Gemeinsam mit Partner:innen und Mitgewinner:innen feierte die BILLA Stiftung Blühendes Österreich mit einem hochkarätig besetzten Symposium ihren Gewinn des Natura 2000 Awards der Europäischen Kommission.

Gemeinsam mit Partner:innen und Mitgewinner:innen feierte die BILLA Stiftung Blühendes Österreich mit einem hochkarätig besetzten Symposium ihren Gewinn des Natura 2000 Awards der Europäischen Kommission.

„Regionales Engagement für eine europäische Zukunft! Was benötigen wir für die Sicherung der Biodiversität in Europa?“ Diesen Fragen gingen Preisträger:innen, Expert:innen und Vertreter:innen aus Landwirtschaft und Politik beim „Natura 2000 Local Event“ am 26. Juni 2023 im Kulturzentrum Perchtoldsdorf nach.

Bereits zum sechsten Mal wurde 2022 der Natura 2000 Award der Europäischen Kommission verliehen. Damit werden herausragende Natur- und Artenschutzprojekte aus ganz Europa prämiert. Die BILLA Stiftung Blühendes Österreich setzte sich gemeinsam mit BirdLife Österreich im Finale um den European Citizens‘ Award gegen 20 weitere Bewerber:innen durch und holte für ihr Stiftungsprogramm FLORA den Sieg erstmals nach Österreich. Blühendes Österreich unterstützt und stärkt mit FLORA bereits seit mehreren Jahren Gemeinden, Organisationen und Landwirt:innen bundesländerübergreifend in Natura 2000- bzw. Europaschutzgebieten und wurde für diesen Einsatz in der Kategorie „Cross-Border Cooperation“ nominiert.

Der EU-Vertreter und Koordinator des Natura 2000-Netzwerks der Europaschutzgebiete Frank Vassen betonte die Motivation für die Verleihung des Preises: „Das mit dem Natura 2000 Award ausgezeichnete FLORA-Projekt zeigt, dass durch die zielgerichtete Förderung verschiedener Akteur:innen, wie z. B. Landwirt:innen und NROs im Umweltschutzbereich auf Initiative eines Unternehmens langfristiger Naturschutz – auf 400 Hektar Fläche – erreicht werden kann.“ Große Bedeutung hat in diesem Zusammenhang ehrenamtliches Engagement: „Die EU-Richtlinien zu Natura 2000 bilden eine sehr wichtige rechtliche Grundlage für den Naturschutz in Österreich. Für die tatsächliche Erhaltung der geschützten Lebensräume und Arten braucht es aber Verständnis, Begeisterung und Mithilfe der Menschen vor Ort. Die finanzielle Unterstützung von Bildungsaktivitäten und Pflegemaßnahmen durch die Naturschutzstiftung Blühendes Österreich gemeinsam mit öffentlichen Mitteln vor allem der Gemeinden war und ist hierfür in unserer Netzwerk Natur Region ein bedeutender Beitrag“, erläutert Irene Drozdowski, Obfrau des Landschaftspflegevereins Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken und Natura 2000-Award Preisträgerin.

Der Wissenschaftler des Jahres 2023 und Mitglied im Leitungsteam des Biodiversitätsrats Österreich Franz Essl unterstreicht die Bedeutung von Natura 2000 und dem zugehörigen Preis: „Schutzgebiete wie Natura 2000 sind enorm wichtig, sind sie doch das effizienteste und stärkste Instrument für die Erhaltung von Arten und Lebensräumen. Dass Blühendes Österreich mit seinen Partner:innen den Natura 2000 Award zum ersten Mal nach Österreich holen konnte, ist ein bedeutendes Zeichen für den Natur- und Biodiversitätsschutz hierzulande.“

Robert Nagele, BILLA Vorstand, zeigt sich begeistert, dass das motivierte und langfristige Engagement von Blühendes Österreich auf höchster europäischer Ebene als exzellente Arbeit wertgeschätzt wird: „Die Unterstützung und Förderung von Klimaschutz, Biodiversität und Naturschutz ist uns bei BILLA besonders wichtig. Die gemeinnützige BILLA Privatstiftung „Blühendes Österreich“ leistet dazu einen großartigen Beitrag.“

Denn auch die Privatwirtschaft ist hier gefordert: „Der Preis bestärkt uns in unseren Bemühungen, zu zeigen, dass Initiativen des Privatsektors und der Wirtschaft einen Beitrag zu Biodiversität und Klimaschutz leisten können“, betont Tanja Dietrich-Hübner, Vorstandsvorsitzende Blühendes Österreich und Leiterin Nachhaltigkeit REWE International.

