Im Sommer zieht es Mensch und Tier auf die Berge. Zum Wandern, zum Weiden, zum Verweilen. Für eine ökologische, sinnvolle Almbewirtschaftung sorgt der Alminspektor.

„Wir würden jetzt mitten im Wald stehen“, so beginnt Franz Bergler oftmals seine Vorträge zum Thema Almen. Seit 1990 sorgt er als Alminspektor in der Steiermark für rund 2.000 Almen. „Die Almwirtschaft ist Ländersache. Das ist auch wichtig, da die Voraussetzungen auf den Almen pro Bundesland ganz unterschiedlich sind“, sagt Bergler. Ist in der Steiermark mehr Jungvieh am Berg, weiden in Tirol und in Vorarlberg sommers primär Milchkühe auf der Alm. Was aber macht nun ein Alminspektor konkret?

„Er wacht über die gesetzmäßige Bewirtschaftung der Almen“, erklärt Bergler. Gefährdet zu viel Vieh die Alm durch Überweidung? Funktioniert die Wasser- und Stromversorgung auf der Alm? Geht die Triebwegsanierung für Kühe, Schafe, Pferde oder Ziegen mit dem Naturschutz d’accord? „Als Fachmann und Behörde muss ich immer einen Konsens zwischen den unterschiedlichen Parteien finden“, sagt Bergler. „Ich bin oftmals ein Mediator.“ Schließlich gilt es auf den österreichischen Almen – rund 9.000 auf rund einer Million Hektar Landfläche – von der Kuh bis zum Tourist alle unter einen Hut zu bringen.

Ohne Bewirtschaftung, keine Alm

Bis zu 200 Gutachten verfasst Bergler pro Jahr. Vom richtig aufgestellten Zaun über EU-Förderanträge bis zu Erbstreitigkeiten bezüglich der Almfläche reichen seine Themen. Gleichzeitig führt der Alminspektor den Almkataster – eine Art Almen-Grundbuch. Denn eine Lichtung am Berg ist nicht automatisch eine Alm: „Eine Alm darf nur im Sommer und getrennt vom Heimathof bewirtschaftet werden. Und sie muss außerhalb des Siedlungsgebietes liegen.“

Die Anzahl der Almen im Ausseerland-Salzkammergut etwa, wo Bergler auch zu Hause ist, hat sich seit den 1950er Jahren kaum verändert. „Die Bewirtschafter werden etwas weniger, weil ab und an ein Bauer aufhört. Aber dann übernimmt ein anderer die Fläche.“ Und das ist auch gut so. Denn ohne Bewirtschaftung, keine Alm. „Die Alm ist nicht von alleine da“, erklärt Bergler. „Bleibt eine Bewirtschaftung aus, steigt die Baumgrenze und unsere Almen wachsen zu.“ Mit dem Wildwuchs geht die Kulturlandschaft verloren. „Und die Biodiversität. Nur durch die unterschiedliche Beweidung entsteht Ökologie.“

Aus diesem Grund, und um das Bewusstsein für die Alm als Natur- und Lebensraum zu stärken, hat Franz Bergler den Tag der Almen ins Leben gerufen. Jedes Jahr an einem Tag im Juli oder August lädt die Steierische Almwirtschaft zur Almpflege. „Ein Danke von allen, die die Alm nutzen. Mountainbiker, Wanderer, Paragleiter. Und eine Hilfe für die Almbewirtschafter“, sagt Bergler. Überdies hält der Alminspektor in Schulen und Kindergärten, Vorträge über Sinn und Zweck der Almwirtschaft. Damit wir nicht plötzlich mitten im Wald stehen, statt auf der Alm.

