Zu den Naturerfolgen

Der Naturschutzverein ORTOLANdschaftspflege setzt gemeinsam mit der Jungwinzerin Lisa Flecher aus Palt und der Marktgemeinde Furth bei Göttweig Maßnahmen zur Förderung des Biotopverbunds und der Biodiversität in der Weinbaulandschaft des südlichen Kremstals. 

Bestehende Weingartenränder und -böschungen werden durch Blühsäume, Gehölzinseln und ausgewählte Solitärbäume naturschutzfachlich aufgewertet. Zusätzlich werden verschiedene Strukturelemente wie Totholzhaufen und Lesesteinriegel angelegt, offene Lösswände erhalten und Nistkästen für verschiedene Vogelarten angeboten. Darüber hinaus werden zwei Wiesenflächen der Gemeinde Furth durch eine Aushagerungsmahd naturschutzfachlich aufgewertet.

Mit diesem Maßnahmenpaket, das verteilt über die Weinbaulandschaft umgesetzt wird, leistet das Projekt nicht nur einen Beitrag zur Erhöhung der Lebensraumeignung für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, sondern auch zum Biotopverbund.

Unsere Vision

Die Weinbaulandschaft Kremstal ist eine Modellregion für das Zusammenspiel einer artenreichen und lebendigen Natur, einer nachhaltigen und starken Landwirtschaft und einer Landschaft mit hoher Lebensqualität und Erholungswert.

Konkrete Ziele im Projekt

- Aushagerungseffekt auf den Wiesen- und Böschungsflächen zur Erhöhung der Artenvielfalt

- Etablierung artenreicher Blühsäume in 4 Weingärten

- Etablierung der Osterluzei auf 4 Standorten

- Schaffung von großen Totholz- und Lesesteinhaufen in 5 Weingärten und auf den Wiesenflächen

- Restaurierung einer Lösswand für Bienenfresser

- Anbringung von Nistkästen für Wiedehopf, Halsbandschnäpper, Steinkauz und CO. in neun Weingärten und an Bäumen in der Landschaft im Gemeindebesitz

- Pflanzung von 10 Bäumen (3 Obstbäume, 2 Feldulmen, 5 Elsbeeren) in 4 Weingärten

- Pflanzung von 5 Gehölzinseln aus heimischen Dornsträuchern

Motivation für das Projekt 

Durch Gespräche mit Naturschützer:innen und Naturinteressierten in der Region wurde uns bewusst, wie weit der Rückgang der Biodiversität schon fortgeschritten ist. Gemeinsam wollen wir dazu beitragen, diesen Trend aufzuhalten und die atemberaubende Landschaft zwischen der Donau und dem Stift Göttweig wieder zum Blühen, Summen und Flattern zu bringen. 

Wir hoffen, dass unser Projekt und die umgesetzten Maßnahmen Nachahmer:innen finden, wodurch ein dichtes Netzwerk aus verschiedenen Landschaftselementen und kleinen Biotopen in der Weinbaulandschaft entsteht.

Wen unterstützt Blühendes Österreich?

Der Naturschutzverein ORTOLANdschaftspflege besteht seit 2021 und zählt überwiegend junge Menschen zu seinen Mitgliedern. Durch Kooperationen werden verschiedene Naturschutzprojekte in Niederösterreich und Wien verwirklicht. Wie auch schon in der Vergangenheit, arbeitet die Organisation auch im Rahmen des Projektes mit Lisa Flecher zusammen. Die ambitionierte und zukunftsorientierte Jungwinzerin wird den Familienbetrieb, der schon in dritter Generation von einer Frau geführt wird, übernehmen. Doch schon heute führt sie den Betrieb durch neue Ideen und Konzepte nachhaltig in die Zukunft. 

Welche Herausforderungen werden gelöst?

