Das Europaschutzgebiet Hundsheimer Berge beherbergt artenreiche Trockenrasen mit seltenen Pflanzen wie der Hainburger Feder-Nelke und über 1.300 Schmetterlingsarten. Zum Schutz der Lebensräume und Arten möchte die „ARGE Beweidungsinitiative Europaschutzgebiet Hundsheimer Berge“, in den kommenden zwei Jahren, eine naturschutzfachliche Rinderbeweidung wiedereinführen. Um das zu ermöglichen, soll am Spitzerberg, die notwendige Weideinfrastruktur errichtet werden. Öffentlichkeitsarbeit begleitet das Projekt zusätzlich.
Unsere Vision
Durch die Wiederaufnahme einer naturschutzkonformen Beweidung bleiben die einzigartigen Trockenlebensräume erhalten und es ist damit ein vielfältiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere gesichert.
Konkrete Ziele im Projekt
Mit der Beweidungsinitiative wird die Infrastruktur in Form von Zäunen und Wasserversorgung geschaffen und so, ergänzt um die Stallsanierung, die Grundlage für die Wiederaufnahme einer naturschutzkonformen und auf Langfristigkeit ausgerichteten Rinderbeweidung geschaffen. Öffentlichkeitsarbeit und Freiwilligeneinsätze fördern zudem das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Bedeutung dieser Kulturlandschaft.
Motivation für das Projekt
Das ESG Hundsheimer Berge beherbergen seltene und gefährdete Trockenlebensräume mit den darin lebenden Tier- und Pflanzenarten, wie beispielsweise die Hainburger Federnelke und über 1.300 Schmetterlingsarten. Nachdem die ehemalige Beweidung eingestellt wurde, schritt die Verbuschung weiter voran und die Lebensräume drohen nun zu verschwinden. Mit dem Projekt wird die Grundalge geschaffen, das die Beweidung wieder aufgenommen werden kann und die Biodiversität so erhalten bleibt.
Wen unterstützt Blühendes Österreich?
Blühendes Österreich unterstützt die „ARGE Beweidungsinitiative Europaschutzgebiet Hundsheimer Berge“, einem Zusammenschluss bestehend aus den beiden Gemeinden Hundsheim und Prellenkirchen, dem WWF Österreich und dem Beweidungspartnern Georg Prantl.
Welche Herausforderungen werden gelöst
Mit Ende der Beweidung entfiel die wichtigste Pflege für die Trockenrasen. Unser Projekt schafft Infrastruktur für eine dauerhafte naturschutzfachliche Rinderbeweidung: feste Zäune ersetzen unpraktische mobile Varianten, Wasserleitungen sichern Versorgung der Rinder, die täglich je Tier bis zu 100 l trinken, ein sanierter Stall unterstützt das Herdenmanagement. So wird nachhaltige Pflege gewährleistet, Verbuschung verhindert und die Biodiversität langfristig gesichert.
Was ist das Besondere am Projekt
Die Beweidung bringt eine jahrhundertealte, traditionelle Landnutzung in den Osten Österreichs zurück, wo diese mittlerweile nahezu verschwunden ist. Rinder schaffen durch ihr Fressverhalten vielfältige Strukturen, die für viele Tier- und Pflanzenarten überlebensnotwendig sind. Mit der Kombination aus Weideinfrastrukturmaßnahmen, Öffentlichkeitsarbeit und Freiwilligeneinsätzen wird nicht nur ein Beitrag zum Schutz seltener Arten geleistet, sondern auch die Akzeptanz der Bevölkerung für Naturschutzmaßnahmen gestärkt.
Welche wertvollen Lebensräume, Tiere und Pflanzen werden erhalten?
Im Projektgebiet werden Trocken- und Halbtrockenrasen vor der Verbuschung bewahrt. Diese Lebensräume sind Rückzugsorte für seltene Tiere wie den Schmetterling Berghexe und selten Pflanzen wie die Sand-Lotwurz. Außerdem kann sich der, aufgrund seiner Stacheln von den Weidetieren gemiedene Wacholder, wieder regenerieren.
Weitere charakteristische Tierarten sind z.B. die Sägeschrecke und das Ziesel und Pflanzenarten wie Hainburger Federnelke und Pannonische Küchenschelle. Mit der extensiven Beweidung wird ihre Existenz langfristig gesichert.
Geografie der Projektregion
Die Projektregion ist das Europaschutzgebiet Hundsheimer Berge in Niederösterreich, Bezirk Bruck an der Leitha. Das ESG misst eine Fläche von rund 2.140 ha. Es umfasst den Hundsheimerberg und Spitzerberg. Hier treffen unterschiedliche Regionen aufeinander: Das Wiener Becken im Westen, die Kleine Ungarische Tiefebene im Osten und mit dem Leithagebirge und dem Rosaliengebirge Ausläufern der Ostalpen.
Klimatische Besonderheiten der Projektregion
Biogeografisch befindet sich die Fläche am Westrand der Pannonischen Florenprovinz, einer Gegend mit warmen Temperaturen im Sommer und eher geringen Niederschlägen.
Wie kannst du unseren Partner und das Projekt unterstützen?
Im Rahmen des Projektes führen wir öffentliche Pflegeeinsätze durch. Hier kann man aktiv zum Schutz gefährdeter Arten beitragen. Die Termine werden noch bekannt gegeben.
Wichtig ist auch, im Gebiet auf den Wegen zu bleiben. Nur so kann sich die Natur ungestört entfalten. Außerdem können so Konflikte mit Weidetieren vermieden werden. Den Kontakt zu Weidetieren sollte man vermeiden und Hunde müssen unbedingt an der kurzen Leine geführt werden, im Notfall aber sofort abgeleint werden.
Lückige basophile oder Kalk-Pionierrasen (Alysso-Sedion albi) (6110*);
Lückiges pannonisches Grasland (Stipo-Festucetalia pallentis) (6190);
Naturnahe Kalktrockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia) (6210) (*besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen);
Subpannonische Steppen-Trockenrasen (6240*);
Pannonische Steppen-Trockenrasen auf Löss (6250*)