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Eine Brache ist ein über einen gewissen Zeitraum ungenutztes Grundstück – in der Landwirtschaft meint man damit eine Wiese oder einen Acker (landwirtschaftliche Brache). Im Prinzip verwendet man den Begriff aber auch für jedes bebaute Grundstück, das einmal entsprechend genutzt, später aber aufgelassen wurde (Industrie-, Gewerbe- und Wohnbrache).

Allgemein:

Die landwirtschaftliche Brache:

Das zyklische Brachliegenlassen von Feldern und Äckern ist bereits im Alten Testament beschrieben. Schon damals wusste man, dass der Boden nach einigen Jahren der intensiven Nutzung eine Erholungsphase braucht - eine regenerative Brache also.

Auch heute kennt man den Begriff der Regenerationsbrache, vor allem aus so genannten „Ungunstgebieten“ in z.B. Wüsten- und Stepptenregionen der Erde, aber auch aus der österreichischen Landwirtschaft.  

Dabei unterscheidet man zwischen der

  • Rotationsbrache – kurze Zeit, z.B. ein Jahr
    • Grünbrache – mit Bewuchs (entweder zufällig durch Aufwuchs von im Boden enthaltenen Samen, oder gezielte Begrünung durch Leguminosen (z.B. Klee) zur Stickstoff-Fixierung
    • Schwarzbrache – ohne Bewuchs
  • Dauerbrache – lange Zeit

Die Wirkungen der Brache:

Unterbricht man auf einem Feld oder Acker für einige Zeit die landwirtschaftliche Nutzung, so kommt es zu einer

  • Zuführung von organischer Substanz
  • Verminderung des Nährstoffaustrages
  • Mineralisation, d.h. Nährstoffe werden in eine lösliche Form überführt
  • Verbesserung der Bodenstruktur
  • Verbesserung des Wasserhaushaltes
  • Förderung der Grundwasserneubildung

Aber nicht nur, um dem Boden etwa Gutes zu tun, ihm etwas zurück zu geben, gibt es die Brache. Sie spielt auch in der Kulturlandschaft eine wichtige Rolle. So dient sie etwa der Offenhaltung der Landschaft und ist ein essentieller Beitrag zur Erhaltung vieler gefährdeter Brutvogelarten, die auf brachliegende Acker- und Wiesenflächen angewiesen sind. Eine Vielzahl von verschiedenen Blühpflanzen erobert sich die ruhig gestellten Flächen zudem in kürzester Zeit zurück und zieht Insekten aller Art, vor allem Bienen und Schmetterlinge, an.

Förderung der Brache in Österreich:

In Österreich ist die Flächenstilllegung durchaus ein fixer Bestandteil der Kulturlandschaft. Heute ist der Grund zwar weniger oft eine notwendige Bodenregeneration als vielmehr die wirtschaftliche Notwendigkeit, um der Überproduktion entgegen zu wirken. Außerdem wurde der naturschutzrechtliche Aspekt der Brache erkannt und ihr daher ein Platz in der Landwirtschaft eingeräumt. So gibt es zum Beispiel konkrete ÖPUL-Förderungen (ÖPUL = Österreichisches Programm für umweltgerechte Landwirtschaft) für brachliegende Flächen, die nach naturschutzfachlichen Vorgaben gepflegt werden und dem Schutz der natürlichen Ressourcen sowie einer Erhöhung der Biodiversität dienen.

Die Förderlandschaft in Österreich unterscheidet allerdings diverse Arten der Brache:

  • Direktzahlungen:
    • Grünbrache, ökologische Vorrangflächen
  • ÖPUL-Förderungen:
    • Biodiversitätsflächen
    • Flächen für den Naturschutz
    • Flächen für die Bodengesundung
    • Flächen mit auswaschungsgefährdeten Böden
    • Flächen für den Oberflächengewässerschutz
    • 20-jährige Stilllegung von Flächen

Speziell die Biodiversitätsflächen werden mit Pflanzen begrünt, die von Insekten besonders gerne angeflogen werden. Die so genannte „Bienentrachtbrache“ etwa wird mit einer Saatgutmischung mit mindestens vier insektenblütigen Mischungspartner begrünt, für die es besonders hohe Förderanrechnungen gibt.

Ist aufgrund heißer und trockener Sommer abzusehen, dass es zu Ernteausfällen, vor allem auch in der Heuproduktion kommt, kann die AMA (Agrar Markt Austria, Förderabwicklungsstelle) Ausnahmeregelungen für die „vorgezogene Nutzung“ von Grünbrachen (ökologische Vorrangflächen) und Biodiversitätsflächen erlassen – sprich diese dürfen für die Beweidung bzw. zur Futtergewinnung genutzt werden, ohne dass die Förderung verloren geht.

 

Zahlen & Fakten:

Brachflächen Acker 2017: 

gesamt: 51.726 ha (Zuwachs von 4,3% gegenüber 2016; allerdings betrug die Brachfläche 1995 schon einmal 123.866 ha)

Bundesländervergleich:

  • Niederösterreich:       31.892 ha
  • Burgenland:                  8.721 ha
  • Oberösterreich:            7.096 ha
  • Steiermark:                   2.785 ha
  • Kärnten:                          846 ha
  • Wien:                               307 ha
  • Tirol:                                  24 ha
  • Salzburg:                            23 ha
  • Vorarlberg:                        0,2 ha

Brachflächen Grünland 2017:

ca. 5.000 ha

    Quelle: Grüner Bericht 2018

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Information und Anmeldung

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ANMELDUNG zum Lehrgang 2025/26 > HIER

Treffpunkt: Nationalpark WildnisCamp bei 4581 Rosenau/Hengstpass

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Kontakt:
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E-Mail angelika.stueckler@kalkalpen.at
Telefon + 43 7584 3951-130

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