Mit dem großen Insektensterben, auf das wir gerade zusteuern, verhält es sich wie mit einem Kartenhaus. Ziehst du eine Karte und hast Glück, dann wackelt es nur ein bisschen. Erwischt du aber eine tragende Wand, bricht alles zusammen. Wir wissen noch nicht, welche Art ein Schlüsselelement im Ökosystem darstellt. Sicher ist aber: Der Mensch ist direkt sowie indirekt zu 100 % von einer reichen Biodiversität abhängig. Sie ist die beste Prophylaxe gegen Krankheiten. Verringert sich daher das Spektrum der Vielfalt, ist unsere Gesundheit in Gefahr.

Biologische Vielfalt als deine Leibgarde gegen Allergien

Immer mehr Menschen leben in der Stadt. Und immer mehr Menschen leiden an Allergien und Asthma. Gibt es einen Zusammenhang? Eine finnische Studie hat gezeigt, dass Jugendliche, die auf dem Land aufgewachsen sind und daher eine größere Menge an Mikroorganismen im Körper aufweisen, weniger an Allergien und Asthma leiden als ihre urbanen Altersgenossen.

Auch bei den Lebensmitteln ist eine breite Palette an Sorten hilfreich. Was viele Apfelallergiker zum Beispiel nicht wissen: Sie sind nicht per se gegen das saftige Kernobst allergisch, sondern gegen speziell gezüchtete Arten, wie der BUND herausgefunden hat. So sind Ursorten wie Boskoop, Gravensteiner oder Finkenwerder Herbstprinz leichter verträglich als die jüngeren Generationen im Supermarktregal. Grund hierfür sind die in den alten Sorten enthaltenen Polyphenole, sekundäre Pflanzenstoffe, die aufgrund des säuerlichen Geschmacks und der schnellen Bräunung der Frucht bei den modernen Sorten herausgezüchtet wurden.

“Mäuse an die Front” oder Biodiversität als Schutzschild gegen Krankheitserreger
Maus

In einem artenreichen Lebensraum ist eine verhältnismäßig große Anzahl an Wirten vorhanden, die die Viren, Parasiten und Bakterien abfangen, bevor sie auf den Menschen übergehen. Man spricht von einer Verdünnung der Krankheitserreger. So ist das Risiko in artenarmen Gegenden an Borreliose zu erkranken höher als in intakten Wäldern. Dort leben nämlich Mäuse, die ideale Wirte für die Borreliose-Erreger darstellen. Die Krankheitserreger orientieren sich aus einer evolutionären Logik nach den Wirten: Je häufiger eine Art vorkommt, desto öfter wird sie als Verbreitungsweg benutzt. Gewähren wir hier den Mäusen den Vortritt!

kleine Pilze im Moos

Ohne Artenvielfalt keine Medikamente

Seit jeher ist die Natur der verlässlichste Lieferant von Arzneien für die Bekämpfung und Linderung von Krankheiten. Und das Potential ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft: Der Großteil an heilsamen Pflanzen, Pilzen, Tierarten und Mikroben wurde noch nicht einmal entdeckt! Sie befinden sich im Apothekerschrank der letzten Urwälder. Ein Wettlauf gegen die Zeit hat begonnen, der aufgrund von Intensivierung der Landwirtschaft, Umweltverschmutzung, Klimawandel und Waldrodung vielerorts verloren scheint.

Auch die meisten bekannten Arzneipflanzen werden aus der Wildnis bezogen. Stellvertretend hierfür stehen beispielsweise die gefährdete Arnika (antibakteriell und entzündungshemmend), der Huflattich (entschleimend und entzündungshemmend), die Silberweide (Wirkstoff für Aspirin C) sowie das schmerzstillende Morphium aus dem Schlafmohn. Auch spezielle Tierarten helfen dem Menschen, Krankheiten zu lindern: Ein mariner Schwamm behandelt HIV und AIDS-Patienten. Das Gift der Jararaca-Lanzenotter wirkt gegen Bluthochdruck. Dazu kommt die Vielzahl an Mikroben und Pilzen, aus denen Antibiotika hergestellt werden.