Hintergrund

Franz Bergler (Bildmitte) ist gelernter Maschinenschlosser. Er wächst mit Tieren auf, ist im Sommer als Halter auf der Wildenseealm im Ausseerland, und studiert an der Universität für Bodenkultur in Wien Landwirtschaft. Zuerst an einer universitären Karriere interessiert, holt ihn sein Vorgänger 1990 als Fachmann in den Landesdienst, wo er sich seitdem um die steirischen Almen kümmert. Er ist einer von vier Alminspektoren in Österreich. In Vorarlberg und Oberösterreich haben Almbeauftragte die Bundesländeralmen über. In Salzburg kümmert sich der Leiter des Referats für Agrarwirtschaft, Bodenschutz und Almen um die Alm-Agenden. Auf dem Bild rechts ist Bergler mit einem Arbeiter und dem Almbauer nach einer Triebwegsanierung auf der Funklalm zu sehen.

Autorin: Maria Schoiswohl

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Wir schneiden gemeinsam unter fachkundiger Anleitung Buschaustriebe, Büsche und Bäume und schlichten Verstecke für Smaragdeidechse und Co.

Zielpublikum: Egal ob jung oder alt, Bevorzugung von Arbeiten mit Genauigkeit und Geduld oder von jenen mit Kraft und Körpereinsatz – für jede:n ist die passende Arbeit dabei! Auch Familien mit Kindern sind herzlich willkommen!

Dauer: Solange Du Zeit und Lust hast im Zeitraum von 9:00 bis 12:00 Uhr

Treffpunkt: Bunkerstüberl Leobersdorf (parken kannst Du beim Park & Drive Parkplatz bei der Autobahnabfahrt)

Bitte mitbringen: Dicke Arbeitshandschuhe, falls vorhanden bitte Garten- bzw. Astschere, Säge oder Krampen, Getränk und Jause, ev. Sonnenschutz.

Falls Du mit Deinem Verein, Deinen Arbeitskollegen oder einer größeren Gruppe mithelfen möchtest, freuen wir uns zwecks Planung über eine kurze Ankündigung per Email oder unter +43 670 3549952.

Die Pflegeaktion findet in Kooperation von Landschaftspflegeverein Thermenlinie, Marktgemeinde Leobersdorf und Biosphärenpark Wienerwald statt.

Fotos und Bericht vom Pflegeeinsatz 2023 am Hangtrockenrasen in Leobersdorf findest du hier.

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Nur durch die Hilfe von engagierten Menschen können sie mit ihrer vielfältigen, seltenen Tier- und Pflanzenwelt auf Dauer erhalten bleiben! Mach mit!

Bei den Pflegetagen schneiden wir gemeinsam unter fachkundiger Anleitung Buschaustriebe, Büsche und Bäume und schlichten Verstecke für Smaragdeidechse und Co.

Zielpublikum: Egal ob jung oder alt, Bevorzugung von Arbeiten mit Genauigkeit und Geduld oder von jenen mit Kraft und Körpereinsatz – für jede:n ist die passende Arbeit dabei! Auch Familien mit Kindern sind herzlich willkommen.

Dauer: Solange Du Zeit und Lust hast im Zeitraum von 9:00 bis 12:00 Uhr und 14:00 bis 17:00 Uhr.

Bitte mitbringen: Dicke Arbeitshandschuhe, falls vorhanden bitte Garten- bzw. Astschere, Säge oder Hacke, Getränk und Sonnenschutz.

Treffpunkt: Kreuzung Ziehrer-Weg/Andreas Hofer Zeile.

Falls Du mit Deinem Verein, Deinen Arbeitskollegen oder einer größeren Gruppe mithelfen möchtest, freuen wir uns zwecks Planung über eine kurze Ankündigung per Email oder unter 0681/ 102 32 195. Die Teilnahme von Schulklassen ist ausschließlich nach Voranmeldung möglich, da jede Schulklasse von einer/einem unserer Naturpädagog:innen betreut wird.

Der Pflegetag findet in Kooperation von Landschaftspflegeverein Thermenlinie, Stadtgemeinde Baden, Stadtgärten Baden und Biosphärenpark Wienerwald Management statt.

Fotos und Bericht von den Pflegetagen im Kurpark findest du hier: 2024, 2023

Die Wiederherstellung der Trockenrasen in Bad Vöslau wird über den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie und von der Europäischen Union - NextGenerationEU finanziert.

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