Wenn die Natur wieder aufwacht, feiern wir das Osterfest. Grün ist es zu Ostern im Idealfall aber nicht nur draußen. Daniela Illich hat Tipps für eine Feier mit nachhaltig gutem Gewissen.

1Schokohasen: fair

Der Schoko-Osterhase gehört zum Osterfest dazu. In den Supermarktregalen steht er in allen möglichen Varianten: hell, dunkel, weiß, gefleckt! Den großen Unterschied machen die Bedingungen, unter denen die Schokolade hergestellt wurde: fair und ökologisch. Das ist alles andere als selbstverständlich. Kakao ist – neben Kaffee und Erdöl – einer der wichtigsten Rohstoffen auf dem Weltmarkt. Der überwiegende Teil der europäischen Nachfrage stammt aus Westafrika, viele Familien leben vom Kakao-Anbau. Gerade dort steht Kinderarbeit noch immer auf der Tagesordnung. Überalterte Kakaobäume, schwankende Kakaopreise und fehlende Bäuerinnen und -bauern der nächsten Generation sind außerdem Themen, die beim fairen, ökologischen Handel mitbedacht werden

2Ostereier: Das Kürzel macht´s!

Image
Blaue Ostereier im Nest mit zarten Frühlingsblüten

Eier brauchen wir das ganze Jahr über, in großen Mengen. Zu Ostern sind es sogar doppelt so viele. Egal, welche Eier wir ins Nest legen oder für die Dekoration verwenden – von Huhn, Wachtel, Strauß oder Emu – ein bewusster Umgang mit diesen Lebensmitteln ist wichtig. Beim Kauf von herkömmlichen Ostereiern sollte man auf jeden Fall auf den Stempelaufdruck auf dem Ei achten: 0 kennzeichnet die ökologische Erzeugung. 1 steht für Freiland-, 2 für Boden-, 3 für Käfighaltung. Das darauffolgende Kürzel AT für Österreich.

3Naturfarbstoffe: zum Färben

Zu Ostern haben wir unsere Eier gerne bunt. Künstliche Farbe kann beim traditionellen Eierfärben aber bis ins Eiweiß eindringen und allergische Reaktionen hervorrufen. Natürliche Farbstoffe aus Gemüse, Pflanzen und Kräutern sind möglicherweise nicht so kräftig, dafür gesünder. Ein paar Beispiele? Rot bekommen wir von der roten Rübe oder vom Hagebuttentee. Blau macht die Heidelbeere, grün Brennnessel oder Spinat. Gelb färben Kurkuma oder Kamille, braun Zwiebelschalen oder Teebeutel, goldgelb Safran und Löwenzahnblätter. Und so wird es gemacht: Damit die Farbe gut aufgenommen wird, die ausgeblasenen oder gekochten Eier mit Essigwasser reinigen. Dann die frischen Pflanzen in einem Liter Wasser aufkochen und 20 Minuten ziehen lassen. So lange darin färben, bis sie den gewünschten Farbton erreicht haben. Tipp: Mit in Zitronensaft getauchten Wattestäbchen kann man vor dem Färben Negativ-Muster ins Ei zeichnen.

Image
Eier mit Zwiebelschalen

4Osternest: aus Naturmaterialien

Ein Osterfest ohne Osternest ist wie Weihnachten ohne Christbaum. Das muss auch nicht sein – die gute Nachricht: Ein nachhaltiges Osterkörbchen zu basteln, ist gar nicht schwer. Man nehme Bast oder Weidenäste und formt sie zu einem wiederverwendbaren Korb. Besonders Geschickte häkeln sich ein Körbchen. Hinein kommt ökologisches Ostergras, das kann im nächsten Jahr wiederverwendet werden, oder – wenn vorhanden – selbstgezogenes Katzengras, das dient gleich mehreren Zwecken. Auch eine Option für Füllmaterial: Sommergerste oder essbares Osternesterlgras!

Zur Anleitung: Körbe binden aus Gräsern – ein fast vergessenes Handwerk

5Osterdeko: ohne Plastik

Image
Osterdekoration mit Tulpen und Narzissen

Plastikhasen oder -eier haben nichts mit einem nachhaltigen Osterfest zu tun. Umweltfreundlicher und günstiger ist Dekorationsmaterial aus der Natur: Stroh, Holzwolle, Palmkätzchen und andere Äste. Diese aber unbedingt aus den Seitentrieben der Laubbäume herausschneiden und nicht aus dicken Hecken. So bleiben die Vogel-Nistplätze erhalten. Passend zum Thema kommen bei der Osterdeko Eierbecher auf den Tisch. Darin platziert man ausgeblasene Eier und steckt ein paar Frühlingsblumen hinein, etwa Schneeglöckchen, Gänseblümchen oder Himmelschlüssel. Lebende Pflanzen, die nach dem Fest auf der Terrasse oder im Garten landen, passen auch wunderbar.

