25 Tage, 2.539 Teilnehmende, 12.005 gemeldete Schmetterlinge – die diesjährige Schmetterlingszählung "Zeig her deinen Schmetterlingsgarten" übertraf alle Erwartungen! Von 13. Juli bis 6. August 2017 wurden im Zuge der Aktion die Smartphones im Garten, auf der Terrasse oder Balkon gezückt, um über die Schmetterlings-App an der größten Schmetterlingszählung Österreichs teilzunehmen.

Blühendes Österreich hat gemeinsam mit GLOBAL 2000 die Citizen-Science Aktion ins Leben gerufen und freut sich über das sensationelle Ergebnis. Ronald Würflinger, Geschäftsführer von Blühendes Österreich, zieht zufrieden Bilanz: „Die Schmetterlingsmeldungen der über 2.500 Teilnehmenden in nur 25 Tagen zeigen, dass den Österreicherinnen und Österreichern Schmetterlinge und ihr Garten am Herzen liegen."

Schmetterling Thymian Blaeuling

Top 3 der häufigsten Schmetterlingsarten ... und ein erfreuliches Wiedersehen!

Am prominentesten im Rahmen der sommerlichen Zählaktion in Österreichs Gärten war das Große Ochsenauge mit 874 Sichtungen vertreten. Dicht gefolgt vom Kaisermantel mit 870 Sichtungen, der auf den zweiten Platz flatterte. Mit einem festen Flügelschlag hat es auch noch der Admiral mit 801 Sichtungen unter die Top 3 geschafft. Insgesamt wurden bei der Aktion an die 12.000 Schmetterlingsfotos hochgeladen. Von den 208 gezählten Tagfalterarten in Österreich wurden bei der Zählaktion "Zeig her deinen Schmetterlingsgarten" 112 Arten gezählt (in der App hinterlegt sind 140 Arten).

Überraschend kam der Thymian Bläuling (Pseudophilotes vicrama) im Südburgenland (Eisenberg an der Raab) einer Teilnehmerin vor die Linse: Er wurde dort nur drei Mal gesichtet, zuletzt vor 19 Jahren im Jahr 1998! Auch der sehr seltene und akut vom Aussterben bedrohte Zahnflügel-Bläuling (Polyommatus daphnis) wurde in der Steiermark (Leoben) dokumentiert. Sensationell ist, dass der Schwarzbraune Trauerfalter (Neptis sappho) offenbar in Wörgl Tirol gesichtet wurde und der erste Nachweis dieser Art für dieses Bundesland ist! Die Herkunft des Falters ist jedoch zweifelhaft. Die Art kommt in Österreich nur in den östlichen Bundesländern vor. Da der Fund so weit weg vom natürlichen Verbreitungsgebiet liegt, ist von einer Einschleppung als Raupe oder Puppe (und dem darauf folgenden Schlupf des Falters) oder einem freigelassenen Zuchtexemplar auszugehen!

Schmetterlingsgarten - Bericht

Bundesländerergebnisse: Wo das große Flattern herrscht

Insgesamt haben 2.539 TeilnehmerInnen die flatterhaften Gäste im Garten, auf "Balkonien" oder der Terrasse abfotografiert und mittels Schmetterlings-App hochgeladen. Die meisten Sichtungen gab es in Niederösterreich mit 2.363 Schmetterlingsfotos, dicht gefolgt von der Steiermark mit 2.299 Exemplaren. Anschließend reiht sich Kärnten mit 1.707 Sichtungen auf den dritten Platz.

 

Die artenreichsten Gärten Österreichs

Die meisten Datensätze, also Schmetterlinge,  hat uns Marlene M. aus Kärnten übermittelt: Sagenhafte 244 Schmetterlinge flatterten in den 25 Tagen bei ihr im Garten. Was die meisten unterschiedlichen Arten anbelangt, also nicht die Menge, so kann sich  Michalea W. freuen: ihr Garten konnte 42 unterschiedliche Arten zu seinen Besuchern zählen.

Jetzt den ganzen Report zu "Zeig her deinen Schmetterlingsgarten" herunterladen!
(Mit einem Vorwort von Lena Hoschek)

Schmetterlingszählung: Daten sammeln für die Wissenschaft

Nach den alarmierenden Berichten zur dramatischen Lage der Schmetterlinge braucht es umfassende und landesweite Daten, um den Status-quo der Gaukler zu eruieren. Mit diesen Beobachtungen werden auch schützenswerte Naturflächen und deren Potential erst sichtbar. Und hier ist die Citizen Science Aktion "Zeig her deinen Schmetterlingsgarten" Mittel zum Zweck. Für die einwandfreie Qualität der Daten sind die Experten Thomas Holzer und Helmut Höttinger zuständig. Letzterer über das erfreuliche Ergebnis der Zählung: „Von vielen – noch relativ häufig vorkommenden Arten – gingen so viele Meldungen ein, dass z.B. die Verbreitungskarten für Österreich deutlich verdichtet und erweitert werden können. Andererseits zeigen auch Nachweise von seltenen und gefährdeten Schmetterlingsarten das Potenzial der naturschutzfachlichen Nutzung dieser Daten auf. Nicht zuletzt hat die Zählaktion auch einige Anregungen gebracht, die Schmetterlings-App in den nächsten Jahren für weitere Untersuchungen zum Artenbestand einzusetzen.“

