Rote Listen sind das Biodiversitätsbarometer der Natur, eine Alarmanlage für den Arten- und Pflanzenschutz. Sie zeigen uns an, wo Flora und Fauna besonders gefährdet sind. Sie gelten für Österreich – und die Welt.

Von über 3.300 auf den Roten Listen in Österreich erfassten Tierarten sind 90 Arten ausgestorben, darunter der Schwanzstirnwürger sowie 35 Nachtfalterarten. Über 35 Prozent der auf den Listen erfassten Tierarten gelten aktuell als gefährdet – vom Ziesel über die Blaurake oder Smaragdeidechse bis zum Segelfalter oder Urzeitkrebs (siehe Bilder unten). 1,2 Prozent der einst heimischen Farn- und Blütenpflanzen sind ausgerottet. Bei Moosen und Flechten sieht es ähnlich aus.

Rote Listen zeigen an, wo Lebensraumverlust Tier- und Pflanzenpopulationen bedroht – bis zu deren Aussterben. Sie sind so etwas wie die Alarmanlagen der Natur und werden bei Umweltverträglichkeitsgutachten herangezogen, oder um Naturschutzgebiete auszuweisen. In einigen Bundesländern Österreichs sind sie gar Basis der Naturschutzgesetze.

Als Geburtsjahr der Roten Listen gilt 1962. Die Weltnaturschutzunion International Union for Conservation of Nature and Natural Resource, kurz IUCN, gibt damals erstmals das Red Data Book heraus, in dem über 200 Säugetier- und über 300 Vogelarten beschrieben werden. Erst die zweite Version, die zwischen 1966 und 1971 erscheint, verteilt verschieden Gefährdungskategorien. In der aktuellsten Roten Liste aus 2007 gelten über 16.300 Tierarten als bedroht.

Erste heimische Liste aus Kärnten

In Österreich datiert das Umweltbundesamt das Geburtsjahr der Roten Listen auf das Jahr 1974. Die erste Liste erscheint mit dem Titel „Die in Kärnten gefährdeten Vogelarten und Maßnahmen zu ihrem Schutze (Rote Liste)“. Die erste gesamtösterreichische Rote Liste gefährdeter Tierarten wird 1983 veröffentlicht. „Aktuell sind auf Bundesebene 21 Listen gefährdeter Tierarten publiziert“, sagt Peter Zluka vom Umweltbundesamt. Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft beauftragt Experten Rote Listen zusammenzufassen – für die Methodenentwicklung, Koordination und Redaktion der Listen ist das Umweltbundesamt zuständig. „Insgesamt gibt es in Österreich ziemlich viele Listen, auf Länderebene sowie auf Bundesebene. Wir sind immer noch am Sammeln“, sagt Zluka.

Nationale und internationale Gefährdung

Sowohl die Erstellung als auch die stete Aktualisierung der einzelnen Listen – nach einheitlichen und national wie international vergleichbaren Kriterien – verlangt Akribie und Zeit. Die Roten Liste der österreichischen Pflanzenwelt wird aktuell überarbeitet, die Rote Liste zu einzelnen Biotoptypen gibt es in Österreich seit 2002. „Die Gefährdungsstufen wurden von der IUCN weltweit einheitlich festgelegt“, sagt Zluka. „Jedes Land ist angehalten die Kategorienbezeichnungen, die Schreibweise der Kategorien und das Einstufungssystem zu übernehmen, um internationale Vergleichbarkeit zu ermöglichen.“ 2001 hat Zluka mit einem Expertenteam die Methode der Erstellung Roter Listen in Österreich aktualisiert.

In Österreich gelten die weltweit gängigen Gefährdungsstufen EX (Extinct, ausgestorben), RE (Regionally Extinct, regional ausgestorben), CR (Critically Endangered, vom Aussterben bedroht), EN (Endangered, stark gefährdet), VU (Vulnerable, gefährdet), NT (Near Threatened, Vorwarnliste), LC (Least Concern, ungefährdet), DD (Data deficient, ungenügende Datengrundlage) und NE (Not Evaluated, nicht eingestuft).

Autorin: Maria Schoiswohl

Meckerziege oder flotte Biene?

Flotte Biene! Dann bist du auf Österreichs größter Plattform für Naturerlebnisse genau richtig.

Jetzt registrieren

Verwandte Naturerlebnisse

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour

29. März |
Steiermark
Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour mit einem/-r Nationalpark Ranger:in

Unsere Ranger:innen stimmen ihre Führung individuell auf Ihre Wünsche, Vorstellungen und Interessen ab.

Wieso sieht der Wald hier so wild aus? Und was genau macht diesen kleinen blauen Käfer besonders? Unsere Ranger:innen gehen bei einer exklusiven Führung auf Ihre Fragen ein und vermitteln dabei das Herzensanliegen unseres Nationalparks: die Werte der Wildnis.