6Schnittblumen: sozial verträglich und nachhaltig

Frische Blumen machen sich besonders gut bei einem Frühlingsfest. Wer abgesehen von Himmelschlüssel und Co. noch mehr Blumen auf der Ostertafel haben möchte, sollte auf klar definierte sozial und ökologische Standards bei ihrer Produktion achten. Viele Schnittblumen kommen von Blumenfarmen aus Ostafrika oder Lateinamerika und werden unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen gezüchtet: hohe Pestizidbelastung der Arbeiter, geringe Löhne, Gewerkschaftsverbot. Auch Kinderarbeit ist hier wieder ein Thema. Beim Kauf sollte man daher auf Blumen mit dem „Flower Label Program“-Siegel achten! Wer rechtzeitig Samen wie Jungfer im Grünen, Kornblume oder Dahlie aussät, kann sich zu Ostern auch über eigene Schnittblumen freuen.

7Festessen: Hirse statt Schinken

Image
Österlich gedeckte Tafel

Für ein nachhaltiges Ostermahl braucht man regionale und saisonale Zutaten. Viele Ostergerichte kommen aus einer Zeit, als Saisonalität und Regionalität noch selbstverständlich waren. Deshalb sind sie auch heute bei manchen Menüs naturgegeben. Beim Kauf der Zutaten für das süße Lamm und das Ostermenü sollte man auf jeden Fall die Augen offen halten. Und – es muss nicht immer nur Osterschinken sein: Hirselaibchen und Spargel mit Kartoffelknödeln schmecken mindestens so gut. Weniger Fleisch ist auch hier nachhaltig mehr.

8Geschenke: selbstgemacht

Genauso wie bei der Deko ist es auch bei den Geschenken: Plastik hat hier nichts verloren. Selberbasteln ist angesagt! Eierplatten mit Kuhlen mit bunten Ostereiern befüllen. Die Keramikplatten sucht man im Keller oder auf dem Flohmarkt. Am Flohmarkt gibt es auch bunte Teller oder Schalen, auf die man selbstgemachten Kuchen drapieren kann. Auch gut: Frühlingsblumen mit etwas Blumenerde in alte Tassen stecken oder kleine Osterfiguren aus Holz schnitzen und lasieren.

9Ostergrüße: mit Mehrwert

Frohe Ostern für alle! Wer Ostergrüße verschicken möchte, bastelt seine Karte am besten selbst. Aus Recyclingpapier (mit dem Blauen Engel- oder FSC Recycling-Zeichen), Karton, Filz, Bast und Stoffresten. Dafür ein großes Stück aus dem Karton ausschneiden und in der Mitte falten. Aus den vorhandenen Materialien Oster-Motive schneiden und auf die Vorderseite kleben. Die persönliche Grußbotschaft kommt auf ein gefaltetes Blatt in die wiederverwendbare Osterkarte.

10Und die Neben-Schauplätze?

Wirklich nachhaltig ist das Osterfest nur dann, wenn man beim Feiern auch auf die Neben-Schauplätze achtet. Daher: Über dem Esstisch energiefreundliche LED-Lampen statt Glühbirnen in die Fassungen drehen. Beim Kochen Wasserkocher verwenden, die passenden Deckel auf die Töpfe setzen und Restwärme ausnutzen. Den Geschirrspüler nach dem Mahl nicht unterbeschäftigen und immer ganz anfüllen. Und – den leider nicht vermeidbaren Müll trennen und recyceln.

Image
Ostereier mit Zwiebel gefärbt, mit Blattmuster

Meckerziege oder flotte Biene?

Flotte Biene! Dann bist du auf Österreichs größter Plattform für Naturerlebnisse genau richtig.

Jetzt registrieren

Verwandte Naturerlebnisse

no reuse 20 wildes fuer gaumen und geist

Wildes für Gaumen und Geist

17. Mai |
Oberösterreich
Veranstalter: NATURSCHAUSPIEL

Kostbares aus Wald und Wiese.