FLORA: Das European Citizens‘ Award Gewinnerprogramm stärkt maßgeblich regionalen Naturschutz in Österreich

Im Rahmen des Stiftungsprogramms FLORA hat Blühendes Österreich von 2015 bis 2022 Gemeinden, Landwirt:innen und Organisationen bei der Entwicklung, dem Aufbau und der Umsetzung ihrer Organisations- und Betriebsstrukturen sowie beim Habitatmanagement mit knapp 1,5 Millionen Euro finanziert. Darüber hinaus leistet die BILLA Stiftung naturschutzfachliche Beratung, begleitende Presse- und Medienarbeit und Mobilisierung weiterer Partner:innen im Sinne des Collective Impact-Ansatzes.

Durch diese Zusammenarbeit konnte das Management und die Bewirtschaftung von – direkt 400 und indirekt 500 Hektar – Offenlandflächen bzw. High Nature Valuable Farmland sichergestellt werden. Da die Maßnahmen sowohl gebiets- als auch bundesländerübergreifend umgesetzt wurden, hat Blühendes Österreich Habitate wie gefährdete Biotope, prioritäre Arten und Lebensräume – unter anderem Trockenrasen, Halbtrockenrasen, Pfeifengraswiesen, Grünlandbrachen, Ackerraine, Ruderarflure, Hochstauden, Hochgrasflure und Bergmähder – überregional gesichert und verbessert. Im Zuge dessen konnten gefährdete, endemische Arten, wie Wiesenbrüter, Insekten, Schnecken, Wirbeltiere, Orchideenarten im Offenland und in Kultur- und Agrarlandschaften geschützt werden.

Das ausgezeichnete Programm FLORA wurde in Ostösterreich, primär in Niederösterreich, umgesetzt und basiert auf dem Biotoptypenkatalog – der Roten Liste – Österreichs. Die Maßnahmen umfassten österreichweit insgesamt 28 Europaschutzgebiete und 45 FLORA-Partner:innen. Durch Public-Private-Partnerships wurden in den Natura 2000 Gebieten Waldviertel, Wachau, Wienerwald-Thermenregion, Kalkalpen, Westliches Weinviertel und Steinfeld neue Naturschutzorganisationen und Kooperationen gegründet. Zudem konnte durch die Hebelung weiterer Partner:innen die Entwicklung und Etablierung neuer Naturschutzorganisationen wie „Bergwiesn“ in Oberösterreich oder „freenature“ und „Thermenlinie-Wienerwald“ in Niederösterreich maßgeblich unterstützt werden. Neben dem Programm FLORA hat Blühendes Österreich weitere Projektaktivitäten in Europaschutzgebieten im Burgenland, in Kärnten, in der Steiermark und in Tirol finanziert.

Über Natura 2000 Schutzgebiete

Das Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 wurde von der EU eingeführt und soll den Arten- und Lebensraumverlust stoppen sowie die natürlichen Lebensräume Europas dauerhaft sichern. Das seit 31 Jahren bestehende Netzwerk umfasst mittlerweile 18 Prozent der europäischen Landfläche und neun Prozent der Meeresgebiete. Natura 2000 ist das größte Netzwerk an Naturschutzgebieten der Welt. Durch die Aktivitäten in den Natura 2000 Schutzgebieten werden nicht nur gefährdete heimische Pflanzen- und Tierarten geschützt, sondern auch 35 Milliarden Tonnen CO2 gespeichert. Somit trägt das Netzwerk Natura 2000 auch wesentlich zum Klimaschutz bei. Die rechtlichen Grundlagen für Natura 2000 Gebiete bieten die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und die Vogelschutz-Richtlinie.

In Österreich umfasst das Netzwerk Natura 2000 laut Umweltbundesamt 350 Gebiete, davon sind 272 als Europaschutzgebiete rechtlich verordnet. Die einzelnen Landesregierungen nominieren entsprechende Gebiete und melden diese an die EU-Kommission.

Mehr zum Natura 2000 Award hier

 

Der „Local Event“ zur Feier des Natura 2000-Awards von Blühendes Österreich – BILLA gemeinnützige Privatstiftung fand in Kooperation mit der Kommission der Europäischen Union, Directorate General for the Environment und dem Landschaftspflegeverein Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken statt.