Die Ausgangssperren während der vergangenen Wochen hatten für einige heimische Bauern und Bäuerinnen auch eine gute Seite: Die Nachfrage nach regionalen Produkten stieg. Für rund 23.000 österreichische landwirtschaftliche Betriebe bildet die Direktvermarktung ihrer Produkte, zum Beispiel auf dem (digitalen) Bauernmarkt oder durch Ab-Hof-Verkäufe, einen großen Teil Ihres Einkommens.

Hier kommen 5 gute Gründe, warum wir beim Einkaufen auch abseits von Ausgangssperren auf regionale Produkte setzen sollten – und woran man sie eigentlich erkennt.

Bevor wir über unsere 5 guten Gründe für regionale Produkte ins Schwärmen geraten – was versteht man überhaupt unter regional? Eines vorweg: Regional ist nicht gleich bio, und auch nicht gleich saisonal. Die leuchtend roten Paradeiser können zwar von der Landwirtschaft um die Ecke kommen, deswegen aber genauso mit Spritzmitteln behandelt und im energiefressenden Glashaus gezogen worden sein. Idealerweise tritt „regional“ also im Trio mit „saisonal“ und „bio“ auf. 
 

Regional? GLOBAL2000 hat eine kleine Checkliste erstellt:

  • Eine klar geregelte geographische Herkunftsidentität aus einer Region (zum Beispiel Marchfelder Spargel oder Vorarlberger Bergkäse)

  • Produktion und Verarbeitung mit Rohstoffen aus ebendieser Region

  • Verkauf in ebendieser Region – dabei gilt als Richtlinie, dass die Erzeugung der Rohstoffe, die Verarbeitung und der Vertrieb des fertigen Produkts innerhalb eines Umkreises von maximal 100 Kilometer liegen müssen.

Darüber hinaus kennzeichnet die Marke "Da komm' ich her" (erhältlich bei BILLA, MERKUR und ADEG) erntefrisches Obst und Gemüse aus deiner Region. 

1Wer regional kauft, erhält unser Landschaftsidyll

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Frauen im Naturschutz_FLORA-Zillner-Ilse-Gumprecht-Emanuel-Zillner mit Ziegen

Machen wir einen kleinen Ausflug zum wichtigsten Apfelanbaugebiet Österreichs, das Oststeirische Hügelland mit seinen malerischen Obst- und Weingärten. Dass es hier aussieht wie aus dem Bilderbuch ist nicht selbstverständlich. Manfred und Maria Stix führen mit ihrem Bio-Obstbau einen jener kleinstrukturierten landwirtschaftlichen Betriebe, die die Böden mit viel Idealismus und großem Arbeitseinsatz nachhaltig bewirtschaften.

„Im Grazer Feld wurden schon so viele Flächen der Industrie und Wirtschaft geopfert“,

sagt Maria Stix, „da ist es uns ein großes Anliegen, die Böden fruchtbar zu erhalten, damit wir sie in gutem Zustand an die nächste Generation weitergeben können.“

Auch am Hundsheimer Berg im östlichen Niederösterreich ist durch die jahrelange Beweidung mit Schafen und Ziegen eine europaweit einzigartige Oase der Schmetterlingsvielfalt und eine einzigartige Vegetation entstanden: der Pannonische Trocken- und Halbtrockenrasen, der in Österreich sonst kaum noch zu finden ist.

Mit dem Fehlen der Ziegen und Schafe in den 1980er Jahren drohten die Flächen zu verbuschen und verwalden. Gemeinsam mit dem Land Niederösterreich und dem WWF startete die Familie Zillner ein Beweidungsprojekt mit Schafen, welches von Blühendes Österreich gefördert wird. Und so gibt es ihn noch heute, den Halbtrockenrasen am Hundsheimer Berg, und dazu die nächste Generation von Ziegenbauern, die heute Kitzfleisch von artgerecht gehaltenen Ziegen anbietet.

Nicht zu vergessen sind die blühenden Almwiesen im Sommer, die ohne der harten Arbeit von den Bergbauern und -bäuerinnen sowie Wanderschäfern oder dank der freiwilligen Helfer dem Wald weichen müssten.

2Wer regional kauft, schützt Klima und Umwelt 

Die Ernährung macht einen bedeutenden Anteil unseres persönlichen ökologischen Fußabdrucks aus: Laut WWF ist es bei uns Österreicherinnen und Österreichern rund ein Viertel. Was sich zunächst entmutigend anhört, kann man auch positiv sehen: Damit haben wir ein großes Potenzial an der Hand, Treibhausgase einzusparen und auf recht einfachem Weg das Klima zu schonen.

