Wichtigkeit der unzähligen Bauern und Landschaftspfleger des Naturparks, die durch ihren Arbeitseinsatz und ihre Nutzung von Wald und Flur die Entstehung dieser Kulturlandschaft möglich gemacht haben.

Wir tauchen ein in die Geschichte. Anhand der Berichte über die Arbeitsweise unserer Vorgänger wird klar, wie mühsam Steilflächen bis Mitte des vorigen Jahrhunderts bewirtschaftet wurden und sich die „Kaltwasserer“ ins Tal begeben mussten, um sich ihr täglich Brot zu verdienen. Eine befahrbare Straße war bis dorthin nicht vorhanden. Kann man sich das Leben damals heute noch vorstellen?

Schließlich folgt der Übergang in die Welt der Wildkräuter. Wichtige Basics rund um das "Kräutl" machen uns neugierig auf die aktuellen Schätze der Natur. Wir begeben uns auf die Suche nach den saisonalen, wilden Kräutern des Naturparks. Gemeinsam bewandern wir den Waldrand sowie das Bachufer des kleinen Kaltwasser-Bächleins. In Begleitung von unzähligen Insekten, welche die Pflanzenvielfalt des Wildkräutergartens lieben, hören wir Geschichten rund um die Gepflogenheiten unserer Vorfahren zum jeweiligen Jahreszeitenthema.

Aus den gesammelten Zutaten stellen wir bei der Kaltwasser-Ruine (wieder aufgemauerter Teil der ursprünglichen Stube des „Kaltwasser“-Anwesens) unsere Naturkreation her. Das zauberhafte Ambiente des Wildkräuter-Ruinengartens lässt eintauchen in die gute alte Zeit. Gemütliches Zusammensein in unberührter Natur und das gemeinsame Werken steigert das Wohlbefinden. Als Erinnerung nehmen wir unser selbst erzeugtes Produkt mit nach Hause.

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