Wir bereiten im Herbst neues Leben für den Frühling vor und sammeln die Samen unserer Lieblingspflanzen für den Garten.

Es ist jedes Jahr am Ende des Sommers das Gleiche: Wir pflücken die letzten Tomaten und freuen uns über die wunderschönen Sonnenblumen in unserem Garten. Weil diese einjährig kultivierten Pflanzen im nächsten Jahr aber nicht mehr wachsen werden, ist jetzt die richtige Zeit, vorzusorgen. Wenn wir ihren Samen ernten, richtig lagern und im Frühling einsetzen, leuchten uns beide in der kommenden Saison wieder entgegen.

Philipp Lammer von Arche Noah, Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt, empfiehlt für den Pflanzennachwuchs Gemüsepflanzen, „bei denen die Fruchtreife mit der Samenreife zusammenfällt – das ist zum Beispiel bei Tomaten, Paprika und Stangenbohnen der Fall.“ Etwas komplizierter sieht er die Situation beim Salat: „Um den Samen zu bekommen, darf man ihn nicht ernten, wenn er reif ist, sondern lässt ihn stehen und wartet, bis er blüht“. Ähnlich ist es bei der Gurke. Die bleibt liegen, bis sie gelb ist, erst dann bildet sie ihren Samen aus. „Samenvermehrung bei Obst ist generell schwierig“, sagt der Experte, „das wird meist vegetativ vermehrt, also veredelt. Gut funktioniert sie aber bei Sommerblumen wie Astern, Zinnien und Sonnenblumen".

Um neues Leben vorzubereiten, ist es also wichtig, dass der Samen bei der Ernte reif ist. Zur Sicherheit macht man auf einer Unterlage den Fingertest: Dafür schneidet man den Fruchtstand der Pflanze ab und versucht, die Samenkörner herauszulösen. Geht das leicht, sind sie reif und können bei trockenen Wetterbedingungen geerntet werden. Der frühe Nachmittag eignet sich am besten, weil dann auch der Morgentau verschwunden ist. Anschließend packt man die gesammelten Samen in Papierbriefchen und verschließt sie. Papier ist für die Aufbewahrung ideal, weil es atmungsaktiv ist und eventuell vorhandene Restfeuchte aufsaugt. Um Verwechslungen auszuschließen, schreibt man die Bezeichnung des Saatgutes drauf und hortet es an einem trockenen, dunklen Ort bis zum Frühling. Wer sichergehen möchte, dass er in der nächsten Saison genau dieselben Pflanzen bekommt, sollte laut Philipp Lammer „samenfeste Sorten verwenden: Die schmecken und sehen, im Gegensatz zu den Hybridsorten, auch im nächsten Jahr gleich aus.“

Autorin: Daniela Illich

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Wildes für Gaumen und Geist

26. Apr. |
Oberösterreich
Veranstalter: NATURSCHAUSPIEL

Kostbares aus Wald und Wiese.

Die Wälder und Wiesen im Naturpark Attersee-Traunsee sind reich an wilden Pflanzen und ein Paradies für alle Kräuterliebhaber. Auf unserer Wanderung erkunden wir Wiesen und Wälder und erfahren viel Wissenswertes über die heilenden Kräfte der heimischen Pflanzen, deren Aufbewahrung, Verarbeitung und Verwendung. Im gesamten Jahreskreis findet sich immer wieder neues essbares Grün, vom Bärlauch im Frühling bis zu den Heckenfrüchten im Herbst. Erstaunlich, wie viel Heilsames und Genießbares unser Naturpark zu bieten hat.

Die Kräuterwanderung führt uns durch Wiesen und Wälder des Naturparks. Ausgerüstet mit einem Körberl zum Sammeln und einer großen Portion Neugier machen wir uns auf den Weg durch grüne Wälder und Wiesen. Je nach Zielgruppe und Jahreszeit wird ein passender Ort und ein interessantes Thema gewählt. Wir streifen entlang von Wald- und Wiesenrändern über Bäche und Steilhänge, über Weiden und Lärchenwiesen und erfahren dabei viel Wissenswertes über die heilenden Kräfte verschiedener heimischer Pflanzen, über deren Aufbewahrung und Verarbeitung sowie über deren Verwendung in der Naturheilkunde.

Jede Führung ist individuell auf die Zielgruppe und die Jahreszeit abgestimmt. Unabhängig davon, wo man seinen Kräutergeist trainiert, wird die Verblüffung groß sein, wie viele Kräuter eigentlich direkt vor unserer Haustüre wachsen und wie diese verarbeitet und genossen werden können. Abhängig vom persönlichen Interesse ist dieser Überraschungsmoment bereits sofort zu Beginn der Führung oder überhaupt während des gesamten Programmes zu erwarten. Zwischendurch und als Höhepunkt jeder Führung kommt der Gaumen auf seine Kosten. Es gibt führungsabhängige Köstlichkeiten zum Verkosten wie z.B. Aufstriche, Säfte, Sirupe, Tees und Gewürze. Wir erfahren aber auch viel Wissenswertes über den Naturpark, seine Aufgaben und Ziele sowie Besonderheiten. Ein Quiz oder ein Spiel zum Auflockern und Vertiefen der neuen Erfahrungen ist im Besonderen Teil der Schul- und Kinderführungen enthalten.

Info & Anmeldung zum NATURSCHAUSPIEL
Individuelle Termine für Gruppen ab 7 Personen nach Vereinbarung.

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