Kurze Transportwege verursachen einen geringeren CO2-Ausstoß. Die Fahrt mit dem Fahrrad zum nächsten Bauernmarkt kostet höchstens dich selbst ein bisschen Energie. Und auch wenn der nächste Ab-Hof-Verkauf deines Vertrauens nur mit dem Auto zu erreichen ist, könntest du zum Beispiel gleich Familie und Freunde mitversorgen. Hamstern erwünscht!


Regionale Produkte werden frisch geerntet und halten damit länger – im Gegensatz zu Banane, Mango & Co., die auf ihrer langen Reise in den Supermarkt um die Ecke erst nachreifen mussten. Länger haltbare Lebensmittel sparen Ressourcen, weil wir weniger benötigen und weniger verdorbenes Essen wegwerfen müssen. 

3Wer regionale (Bio-)Produkte isst, tut sich selbst etwas Gutes

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Bauer Stix

Man kann auch aus ganz egoistischen Gründen regionale Produkte bevorzugen. Kurze Transportwege bedeuten, dass Obst und Gemüse zum optimalen Reifezeitpunkt geerntet werden. Damit bleiben wertvolle licht- und wärmescheue Nährstoffe besser erhalten und entfalten auf deinem Teller ihre ganze Kraft. Frisch geerntetes Obst und Gemüse enthält außerdem sekundäre Pflanzenstoffe. Die sind gut fürs Immunsystem und wichtig, um Herz-Kreislauferkrankungen vorzubeugen.

Kommen deine regionalen Lebensmittel auch noch aus einem Bio-Betrieb, streichst du Rückstände chemischer Dünger von deinem Speiseplan. „Zwar müssen auch wir in unseren Monokulturen Spritzmittel verwenden“, erklärt Maria Stix. „aber niemals sind es chemisch synthetische Stoffe – bei uns gibt es ausschließlich organische Dünger wie Rapspresskuchen oder Pellets aus Hühnermist. Sie belasten den Boden weniger, weil darin keine Mineralsalze enthalten sind, die ins Grundwasser gelangen könnten.“

4Wer regional kauft, sichert Arbeitsplätze

Greifen wir als Konsumentinnen und Konsumenten öfters zu regionalen Produkten, bleibt die Wertschöpfung hier in Österreich und kommt lokalen Produzenten zugute. Das ist wichtig, denn die heimischen Bäuerinnen und Bauern sichern und schaffen wiederum selbst Arbeitsplätze. Die Corona-Krise hat uns außerdem eindrücklich gezeigt, wie wichtig ein hoher Selbstversorgungsgrad bei den Lebensmitteln ist. Je autonomer und unabhängiger von Importen, desto besser.

Manfred und Maria Stix haben 2018 ihre Bio-Solidarische-Landwirtschaft gegründet: Mittlerweile zahlen mehr als 20 Familien regelmäßig einen fixen Beitrag – dafür können sie wöchentlich ihren Anteil an frischem Obst, Säften, Nektar, Essig, Apfelmost und Honig abholen. Und die Stix’ erhalten im Gegenzug ein Stück finanzielle Sicherheit zur Erhaltung ihres Betriebs, zum Beispiel wenn es einmal einen Ernteausfall geben sollte. Damit können die Landwirte wiederum einen fixen Saisonarbeiter beschäftigen und bieten während der Erntezeit zusätzlich bis zu sechs weiteren Personen einen Arbeitsplatz.

5Blick über den Tellerrand: Wer regional kauft, bekommt qualitätsvolle Kulinarik aufgetischt

Was steckt wirklich drin? Bei regionalen Lebensmitteln lässt sich das viel leichter nachvollziehen, als bei Produkten aus fernen Ländern. So kann man sich eben bei den Produkten vom Biohof Stix sicher sein, dass hier keine Rückstände chemischer Spritzmittel mit auf dem Teller landen. Produkte aus kleineren Betrieben kommen außerdem öfter ohne Zusätze, Verdickungs- oder Konservierungsmittel aus, die in der großindustriellen Fertigung leider schon fast Standard sind. Für den Genuss und den Nährwert haben sie keine Bedeutung, eher im Gegenteil.

Am besten du machst dir selbst mit allen Sinnen ein Bild – zum Beispiel bei einer Landpartie mit AfterWork am Bauernhof. Und schließlich bekommst du mit regionalen und saisonalen Produkten auch noch einen Blick über den Tellerrand serviert: Du wirst abwechslungsreicher essen und deinen kulinarischen Horizont erweitern. Statt der roten Paradeiser gibt es im Hochwinter dann vielleicht mal Rote Rüben, Topinambur oder Cicorino rosso – klingt doch auch viel schöner.

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