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Vision

Die einzigartige Wildflusslandschaft am Tiroler Lech zählt gemeinsam mit seinen Seitenzubringern als Natura 2000-Gebiet zu den letzten naturnah erhaltenen, alpinen Flusstälern Österreichs. Der Naturpark Tiroler Lech macht es seinen Besuchern leicht – auch ohne beschwerliche Aufstiege kann hier jeder diese einzigartige Wildflusslandschaft mit ihrer seltenen Tier- und Pflanzenwelt hautnah erleben. Dem Lech seine Dynamik und landschaftsformende Kraft zu bewahren, steht dabei im Mittelpunkt.

Über den Naturpark Tiroler Lech

Der Naturpark Tiroler Lech liegt in den nördlichen Kalkalpen, eingebettet zwischen zwei mächtigen Gebirgsketten – den Lechtaler Alpen im Südosten und den Allgäuer Alpen im Nordwesten. Auf einer Fläche von 41,38 km² umfasst das Schutzgebiet im Wesentlichen den Wildfluss Lech mit seinen angrenzenden Überflutungszonen und Auwäldern, die wichtigsten Seitenzubringer sowie Teile von Bergmischwäldern. Der Naturpark Tiroler Lech ist somit das größte zusammenhängende Schutzgebiet im Talbereich Tirols, dessen Naturraum hauptsächlich durch den Wildfluss Lech geprägt wird. Er erstreckt sich in einer Höhe von 800 m bis auf 1.380 m Seehöhe. Nach dem Wechsel von der Vorarlberger auf die Tiroler Seite fließt der Lech über 62 km in einer West-Nordost-Ausrichtung durch den Naturpark bis er an der süddeutschen Staatsgrenze bei Vils/Pinswang Österreich verlässt. Der Naturpark verfügt im Verhältnis zu seiner Fläche über sehr lange Außengrenzen.

Sand und Kiesbänke, breite Auwaldbereiche und hellblau-türkis schimmerndes Wasser verleihen dem Naturpark seine besondere Schönheit. Vor allem Auwälder zählen zu den artenreichsten Lebensräumen in Europa. Am Tiroler Lech und auf seinen Schotterflächen sind viele äußerst seltene Tiere zu Hause. Für Vogelliebhaber ist der Naturpark Tiroler Lech eine der ersten Adressen in Tirol. Von ca. 150 in Tirol heimischen Brutvogelarten finden ca. 110 hier ihre charakteristischen Lebensräume, wie z.B. Flussregenpfeifer, Steinadler, Wanderfalke, Haselhuhn und Sperlingskauz. Auch für Botaniker ist einiges geboten. Ein Drittel (1.116 Arten) aller in Tirol heimischen Pflanzen wachsen im Naturpark Tiroler Lech. Davon sind ein Drittel (392 Arten) sehr wertvoll und als gefährdet eingestuft und am Tiroler Lech zu Hause. So findet man hier in der Martinauer Au das größte zusammenhängende Frauenschuhgebiet Europas.

Aktivitäten im Naturschutz

Der Schutz seltener Lebensräume und Arten der Tier- und Pflanzenwelt ist ein grundlegender Auftrag für den Naturpark Tiroler Lech. Der Erhalt der letzten Wildflusslandschaft der Nordalpen mit ihrem Arteninventar stellt eine besondere Verantwortung für die Naturschutzarbeit in unserem Naturpark dar.

Vor allem die LIFE Lech Projekte, die die Revitalisierung des Lechs vorsehen, sind zum Teil noch in Umsetzung. In der Vergangenheit wurde der Lech an seinen Ufern verbaut und man errichtete Geschiebefallen. Um dem Lech wieder die Möglichkeit zu geben, frei zu fließen, Kiesflächen abzulagern und dadurch Pionierstandorte als Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten zu schaffen, wurden und werden diese an geeigneter Stelle wieder entfernt. Dadurch kann sich der Bestand an hoch spezialisierten Tier- und Pflanzenarten der Wildflusslandschaft, wie die Gefleckte Schnarrschrecke und die Deutsche Tamariske wieder erholen. Auch die Besucherlenkung im Natura 2000-Gebiet Tiroler Lech wurde im Rahmen des LIFE-Projekts verbessert. Zielgerichtete Informationen und stärkere Bewusstseinsbildung führen dazu, dass die Brutgebiete von störungsempfindlichen Vogelarten, wie Flussuferläufer (Actitis hypoleucos) und Flussregenpfeifer (Charadrius dubius) besser geschützt werden. Gleichzeitig soll die Akzeptanz der Bevölkerung zum Natura 2000-Gebiet Tiroler Lech gestärkt werden.