Wenden Sie sich an das Informationsbüro in Admont und wir vermitteln Ihnen gerne eine:n erfahrene:n und bestens geeignete:n Nationalpark Ranger:in. Anfragen unter der Tel: +43(0)3613/21160-20;
info@nationalpark-gesaeuse.at, oder Sie nutzen die direkte Buchung: einfach Datum auswählen, Halb- oder Ganztag und los geht´s. Alles andere übernehmen wir für Sie.
Die Buchungsabwicklung und Bezahlung erfolgt über das Infobüro des Nationalparks Gesäuse in Admont.

Gesäuse Partner der Kategorie „Outdoor Anbieter" bieten ebenfalls eigene Programme und individuelle Touren an (Rafting, Schitouren, Klettertouren, Wandern... ): sich einmal mit Freund:innen auf schwierigere Wanderwege ins Hochgebirge wagen, die Kletterkünste testen oder im Winter eine Schitour ohne Sorge um Orientierung und Sicherheit machen...

Buslinie G912

Österreiche Bundesbahn: www.oebb.at
BusBahnBim-Auskunft: www.busbahnbim.at

Buslinie G912

Reisen Sie zu unseren Veranstaltungen, wenn möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an oder benützen Sie im Sommerhalbjahr das Gesäuse Sammeltaxi (+43 3613 21000 99). Die Parkplätze im Nationalpark Gesäuse sind kostenpflichtig (Tagesticket € 6,00). Nähere Informationen zu den Parkplätzen finden Sie hier. Allgemeine Informationen zur Anreise in den Nationalpark Gesäuse finden Sie hier.

€ 195,00 für eine Halbtagestour
€ 290,00 für eine Ganztagestour

Gerne beraten wir Sie individuell und erstellen ein passendes Angebot für Sie!

Geführte Touren sind ganzjährig möglich.

Sie bezahlen bequem per Kreditkarte, Direktüberweisung.

Wenn Sie die Tour gerne nach Rechnungserhalten überweisen möchten, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.

Gibt es Beispiele für derartige Touren?

Ja, Sie können sich gerne hier einen Überblick über unsere Standard-Touren verschaffen. Sie können sich aber auch gerne einfach thematische Schwerpunkte, Routen oder Aktivitäten wünschen und wir organisieren eine:n genau für Ihre Bedürfnisse passende:n Ranger:in.

 

Ich möchte auch gerne eine:n Bergwanderführer:in oder eine:n Bergführer:in buchen?

Bei schwierigen Wanderungen in alpine Gipfelregionen, Klettertouren oder Schitouren sollten Sie sich von Bergführer:innen oder Bergwanderführer:innen begleiten lassen. Eine Auflistung finden Sie hier.

Treffpunkt und Zeitpunkt wird gemeinsam mit dem Guide bei Buchung vereinbart

Interessen und Intensität der Halb- oder Ganztagestour werden individuell angepasst.

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour
Der Fährte folgen
Mit dem Nationalpark Ranger die Waldwildnis im Nationalpark Kalkalpen entdecken

Book a Ranger

30. März |
Oberösterreich
Veranstalter: Nationalpark Kalkalpen

Mit unseren Nationalpark Rangerinnen und Rangern erlebst du den Nationalpark Kalkalpen von seinen schönsten Seiten: Wildtiere beobachten, besondere Pflanzen kennenlernen, die Waldwildnis entdecken oder das Weltnaturerbe "Alte Buchenwälder" erkunden.

Meinen ganz persönlichen Ranger buchen

Du wählst dein Thema und den Termin - alles andere organisiert unser Besucherservice für dich!
Folgende Themen stehen zur Wahl:

Preise für individuelle Ranger Tour:

Halbtagestour bis 4 Stunden, Euro 195,-
Ganztagestour, Euro 290,-

Info & Buchung:

Besucherzentrum Ennstal
+ 43 7254/8414, info-ennstal@kalkalpen.at

Infostelle Windischgarsten
+ 43 7562/5266-17, info-wdg@kalkalpen.at

Villa Sonnwend National Park Lodge
+ 43 7562/20592, villa-sonnwend@kalkalpen.at

Zum Treffpunkt:

Das Nationalpark Besucherzentrum Ennstal liegt direkt an der Eisenbundesstraße zwischen den Orten 4462 Reichraming und 4463 Großraming.

  • Nationalpark Infostelle und Tourismusbüro Steyr und die Nationalpark Region
  • Ausstellung Wunderwelt Waldwildnis
  • Nationalpark Shop
  • Kostenlose Parkplätze vor dem Besucherzentrum
Book a Ranger
Der Fährte folgen