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Magerwiesen wachsen auf eher nährstoffarmen („mageren“) Böden. Sie liefern vergleichsweise wenig Futter (Gras, Heu), sind jedoch meist sehr artenreich. Heute sind Magerwiesen stark bedroht.

Allgemein:

Bewirtschaftung

Magerwiesen werden höchstens zwei Mal im Jahr gemäht – im Frühsommer und etwa im September. Der Futterwert des Heus ist oft hoch, nicht zuletzt wegen der vielen verschiedenen Kräuter, die es enthält.

Ökologische Bedeutung

Schonend bewirtschaftete Mähwiesen zählen zu den wertvollsten und artenreichsten Grünlandlebensräumen überhaupt. Sie beherbergen im Normalfall mindestens 30 bis 60 Gräser- und Kräuterarten. Typisch sind z. B. Echtes Labkraut, Wiesensalbei, Wiesenknopf oder Wundklee. Die bunte Pflanzenvielfalt bewirkt einen Tierreichtum: Auf jede Pflanzenart kommen bis zu 100 verschiedene Tierarten, die auf genau diese Art angewiesen sind (zur Nahrung, Bestäubung, etc.): Wildbienen, Hummeln, Käfer, Heuschrecken, bunte Schmetterlinge, aber auch einige Vögel (Bodenbrüter). In solchen Wiesen können demnach bis zu 5.000 verschiedene Tierarten leben!

Bedrohung

Früher gehörten Magerwiesen zu häufigsten Wiesen-Lebensräumen Mitteleuropas. Heute sind sie selten geworden. Und zwar gleich aus zwei Gründen:

  • Einerseits wurde die Bewirtschaftung auf etlichen unrentablen Magerwiesen eingestellt. Ohne regelmäßige Mahd wachsen die wertvollen Wiesen aber mit Gehölzen zu – die Magerwiesen-Spezialisten unter Pflanzen und Tieren verschwinden.
  • Andererseits wurden viele Magerwiesen intensiver genutzt, um bessere Erträge zu erzielen: Häufigere Mahd und speziell Düngung ließen viele typische Magerwiesen-Pflanzen verschwinden, die sich ja auf Nährstoffmangel spezialisiert hatten. So wurden aus bunten und artenreichen Magerwiesen eintönige, nährstoffreiche Fettwiesen. In ihnen dominieren nur mehr einige wenige Arten, wie z. B. Gräser, Löwenzahn und Scharfer Hahnenfuß. Und mit den Pflanzen der Magerwiesen-Pflanzen gingen auch deren Tiere verloren. Beispielsweise haben sich etliche Schmetterlinge extrem spezialisiert: Sie sind in ihrer Entwicklung von einer einzigen Pflanzenart abhängig. Verschwindet diese, verschwindet auch der Schmetterling.

Zahlen & Fakten:

Laut Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus gab es 2016 rd. 1,2 Mio. ha Dauergrünland in Österreich – 47 % davon intensiv genutzt (also eher „fett“), 53 % extensiv (eher „mager“). Da in beiden Teilbereichen jedoch Wiesen und Weiden zusammengezählt werden, sind absolute Flächenzahlen von Fett- und Magerwiesen kaum ableitbar. Fest steht aber: Wiesen, die nur einmal gemäht werden (also eher „magere“), gingen von 1960 (282.000 ha) bis 2016 (31.000 ha) um fast 90 % zurück!

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