"Sensationell ist, dass aufgrund der Schmetterlingsbeobachtungen in der App die bisherigen Daten zu Verbreitung und Flugzeiten der Schmetterlinge in der Wissenschaft nun angepasst werden müssen!" - Helmut Höttinger, Schmetterlingsexperte der Schmetterlings-App
Schmetterling Eisvogel

"Es rappelt in der App": Tausende UserInnen aktiv

Die emsige Community der Schmetterlings-App hat sich während "Zeig her deinen Schmetterlingsgarten" selbst übertroffen: Über 11.000-mal wurden die Sichtungen kommentiert und die Schmetterlingsfotos über 20.000-mal geliked. Der rege Austausch innerhalb der Teilnehmenden und das Engagement zur Schmetterlings-Volkszählung zeigen, dass die bedrohten, flatterhaften Freunde auf die Unterstützung der ÖsterreicherInnen zählen können. Ein besonders aktiver Teilnehmer war Gernot Macsemniuc, der sich mit über 1.100 Kommentaren als fleißigster Helfer entpuppte.

Save the date: "Zeig her deinen Schmetterlingsgarten" 2018

Um die Bestände der heimischen Schmetterlingswelt weiterhin zu beobachten und sinnvolle Schlüsse aus den Daten ziehen zu können, wird die Zählaktion wiederholt. So sicher wie der nächste Sommer kommt, winkt auch schon die nächste Schmetterlingszählung von 12. Juli bis 5. August 2018!

Die Lobby für Schmetterlinge: 365 Tage im Jahr

Die Schmetterlings-App kennt keine Sperrstunde und die SchmetterlingsfreundInnen werden dazu aufgerufen, weiterhin fleißig Sichtungen hochzuladen und die Bestände der Arten weiterhin zu dokumentieren. Nachdem die Aktion zur Zählaktion im Garten 2017 nun Geschichte ist (richtig, bis zum 12. Juli 2018, wenn "Zeig her deinen Schmetterlingsgarten" in die zweite Runde geht), erweitern wir den Radius wieder auf das ganze Land, sei es beim Wandern oder Spazierengehen: Die Schmetterlinge warten auf dich! (Text: Stephanie Fischer)

Schmetterlings-App: Gratis, aber nicht umsonst – denn Schmetterlinge brauchen dringend unsere Hilfe!

Falls du die kostenlose App "Schmetterlinge Österreichs" noch nicht installiert hast, lade dir diese gleich hier herunter:

 

Weitere Links für mehr blühende und flatternde Vielfalt:

Jetzt den ganzen Report zu "Zeig her deinen Schmetterlingsgarten" herunterladen!

 

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Verwandte Naturerlebnisse

no reuse 20 im waldkammergut

Im Waldkammergut®

20. Apr. |
Oberösterreich
Veranstalter: NATURSCHAUSPIEL

Mit dem Förster durch Wälder streifen.

Auf verschiedenen Routen sind wir mit Förster Poidl Putz unterwegs im Aurachtal. Er teilt mit uns sein Wissen über die Funktionen des Waldes, Pflege, Schutz und vielfältige Nutzung der Bäume, über Jagd und Wild, Vogel- und Naturschutz sowie Tiere, Pflanzen und Kräuter im Naturpark Attersee-Traunsee. Auch gehen wir der Frage nach, wie der Wald in der Blütezeit der Salzgewinnung genutzt wurde und welche aktuellen Veränderungen heute besonderen Einfluss auf den Wald haben. Die Führungen bieten durch die jeweilige Anpassung an aktuelle Forstarbeiten, Jahreszeit und Witterung besonders viel Abwechslung.

Vom Treffpunkt (Kirchenparkplatz Reindlmühl) aus wird mit Fahrgemeinschaften in das Forstrevier Schwarzenbach eingefahren. Am Waldrand, der ersten Station unseres Streifzuges, gibt es einen Einblick in das Arbeitsfeld Forst. Danach reihen sich, wie auf einer Perlenschnur, Anregendes und Wissenswertes aneinander. Dies ändert sich jahreszeitlich bedingt, da der Förster sehr darauf bedacht ist, die Teilnehmer*innen immer in aktuelle Arbeiten (Baumpflanzung und -pflege, Holzernte, Borkenkäferbekämpfung) und Geschehnisse im Wald (Balz- bzw. Brunftzeit, Wildfütterung im Winter, Spurenlesen) einzubinden.

Inhaltlich dreht es sich um die vier Funktionen des Waldes (Nutz-, Schutz-, Wohlfahrts- und Erholungsfunktion), den Lebenszyklus der Bäume (vom Samen bis zur Ernte bzw. Totholz), Jagd- und Wildtiermanagement, Vogel- und Naturschutz, Produkte und Arbeitsplätze im Wald.

Mit waldpädagogischen Spielen, Geschichten und dem Beobachten von nicht Erwartetem (Begegnung mit Auerhahn, Siebenschläfern etc., Besuch einer Holzknechtssölde) wird der Streifzug rund und kompakt wie ein Baumstamm. Auf einer abwechslungsreichen Route, die von Termin zu Termin variieren kann, werden auch die wirtschaftliche Bedeutung, die Produkte und Arbeitsplätze im und rund um den Wald besprochen – ganz unter dem Motto „WALD – Wir Alle Leben Davon".

Info & Anmeldung zum NATURSCHAUSPIEL
Individuelle Termine für Gruppen ab 7 Personen nach Vereinbarung.

Im Waldkammergut®
Der Fährte folgen