Slow Food am Puls der Zeit: Andreas Gugumuck hat vor den Toren Wiens Österreichs erstes Schneckenimperium gegründet.

Die landwirtschaftliche Tradition der Familie Gugumuck aus Rothneusiedl geht bis ins Jahr 1720 zurück. Andreas Gugumuck nahm trotzdem zuerst die Schleife über die IT-Branche, bevor er diesen Job 2008 endgültig an den Nagel hängte, um Herr über 500.000 Schnecken zu werden. Wiener Weinbergschnecken, die er nicht für sich alleine beansprucht, sondern zum Glück auch andere daran teilhaben lässt.

„Am Anfang war es schwierig, das Bewusstsein für die Schnecke als gesundes und nachhaltiges Lebensmittel zu wecken. Doch jetzt stehen die Leute Schlange, wenn wir bei diversen Märkten vertreten sind“, so Gugumuck glücklich.

Dabei war gerade Wien um 1900 die Schneckenhochburg Europas schlechthin. Die Auster des kleinen Mannes wurde der proteinhältige Kaltblütler genannt, war von Märkten nicht wegzudenken und diente auch Mönchen insbesondere zur Fastenzeit als schmackhafte Grauzone. Schließlich ist die Schnecke doch weder Fisch noch Fleisch, man kann sie daher auch getrost zur Fastenzeit verspeisen. So hieß es damals. Bis die Schnecke im Laufe der Jahrzehnte fast gänzlich von den Menükarten verschwand.

Ein Umstand, der nicht nur schade ist, sondern auch ungesund. Gugumuck: „Das für den Menschen wichtige Schilddrüsenhormon T5 ist insbesondere in Kaltblütern wie den Schnecken vorhanden. Heute nehmen wir davon viel zu wenig zu uns.“ Das abgesehen davon, dass Schnecken im Gegensatz zu Rind und Schweinefleisch vor Protein nur so strotzen. Und auch noch nachhaltiger gezüchtet werden können.

Neben der Gesundheit ist Nachhaltigkeit die zweite Säule, auf die Andreas Gugumuck seine Philosophie und die gesamte Bewirtschaftung seiner Farm nahe Wien stützt. Denn um ein Kilogramm Fleisch von der Schnecke zu gewinnen, benötigt der Züchter zwei Kilogramm Futtermittel. Das besteht hauptsächlich aus mehrjährigen Pflanzen sowie Kräutern, die der Wiener bei Saisonbeginn Anfang März aussät. Im Gegensatz dazu benötigt man laut Gugumuck bis zu 14 Kilogramm Futtermittel, um ein Kilogramm Rindfleisch zu erhalten. 14 zu zwei steht es damit also im Schnecken-Check.

Säule Nummer drei ist für Gugumuck die Ethik. „Bei Rind und Schwein fragen die wenigsten nach, wie sie aufwachsen und geschlachtet werden. Schneckenzucht ist nachhaltig, ethisch und artgerecht.“ Davon kann sich seit Kurzem jeder in der Schneckenmanufaktur in Rothneusiedl überzeugen. Andreas Gugumuck lädt ein den Schnecken einen Besuch abzustatten und dabei im Vorbeigehen auch noch gleich im Shop ein paar Schnecken, ihren Kaviar oder sogar Leber für eine gesunde Verkostung zuhause zu checken. Wer lieber auf bereits vollendete Schnecken-Checks setzt, hat in mehr als 30 Lokalen, alleine in Wien, die Möglichkeit dazu. Diese sind allesamt auf der Wiener Schneckenseite aufgelistet.

www.wienerschnecke.at

Amtsschimmel oder wilder Hengst?

Wilder Hengst! Dann bist du auf Österreichs größter Plattform für Naturerlebnisse genau richtig.

Jetzt registrieren

Verwandte Naturerlebnisse

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour

10. Juli |
Steiermark
Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour mit einem/-r Nationalpark Ranger:in

Unsere Ranger:innen stimmen ihre Führung individuell auf Ihre Wünsche, Vorstellungen und Interessen ab.

Wieso sieht der Wald hier so wild aus? Und was genau macht diesen kleinen blauen Käfer besonders? Unsere Ranger:innen gehen bei einer exklusiven Führung auf Ihre Fragen ein und vermitteln dabei das Herzensanliegen unseres Nationalparks: die Werte der Wildnis.

Wenden Sie sich an das Informationsbüro in Admont und wir vermitteln Ihnen gerne eine:n erfahrene:n und bestens geeignete:n Nationalpark Ranger:in. Anfragen unter der Tel: +43(0)3613/21160-20; info@nationalpark-gesaeuse.at, oder Sie nutzen die direkte Buchung: einfach Datum auswählen, Halb- oder Ganztag und los geht´s. Alles andere übernehmen wir für Sie.
Die Buchungsabwicklung und Bezahlung erfolgt über das Infobüro des Nationalparks Gesäuse in Admont.

