Von der Wildkatze bis zum Osterluzeifalter: In ganz Österreich schaffen 20 Gemeinden neue Lebensräume für seltene Arten. Im Rahmen des Fördercalls „Blühende Gemeinden #unsereblumenwiese“ von Blühendes Österreich – BILLA gemeinnützige Privatstiftung und dem Österreichischen Gemeindebund wurden herausragende Projekte ausgezeichnet.

Mit einer Fördersumme von insgesamt 250.000 Euro entstehen über 25 Hektar artenreiche Blühflächen und Lebensräume für seltene und gefährdete Arten wie den Goldenen Scheckenfalter, die Bekassine oder die Wildkatze.

Von der Kitzbühler Ache über den Salzburger Mönchsberg bis zu den Ufern des Neusiedler Sees engagieren sich Bürgermeister:innen, Naturschutzvereine, Bürgerinitiativen, Jägerschaften, Bäuerinnen, Bauern und Schüler:innen gemeinsam für eine lebendige Landschaft. Die Projektumsetzung startet Anfang 2026. 

Die Auswahl der finanzierten Projekte erfolgte durch eine ehrenamtliche Jury, in der der Österreichische Gemeindebund mit Präsident Johannes Pressl, die Österreichische Gartenbau-Gesellschaft mit Susanna Dürr, BILLA Vorstand und Stiftungsvorstand von Blühendes Österreich Robert Nagele sowie Maria Patek, Bundesministerin a.D. und Vorständin von Blühendes Österreich, vertreten sind. Die fachliche Unterstützung wird von der NÖ-Umweltbewegung „Natur im Garten“ bereitgestellt.

Bei der österreichweiten Online-Abstimmung erhielt die Gemeinde Schwertberg (Oberösterreich) die meisten Stimmen und gewinnt neben der Projektförderung den Publikumspreis, ein professionelles Imagevideo im Wert von 4.000 Euro.

„Unsere Gemeinden sind mehr als Verwaltungseinheiten. Sie sind Lebensräume, in denen Menschen wohnen, arbeiten und Natur erleben. Mit der Aktion Blühende Gemeinden #unsereblumenwiesen zeigen die Kommunen eindrucksvoll, wie sie Verantwortung für Umwelt, Klima und Artenvielfalt übernehmen“, erklärt Gemeindebund-Präsident Bürgermeister Johannes Pressl.

Robert Nagele, Vorstandsmitglied von BILLA und Blühendes Österreich ergänzt:
„Mit Blühende Gemeinden #unsereblumenwiese finanzieren wir zwanzig Vorzeigeprojekte und schaffen einen österreichweiten Wissensaustausch. Der Fördercall zeigt, wie stark Partnerschaft zwischen Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Gemeinden wirken kann.“

Die 20 Blühenden Gemeinden im Überblick

Apetlon, Burgenland 

In Apetlon werden der Dorfplatz und das Sandgrubenareal naturnah gestaltet, um die Biodiversität zu stärken und Lebensräume für bedrohte Arten zu sichern. Auf rund 0,5 Hektar entstehen artenreiche Blühflächen mit seltenen und gefährdeten regionalen Pflanzenarten, Hecken und Bäume, die extensiv gepflegt werden, während Volksschulkinder aktiv in das Projekt eingebunden werden. 

Schwarzau im Gebirge, Niederösterreich

In Schwarzau im Gebirge werden auf 2,2 Hektar alte Streuobstwiesen revitalisiert, indem neue Bäume gepflanzt und bestehende Obstbestände fachgerecht gepflegt werden. Die naturnah bewirtschafteten Flächen fördern die Biodiversität, sichern wertvolle Lebensräume für Insekten und Vögel und werden gleichzeitig als Lernort für Volksschul- und Mittelschulkinder genutzt, die in Projekte wie Vogelnistkästenbau und Obstverarbeitung eingebunden werden.

Wolkersdorf, Niederösterreich

In Wolkersdorf werden auf rund 1,1 Hektar bestehende und neu angelegte Wiesen naturnah gepflegt, um gezielt die seltene Osterluzei und den gefährdeten Osterluzeifalter zu fördern. Das Projekt umfasst die Pflanzung heimischer Sträucher, die Anlage von Käferburgen sowie die Einbindung von Schulen und Freiwilligen.