Der Zwergrohrkolben (Typha minima) war ehemals an den großen Flusssystemen in den Alpen sowie im Alpenvorland weit verbreitet. Heute ist er in den Alpenländern akut vom Aussterben bedroht. Am Tiroler Lech findet man noch isolierte Restbestände. Um diese zu sichern werden die bestehenden Standorte gepflegt und auch Neue für eine Wiederansiedlung erschlossen. Seit mehreren Jahren wird ein Artenschutzprogramm für die Kreuzkröte (Bufo calamita) durchgeführt, um den Bestand des seltensten Amphibes Österreichs zu sichern. Es geht bei den Maßnahmen vor allem darum, geeigneten natürlichen Lebensraum zu erhalten oder wieder herzustellen. Kreuzkröten brauchen offene, sandige Stellen im Auwald und geeignete Gewässer, in denen sie laichen können.

Tätigkeiten in der Naturbildung

Dem Naturpark Tiroler Lech ist die Umweltbildung ein besonderes Anliegen. Themen aus Natur und Kultur sind Inhalte von Exkursionen, Workshops und Schulprogrammen. Bei öffentlichen Veranstaltungen ist der Naturpark mit interaktiven Programmen zur Umweltbildung vertreten. Auch durch Bildungsprogramme an Schulen soll eine engere Verbindung hergestellt werden. Bisher gibt es drei Naturpark-Schule, die besonders eng mit dem Naturpark Tiroler Lech zusammen arbeiten. Die Schüler und Lehrer leben einen besonders intensiven Umgang mit der heimischen Natur.

Wöchentliche Veranstaltungen sollen die Besucher sowie Bewohner mit in die Natur einbinden. Neben den Kräuterwanderungen und Auwaldsafaris gibt es auch themenbezogene, einmalige Exkursionen und Vorträge über beispielsweise Schmetterlinge, Fledermäuse, Amphibien, Wald und Klima. Gemeinsam mit Blühendes Österreich werden Veranstaltungen angeboten, die ein Bewusstsein für die Natur und die Wildflusslandschaft schaffen sollen.

Unsere Erfolge

Das erste LIFE-Revitalisierungsprojekt in den Jahren 2001-2007 brachte weitreichende Verbesserungen für den Wildfluss. Dem Lech wurde mehr Raum gegeben, um sich frei auszubreiten. Aufgrund des großen Erfolgs gibt es derzeit ein zweites LIFE-Projekt, dessen 12 flussbauliche Maßnahmen sowie verschiedene Artenschutzmaßnahmen schon weitestgehend umgesetzt sind. Davon profitieren die Auwälder, deren Bewohner und schließlich auch der Mensch in Form eines besseren Hochwasserschutzes. Der Naturpark Tiroler Lech ist in das Projekt insofern involviert, indem er als Auftragnehmer die Öffentlichkeitsarbeit übernimmt. Ein weiteres, länderübergreifendes Projekt ist das INTERREG-Projekt „Leben am Wildfluss“, in dessen Rahmen gerade ein neues Besucherlenkungskonzept am Entstehen ist.

GF Mag. Marlene Salchner
Naturpark Tiroler Lech
Klimm 2
Elmen 6644
Österreich

Elmen, 6644

Telefon:  E-Mail:  Web: https://www.naturpark-tiroler-lech.at/ Icon OpenWindow
Mo - So: 10:00 - 16:00 Mai - Ende September