Gesäuse Partner der Kategorie „Outdoor Anbieter" bieten ebenfalls eigene Programme und individuelle Touren an (Rafting, Schitouren, Klettertouren, Wandern... ): sich einmal mit Freund:innen auf schwierigere Wanderwege ins Hochgebirge wagen, die Kletterkünste testen oder im Winter eine Schitour ohne Sorge um Orientierung und Sicherheit machen...

Buslinie G912

Österreiche Bundesbahn: www.oebb.at
BusBahnBim-Auskunft: www.busbahnbim.at

Buslinie G912

Reisen Sie zu unseren Veranstaltungen, wenn möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an oder benützen Sie im Sommerhalbjahr das Gesäuse Sammeltaxi (+43 3613 21000 99). Die Parkplätze im Nationalpark Gesäuse sind kostenpflichtig (Tagesticket € 6,00). Nähere Informationen zu den Parkplätzen finden Sie hier. Allgemeine Informationen zur Anreise in den Nationalpark Gesäuse finden Sie hier.

€ 195,00 für eine Halbtagestour
€ 290,00 für eine Ganztagestour

Gerne beraten wir Sie individuell und erstellen ein passendes Angebot für Sie!

Sie bezahlen bequem per Kreditkarte, Direktüberweisung.

Wenn Sie die Tour gerne nach Rechnungserhalten überweisen möchten, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.

Gibt es Beispiele für derartige Touren?
Ja, Sie können sich gerne hier einen Überblick über unsere Standard-Touren verschaffen. Sie können sich aber auch gerne einfach thematische Schwerpunkte, Routen oder Aktivitäten wünschen und wir organisieren eine:n genau für Ihre Bedürfnisse passende:n Ranger:in.

Ich möchte auch gerne eine:n Bergwanderführer:in oder eine:n Bergführer:in buchen?
Bei schwierigen Wanderungen in alpine Gipfelregionen, Klettertouren oder Schitouren sollten Sie sich von Bergführer:innen oder Bergwanderführer:innen begleiten lassen. Eine Auflistung finden Sie hier.

Treffpunkt und Zeitpunkt wird gemeinsam mit dem Guide bei Buchung vereinbart

Geführte Touren sind ganzjährig möglich.

Interessen und Intensität der Halb- oder Ganztagestour werden individuell angepasst.

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour
Der Fährte folgen
Feuchtwiesenprachtnelke

Naturschutz mit Rechen und Astschere - Feuchtwiesenpflege in Bad Vöslau

10. Juli |
Niederösterreich
Veranstalter: Landschaftspflegeverein Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken

Die Schweizerwiese ist eine der letzten Feuchtwiesen der Region mit herausragenden Raritäten wie der Feuchtwiesen-Prachtnelke und der Breitstirnigen Plumpschrecke. Lange nicht genutzt, war sie schon stark verbuscht. In Folge wurde sie von der Stadtgemeinde Bad Vöslau angekauft und wiederhergestellt, sodass sie wieder jährlich gemäht werden kann. Im Rahmen des Pflegetermins rechen wir das Schnittgut zusammen und transportieren es von der Fläche. In ausgewählten, seltener gemähten Bereichen zwicken wir kleine Gebüsche.

Ausrüstung: feste Schuhe, Arbeitshandschuhe, Getränk/Jause, wenn vorhanden Astschere oder Gartenschere

Treffpunkt: westliches Ende Schilfweg

Falls Du mit Deinem Verein, Deinen Arbeitskollegen oder einer größeren Gruppe mithelfen möchtest, freuen wir uns zwecks Planung über eine kurze Ankündigung per Email oder unter +43 670 3549952.

Der Pflegeeinsatz findet in Kooperation von Stadtgemeinde Bad Vöslau und  Landschaftspflegeverein Thermenlinie statt.

Hintergrundinfo: Von ehemals zahlreichen Feuchtwiesen am Übergang der Thermenlinie zum Wiener Becken sind heute nur in Ausnahmefällen Flächen erhalten. Die Schweizerwiese in Bad Vöslau ist eines dieser besonders erhaltenswerten Relikte, doch stand sie bis 2019 in Privateigentum, wurde seit 20 Jahren nicht bewirtschaftet und war stark verbuscht. Botanische Raritäten wie Feuchtwiesen-Prachtnelke, Kurzknollige Pannonische Platterbse, Kanten-Lauch, Sand-Schachtelhalm u.v.m. waren noch vorhanden, aber die Wiese musste dringend wieder gepflegt werden, um ihr Verschwinden zu verhindern. Die Stadtgemeinde Bad Vöslau hat die Fläche daher 2019 angekauft, um sie zu retten. Dazu fanden auch Erstmaßnahmen mit größeren Maschinen statt. Nun muss die Wiese 1x jährlich gemäht werden. Um in den ehemals stark verbuschten Bereichen unerwünschte Arten wie die Kratzbeere zurückzudrängen, müssen diese bereits im Juli gemäht werden, während der zentrale Bereich erst spät im Herbst gemäht wird. Mehr Info und Fotos zur Schweizerwiese.

Berichte von vergangenen Pflegeterminen auf der Schweizerwiese: 2024, 2023, 2022

Naturschutz mit Rechen und Astschere - Feuchtwiesenpflege in Bad Vöslau
Der Fährte folgen