Halbzeitbericht der EU-Biodiversitätsstrategie. Ziel ist noch in weiter Ferne. Umweltdachverband fordert biodiversitätsfördernde Landwirtschaft.

„Der Biodiversitätsverlust und die Verschlechterung der wertvollen Ökosystemleistungen schreiten weiter voran“. Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes, sieht die Lage dramatisch. Basis seiner Aussagen ist der Halbzeitbericht der EU-Biodiversitätsstrategie: Bis 2020 sollen der Verlust der Artenvielfalt und der Ökosystemleistungen gestoppt werden. "Der veröffentlichte Halbzeitbericht der Europäischen Kommission zeigt, dass die EU und ihre Mitgliedstaaten weit davon entfernt sind, dieses Ziel zu erreichen“, so Maier. 70 Prozent der Arten in der EU laufen Gefahr, ihren Lebensraum zu verlieren. Im Fall der Wälder betrifft das sogar 80 Prozent der bewerteten Waldlebensraumtypen. „Der Umweltdachverband fordert daher klar, dass die Umsetzung von Natura 2000 und biodiversitätsfördernde Landwirtschaft jetzt oberste Priorität erhalten."

 

Die Umsetzung des Natura 2000-Schutzgebietsnetzwerks wird auch im Bericht der EU als wichtigste Herausforderung zur Verbesserung genannt. Prioritär: Die Umsetzung eines effektiven Managements aller Natura 2000-Gebiete sowie die Sicherung der Finanzierung von Natura 2000. "Das Natura 2000-Netzwerk, das 18 Prozent der Landoberfläche der EU umfasst, ist mittlerweile weitgehend geknüpft. Österreich muss nun seine Pflichten erfüllen und die ausständigen Natura 2000-Gebiete bis Ende des Jahres an die EU-Kommission melden. Die Vervollständigung der Natura 2000-Gebietskulisse ist eine längst fällige Aufgabe, die endlich sauber erledigt werden muss", fordert Maier.

 

Gemeinsame Agrarpolitik nutzen

Speziell für den Biodiversitätsschutz in der Landwirtschaft müssen wesentlich stärkere Anstrengungen unternommen werden. "Die Intensivierung der Landwirtschaft gilt als eine der Hauptbedrohungen der Biodiversität. Die Vögel der Agrarlandschaft sind ebenso im Rückgang begriffen wie die Schmetterlinge des Grünlandes. Die Bestäubung als Ökosystemleistung, deren Wert in der EU auf 15 Milliarden Euro pro Jahr allein durch Insekten geschätzt wird, geht massiv zurück.

"Die Mitgliedstaaten haben mit der reformierten Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ein Instrument in der Hand, mit dem sie wesentlich zur Förderung der Biodiversität beitragen können, vor allem im Bereich der Agrarumweltmaßnahmen und in Natura 2000-Gebieten. Dieses Instrument gilt es auch zu nutzen!", betont Maier.

Mittlerweile hat der Bericht auch private Institutionen auf den Plan ruft - so hat die Slow Food Stiftung für biologische Vielfalt eine Beobachtungsstelle eingerichtet.

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Wildes für Gaumen und Geist

26. Apr. |
Oberösterreich
Veranstalter: NATURSCHAUSPIEL

Kostbares aus Wald und Wiese.

Die Wälder und Wiesen im Naturpark Attersee-Traunsee sind reich an wilden Pflanzen und ein Paradies für alle Kräuterliebhaber. Auf unserer Wanderung erkunden wir Wiesen und Wälder und erfahren viel Wissenswertes über die heilenden Kräfte der heimischen Pflanzen, deren Aufbewahrung, Verarbeitung und Verwendung. Im gesamten Jahreskreis findet sich immer wieder neues essbares Grün, vom Bärlauch im Frühling bis zu den Heckenfrüchten im Herbst. Erstaunlich, wie viel Heilsames und Genießbares unser Naturpark zu bieten hat.

Die Kräuterwanderung führt uns durch Wiesen und Wälder des Naturparks. Ausgerüstet mit einem Körberl zum Sammeln und einer großen Portion Neugier machen wir uns auf den Weg durch grüne Wälder und Wiesen. Je nach Zielgruppe und Jahreszeit wird ein passender Ort und ein interessantes Thema gewählt. Wir streifen entlang von Wald- und Wiesenrändern über Bäche und Steilhänge, über Weiden und Lärchenwiesen und erfahren dabei viel Wissenswertes über die heilenden Kräfte verschiedener heimischer Pflanzen, über deren Aufbewahrung und Verarbeitung sowie über deren Verwendung in der Naturheilkunde.

Jede Führung ist individuell auf die Zielgruppe und die Jahreszeit abgestimmt. Unabhängig davon, wo man seinen Kräutergeist trainiert, wird die Verblüffung groß sein, wie viele Kräuter eigentlich direkt vor unserer Haustüre wachsen und wie diese verarbeitet und genossen werden können. Abhängig vom persönlichen Interesse ist dieser Überraschungsmoment bereits sofort zu Beginn der Führung oder überhaupt während des gesamten Programmes zu erwarten. Zwischendurch und als Höhepunkt jeder Führung kommt der Gaumen auf seine Kosten. Es gibt führungsabhängige Köstlichkeiten zum Verkosten wie z.B. Aufstriche, Säfte, Sirupe, Tees und Gewürze. Wir erfahren aber auch viel Wissenswertes über den Naturpark, seine Aufgaben und Ziele sowie Besonderheiten. Ein Quiz oder ein Spiel zum Auflockern und Vertiefen der neuen Erfahrungen ist im Besonderen Teil der Schul- und Kinderführungen enthalten.

Info & Anmeldung zum NATURSCHAUSPIEL
Individuelle Termine für Gruppen ab 7 Personen nach Vereinbarung.

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