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Ackerwildkräuter sind Pflanzen, die „wild“ auf Äckern wachsen – also, ohne dass sie der Mensch dort angepflanzt hätte. Heute sind Ackerwildkräuter bedroht: durch die intensive Landwirtschaft ebenso wie durch das Auflassen von Äckern.

Allgemein

Als der Ackerbau vor rd. 7.000 Jahren in Mitteleuropa Einzug hielt, kamen auch die Ackerwildkräuter als Ackerbegleitflora zu uns. Und zwar aus dem Vorderen Orient, über Kleinasien und Südosteuropa. Typische Ackerwildkräuter sind: Klatschmohn, Sommer-Adonisröschen, Kornblume, Kornrade, Acker-Wachtelweizen.

 

Lebensraum-Anpassung

Ackerwildkräuter haben sich gut an die regelmäßigen „Störungen“ im Lebensraum Acker angepasst. Selbst wenn Pflanzenteile durch Ernte oder Bodenbearbeitung beschädigt oder zerstückelt werden, feiern die Ackerwildkräuter schnell ein Comeback: Viele einjährige Pflanzen bilden dazu Unmengen an Samen, mit denen sie lange Zeiträume unbeschadet überstehen. Sind die Bedingungen günstig, keimen sie schnell wieder. Andere Ackerwildkräuter treiben rasch wieder aus Wurzeln, Zwiebeln oder Sprossausläufern aus.

 

Nutzen

Ackerwildkräuter leisten u. a. einen Beitrag zur Bodenfruchtbarkeit, beugen der Bodenerosion vor und fördern „biologische Nützlinge“, die landwirtschaftliche „Schädlinge“ in Schach halten.

 

Zahlen & Fakten

Gefährdung

Unkraut vergeht sehr wohl: Früher waren Ackerwildkräuter typische Begleiter auf Feldern und sorgten dort für bunte Farbtupfer. Heute sind sie vielfach stark gefährdet. Einerseits wird es für sie brenzlig, wenn ein Acker nicht mehr bestellt wird: Ohne regelmäßige „Störungen“ aus der Ackerbewirtschaftung verlieren Ackerwildkräuter ihren Konkurrenzvorteil. Sie werden dann von anderen Pflanzen verdrängt (Gräser, Gehölze). Andererseits setzt den Ackerwildkräutern auch die intensive Landwirtschaft samt „Unkraut“-Bekämpfung und Düngung zu. Seit den 1960ern nehmen bei den Wildkräutern sowohl Arten als Individuen ab – auch bei jenen Tieren, die auf die Kräuter angewiesen sind (z. B. Spinnen, Wildbienen).

Dabei geht von den Ackerwildkräutern kaum Gefahr aus: Etwa 350 Blütenpflanzen-Arten kommen als Wildkräuter in Äckern, Gärten oder Weingärten vor. Von ihnen verursachen nur rd. 20 Arten nennenswerte Ertragseinbußen bei Nutzpflanzen. Der Rest ist konkurrenzschwach, klein und beansprucht kaum Platz.

Schutz

Ackerwildkräuter kann man u. a. mit schonend bewirtschafteten Ackerrandstreifen fördern. Sie werden genauso gepflügt und bestellt wie der Rest des Ackers, nur ohne Düngung und Pflanzenschutzmittel. Auch wenn man Ackerkulturen nicht ganz so dicht setzt – und dadurch mehr Licht auf den Boden fällt –, können Ackerwildkräuter besser gedeihen.

 

Blühendes Österreich-Artikel:

Wildkräuter sind medizinisch und kulinarisch wertvoll

Heilkräuter bestimmen und schützen

 

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Ackerwildkräuter wie die Kornblume bieten Nahrung für Honigbienen und andere Insekten

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