Heiligenkreuz im Lafnitztal, Burgenland 

Die Jägerschaft Heiligenkreuz verwandelt rund 1 Hektar ackerbaulich genutzter Flächen in standorttypische Blühwiesen und vernetzt diese mit Hecken sowie Trittsteinbiotopen. So entstehen sichere Lebens- und Wanderrouten für die Europäische Wildkatze und andere Wildtiere im Lafnitztal.

Atzenbrugg, Niederösterreich

Der Naturheilraum St. Andrä Wördern gestaltet in Atzenbrugg 0,23 Hektar Ackerstreifen in eine artenreiche Blühfläche um. Damit entstehen Lebensräume und Nahrungsangebote für Feldhamster, Rebhuhn, Feldlerche und Grauammer, während Schüler:innen und die Bevölkerung in die Pflege eingebunden werden.

Schwarzau im Steinfeld, Niederösterreich

Der Verein Erdenraum wertet in Schwarzau im Steinfeld 1 Hektar des ehemaligen Klostergartens ökologisch auf. Alte Streuobstwiesen werden verjüngt, heimische Hecken und Totholzelemente angelegt und die Blühwiese gepflegt. Das Obst wird in einem nahegelegenen Pflegeheim weiterverarbeitet.

Schwertberg, Oberösterreich

In Schwertberg werden 2,1 Hektar naturnah gestaltet: Auf drei Flächen entstehen Magerwiesen, Blühflächen, Streuobst und Obstbaumalleen, die Lebensräume für Wildbienen, Schmetterlinge und Vögel bieten. Bevölkerung, Vereine, Schulen und Kindergärten werden aktiv in Pflege und Umsetzung eingebunden, Lehrpfade und Infotafeln vermitteln Wissen zu Biodiversität und Naturschutz.

Waidhofen an der Ybbs, Niederösterreich

In Waidhofen an der Ybbs werden 0,7 Hektar im Betriebsgebiet Gstadt ökologisch aufgewertet: Blumenwiesen, Hecken und Bäume schaffen einen 1,6 km langen Korridor als Trittstein für Insekten. Monitoring der Insektenvielfalt, insbesondere Tagfalter und Wildbienen, dokumentiert die ökologische Entwicklung und die Bevölkerung wird aktiv einbezogen. Ziel ist ein nachhaltiger, klimafitter Gewerberaum.

Klaffer am Hochficht, Oberösterreich

In Stadl Au werden 4,6 Hektar Feuchtwiesen von der Österreichischen Naturschutzjugend OÖ aufgewertet. Durch das Entfernen von Hochstauden und eine jährliche Mahd entstehen strukturreiche Brut- und Rastflächen, die den Fortbestand der stark gefährdeten Bekassine sichern und den Lebensraum für Wiesenbrüter langfristig erhalten.

Zurndorf, Burgenland 

0,36 Hektar Rasenflächen werden vom Verein für mehr Lebensqualität in Zurndorf naturnah gestaltet. Durch die Anlage artenreicher Naturwiesen mit regionalem Saatgut, heimischen Hecken und gezielter Pflege entstehen Lebensräume für Wildbienen, Schmetterlinge und Vögel, während die Bevölkerung durch Mitmachaktionen und Informationsangebote für Biodiversität sensibilisiert wird.

Marchfeld, Niederösterreich

Im Marchfeld wird eine 3 Hektar große Fläche vom Bienenzentrum Wien & NÖ naturnah gestaltet. Gemeinsam mit Gemeinden, Schulen, Bürger:innen und Landwirt:innen entstehen artenreiche Blühflächen und Nisthilfen. Zudem werden Pflege- und Monitoringmaßnahmen für Wildbienen und Pflanzen umgesetzt.

Stadt Salzburg, Salzburg

In Salzburg legt der Naturschutzbund Salzburg gemeinsam mit den Pfadfinder:innen Salzburg 4 – Mülln auf dem Mönchsberg eine 0,22 Hektar große Blühfläche an. Ergänzend entstehen Nisthilfen für Wildbienen und Vögel und es werden vogelfreundliche Sträucher gepflanzt. Über 100 Kindern werden beim Projekt miteinbezogen, das Stadtgartenamt Salzburg übernimmt die langfristige Pflege.