Die Marktgemeinde Furth bei Göttweig und Lisa Flecher haben sich bereits in der Vergangenheit für den Schutz der Biodiversität im Projektgebiet eingesetzt. Aufgrund knapper Ressourcen konnten die naturschutzfachlichen Potenziale bisher jedoch nicht voll ausgeschöpft werden. Die Naturschutzorganisation ORTOLANdschaftspflege unterstützt nun die Umsetzung weiterer Maßnahmen zur Schaffung eines Netzwerks von Biodiversitätsoasen im Gemeindegebiet. Durch die Planung, Koordination und die Unterstützung bei der Umsetzung durch die motivierten und versierten Vereinsmitglieder können auch bisher nicht realisierbare Ideen umgesetzt werden.

Was ist das Besondere am Projekt?

Das Projekt "Biodiversitätsoasen zwischen Reben" fußt auf der Zusammenarbeit zwischen einem landwirtschaftlichen Betrieb, einer Gemeinde und einer Naturschutzorganisation. Es zeichnet sich durch die Schaffung eines weitreichenden Netzwerks aus Biotopflächen und vielfältigen Strukturelementen in der Weinbaulandschaft des südlichen Kremstals aus. Dabei werden flächige Maßnahmen, wie die Etablierung blütenreicher Grünlandflächen, mit gezielten Artenschutzmaßnahmen für bedrohte Tierarten wie die Östliche Smaragdeidechse, den Steinkauz und den Osterluzeifalter kombiniert.

Welche wertvollen Lebensräume, Tiere und Pflanzen werden erhalten? 

Von den vielfältigen Lebensräumen, Strukturen und Nisthilfen profitiert eine Fülle verschiedener Tier- und Pflanzenarten. Dazu zählen beispielsweise die herzigen Ziesel oder die flinke Östliche Smaragdeidechse. Auch zahlreiche Vögel wie der Neuntöter, der Wiedehopf, die Zippammer, der Steinkauz, der Bienenfresser oder der Halsbandschnäpper werden gefördert. Der Blütenreichtum unterstützt zudem Insekten wie die Spanische Flagge, denr Segelfalter, denr Osterluzeifalter und das Beilfleck-Widderchen. 

Geografie der Projektregion

Das Projekt wird in der Weinbaulandschaft des südlichen Kremstals zwischen der Donau und dem Stift Göttweig umgesetzt. Die Landschaft liegt im Übergangsbereich zwischen Wald-, Most- und Weinviertel und ist zum Teil durch ein Landschaftsschutzgebiet und Europaschutzgebiete geschützt.

Wie kannst du unseren Partner und das Projekt unterstützen?

Freiwillige können jederzeit bei der Umsetzung des Projekts mithelfen und zum Beispiel Bäume pflanzen, Wiesen mähen oder Nistkästen anbringen. Interesse beim Projekt mitzuwirken? Dann melde dich einfach per Mail unter vorstand@ortolandschafspflege.at oder über die Social-Media-Kanäle von ORTOLANdschaftspflege.

Zu den Naturerfolgen
Unterstützter Partner:
ORTOLANdschaftspflege
Weitere Projektpartner:
Winzerin Lisa Flecher, Marktgemeinde Furth bei Göttweig
Projekttitel:
Biodiversitätsoasen zwischen Reben - Etablierung von Trittsteinbiotopen in der Weinbaulandschaft des südlichen Kremstals
Region:
Weinbauregion Kremstal
Größe der verbesserten Fläche:
0,6 Hektar
Geschützter Biotoptyp:
verschiedene Gründlandtypen, darunter trockene Fettwiesen und eine Feuchtwiese
Geschützte Tierarten:
Ziesel, Östliche Smaragdeidechse, Neuntöter, Wiedehopf, Zippammer, Steinkauz, Bienenfresser, Halsbandschnäpper, Spanische Flagge, Segelfalter, Osterluzeifalter, Beilfleck-Widderchen und viele mehr
Geschützte Pflanzenarten:
Viele verschiedene Blühpflanzen der Mager- und Feuchtwiesen, aber auch Gehölze wie die Elsbeere oder die Bibernellrose
Projektdauer:
2025
Finanzierung von Blühendes Österreich:
€ 13.845
Gesamtsumme Projekt:
16.000 €

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