Die Wälder und Wiesen im Naturpark Attersee-Traunsee sind reich an wilden Pflanzen und ein Paradies für alle Kräuterliebhaber. Auf unserer Wanderung erkunden wir Wiesen und Wälder und erfahren viel Wissenswertes über die heilenden Kräfte der heimischen Pflanzen, deren Aufbewahrung, Verarbeitung und Verwendung. Im gesamten Jahreskreis findet sich immer wieder neues essbares Grün, vom Bärlauch im Frühling bis zu den Heckenfrüchten im Herbst. Erstaunlich, wie viel Heilsames und Genießbares unser Naturpark zu bieten hat.

Die Kräuterwanderung führt uns durch Wiesen und Wälder des Naturparks. Ausgerüstet mit einem Körberl zum Sammeln und einer großen Portion Neugier machen wir uns auf den Weg durch grüne Wälder und Wiesen. Je nach Zielgruppe und Jahreszeit wird ein passender Ort und ein interessantes Thema gewählt. Wir streifen entlang von Wald- und Wiesenrändern über Bäche und Steilhänge, über Weiden und Lärchenwiesen und erfahren dabei viel Wissenswertes über die heilenden Kräfte verschiedener heimischer Pflanzen, über deren Aufbewahrung und Verarbeitung sowie über deren Verwendung in der Naturheilkunde.

Jede Führung ist individuell auf die Zielgruppe und die Jahreszeit abgestimmt. Unabhängig davon, wo man seinen Kräutergeist trainiert, wird die Verblüffung groß sein, wie viele Kräuter eigentlich direkt vor unserer Haustüre wachsen und wie diese verarbeitet und genossen werden können. Abhängig vom persönlichen Interesse ist dieser Überraschungsmoment bereits sofort zu Beginn der Führung oder überhaupt während des gesamten Programmes zu erwarten. Zwischendurch und als Höhepunkt jeder Führung kommt der Gaumen auf seine Kosten. Es gibt führungsabhängige Köstlichkeiten zum Verkosten wie z.B. Aufstriche, Säfte, Sirupe, Tees und Gewürze. Wir erfahren aber auch viel Wissenswertes über den Naturpark, seine Aufgaben und Ziele sowie Besonderheiten. Ein Quiz oder ein Spiel zum Auflockern und Vertiefen der neuen Erfahrungen ist im Besonderen Teil der Schul- und Kinderführungen enthalten.

Info & Anmeldung zum NATURSCHAUSPIEL
Individuelle Termine für Gruppen ab 7 Personen nach Vereinbarung.

Wildes für Gaumen und Geist
Der Fährte folgen
Xeis Analog-Frühling

Xeis Analog-Frühling Fotokurs 17.05.-19.05.

17. Mai |
Steiermark
Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH
€ 280,00 pro Teilnehmer:in

Wanderkleidung, Regenschutz, Jause und Getränke nach eigenem Ermessen.

Eigene Fotoausrüstung. Sollten Sie eine Leihausrüstung benötigen, dann wenden Sie sich rechtzeitig an den Veranstalter.

Studio der Nationalpark Fotoschule in Admont.

Beginn: 17:00 Uhr.


Reisen Sie zu unseren Veranstaltungen wenn möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln an oder benützen Sie das Gesäuse Sammeltaxi (+43 3613 21000 99). Die Parkplätze im Nationalpark Gesäuse sind kostenpflichtig (Tagesticket € 6,00). Nähere Informationen finden Sie hier: Anreise & sanfte Mobilität (nationalpark-gesaeuse.at)

Öffentliche Verkehrsmittel
Österreiche Bundesbahn: www.oebb.at
BusBahnBim-Auskunft: www.busbahnbim.at
Buslinie 910 bwz. G912
Haltestelle Admont, Dr. Genger Platz

„Die Kunst des Analogen liegt im Selbermachen.“

Analoge Fotografie benötigt alle Sinne und hilft, ohne digitale Hilfsmittel sehen zu lernen. Chemische Abzüge, mit den eigenen Händen entwickelt im Mysterium der Dunkelkammer, schaffen Unikate. Analoge Fotografie ist Handwerk durch und durch.

Beginnend beim Einlegen eines Film, über das Entwickeln der Negative und dem „Rotlicht-Vergnügen“ in der analogen Dunkelkammer, tauchen Sie an diesem Wochenende unter Anleitung von Herbert Koeppel in die ursprüngliche Kunst der Fotografie ein.

Wie viele Plätze bietet dieser Kurs?
Die Veranstaltung findet ab 5 Teilnehmer:innen statt und insgesamt sind 8 Kursplätze zu vergeben
Xeis Analog-Frühling Fotokurs 17.05.-19.05.
Der Fährte folgen