Schleißheim, Oberösterreich

In Schleißheim verwandelt die Marktgemeinde im Ortszentrum eine 0,25 Hektar große Parkplatzfläche in einen naturnahen Begegnungsraum. Mit Wildblumenwiesen, Schotterrasen, Bäumen, Sträuchern, Insektennisthilfen und einem Lehrpfad entsteht ein Ort, der Biodiversität fördert und gleichzeitig Schule, Kindergarten und Nahversorgung verbindet.

Lanzendorf, Niederösterreich

In Lanzendorf legt die Marktgemeinde auf 0,20 Hektar einen „Naschgarten der Artenvielfalt“ an. Streuobstwiese, Beerensträucher und Insektenhabitate fördern Biodiversität, Naherholung und Umweltbildung. Schulen, die Caritas-Tagesstätte sowie Bauhofmitarbeitende sind aktiv am Projekt beteiligt.

Krumbach, Niederösterreich 

In Krumbach werden auf 1 Hektar öffentlicher Flächen naturnahe Blumenwiesen angelegt. Trittsteine über das Gemeindegebiet schaffen Lebensraum für Insekten und Kleintiere, fördern die Pflanzenvielfalt und bieten Plätze zum Verweilen. Besonders Flächen rund um die Schule werden als „grünes Klassenzimmer“ genutzt, während das Heu vom Rossverein zur Pferdefütterung gewonnen wird.

Oberndorf, Tirol

In Oberndorf werden auf 0,16 Hektar eine „Muttertagswiese“ mit heimischen Blüten angelegt. Die Wiese grenzt an Freibad und Pflegeheim, wird barrierefrei zugänglich gestaltet und mit einer mehrreihigen Wildsträucherhecke, darunter eine Naschreihe für Kinder, ökologisch aufgewertet. Freiwillige unterstützen beim Entfernen invasiver Pflanzen, sodass ein naturnaher Lebensraum für Menschen und Tiere entsteht.

Eggersdorf, Steiermark

Die Berg- und Naturwacht St. Radegund-Kumberg gestaltet auf 0,25 Hektar entlang des Rabnitzbachs einen ökologischen Trittstein. Es entstehen Heckengürtel, Blühflächen und Biotope für Amphibien und Reptilien, die in intensiv genutztem Agrarland dringend Lebensraum bieten. 

Retz, Niederösterreich 

In Retz verwandelt die Stadtgemeinde auf 0,17 Hektar zwei innerstädtische Flächen in naturnahe Blumenwiesen. Neben der Anlage von Wiesen werden Benjeshecken, ein Sandarium, eine Eidechsenburg und eine Insektennisthilfe integriert.

Rosegg, Kärnten

In Rosegg entstehen auf 0,018 Hektar mehrere naturnahe Blühflächen, darunter eine „Naschecke“ mit insektenfreundlichen Gehölzen, Beerensträuchern und Blühstauden. Gemeinsam mit Volksschule, Kindergarten und den „Rosentaler Umweltfreunden“ werden Bienenvölker betreut und Insektennisthilfen gebaut, sodass Kinder aktiv in Pflege und Beobachtung eingebunden sind und die Flächen zu Lernorten und Lebensräumen für Wildbienen und andere Insekten werden.

Sitzenberg-Reidling, Niederösterreich

In Sitzenberg-Reidling werden auf 3,1 Hektar bisher artenarme Flächen in Blühflächen umgewandelt. Die Modellregion Unteres Traisental & Fladnitztal setzt dabei auf standorttypische Wildpflanzen, Hecken und Altgrasstreifen, die Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleinsäuger schaffen. Gemeindebürger:innen und Kindergartenkinder werden eingebunden, sodass die Maßnahmen sowohl ökologischen als auch pädagogischen Mehrwert bieten.

Mehr Infos: Blühendes Österreich #blumenwiese| Blühendes Österreich

Die Fotogalerie aller prämierter Gemeinden: 16.10.25-BlühendesÖsterreich-10Jahresfeier-NHM-Gruppenfotos

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