Der Verlust der Artenvielfalt bringt einen unwiederbringlichen Verlust an Erkenntnissen in der Behandlung von Krankheiten mit sich.

Zoom auf: die Vielfalt in dir

In dir leben zehnmal mehr Mikroorganismen als körpereigene Zellen. Die sogenannten Mikrobiotika kümmern sich um deine reibungslose Verdauung, unterstützen das Immunsystem, den Stoffwechsel und fördern deine psychische Gesundheit. Der Biodiversitätsverlust sowie der abnehmende Kontakt zur natürlichen Umwelt mindert die Vielfalt der Mikrobiotika in dir und zerstört somit dein natürliches Schutzschild. Autorin: Stephanie Fischer

Aktiv werden für die Gesundheit:

Folgende Veranstaltungen bringen dich der Heilung näher:

Kräuterwanderung Wien (mehrere Termine)

Zurück zur Natur, Kräuterwanderung und Besuch im Kräuterschaugarten in Tirol (mehrere Termine)

Expedition in das Reich der Kräuter in Kufstein (mehrere Termine)

Noch mehr Veranstaltungen kannst du im Naturkalender entdecken!

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Verwandte Naturerlebnisse

Mit dem Nationalpark Ranger die Waldwildnis im Nationalpark Kalkalpen entdecken

Book a Ranger

27. Apr. |
Oberösterreich
Veranstalter: Nationalpark Kalkalpen

Mit unseren Nationalpark Rangerinnen und Rangern erlebst du den Nationalpark Kalkalpen von seinen schönsten Seiten: Wildtiere beobachten, besondere Pflanzen kennenlernen, die Waldwildnis entdecken oder das Weltnaturerbe "Alte Buchenwälder" erkunden.

Meinen ganz persönlichen Ranger buchen

Du wählst dein Thema und den Termin - alles andere organisiert unser Besucherservice für dich!
Folgende Themen stehen zur Wahl:

Preise für individuelle Ranger Tour:

Halbtagestour bis 4 Stunden, Euro 195,-
Ganztagestour, Euro 290,-

Info & Buchung:

Besucherzentrum Ennstal
+ 43 7254/8414, info-ennstal@kalkalpen.at

Infostelle Windischgarsten
+ 43 7562/5266-17, info-wdg@kalkalpen.at

Villa Sonnwend National Park Lodge
+ 43 7562/20592, villa-sonnwend@kalkalpen.at

Zum Treffpunkt:

Das Nationalpark Besucherzentrum Ennstal liegt direkt an der Eisenbundesstraße zwischen den Orten 4462 Reichraming und 4463 Großraming.

  • Nationalpark Infostelle und Tourismusbüro Steyr und die Nationalpark Region
  • Ausstellung Wunderwelt Waldwildnis
  • Nationalpark Shop
  • Kostenlose Parkplätze vor dem Besucherzentrum
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Wettbewerb der Artenvielfalt: City Nature Challenge 2024

Wettbewerb der Artenvielfalt: City Nature Challenge 2024

27. Apr. |
Steiermark
Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH
Leichte Wanderung

Gehdistanz: ca. 7 km
Höhenmeter: 160 hm

Öffentliche Verkehrsmittel
Österreiche Bundesbahn:
www.oebb.at
BusBahnBim-Auskunft: www.busbahnbim.at

Reisen Sie zu unseren Veranstaltungen, wenn möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an oder benützen Sie im Sommerhalbjahr das Gesäuse Sammeltaxi (+43 3613 21000 99). Die Parkplätze im Nationalpark Gesäuse sind kostenpflichtig (Tagesticket € 6,00). Nähere Informationen zu den Parkplätzen finden Sie hier. Allgemeine Informationen zur Anreise in den Nationalpark Gesäuse finden Sie hier.

Ich würde iNaturalist gerne verwenden, kenne mich aber nicht aus?

Wir unterstützen Sie an diesem Tag gerne und werden im Zuge der geführten Wanderung gemeinsam die gefundenen Arten in iNaturalist einpflegen.

Wie funktioniert die City Nature Challenge?

Es ist nichts weiter zu tun, als die iNaturalist-App auf dem Smartphone zu installieren. Erfassen Sie dann individuell oder mit Freund:innen und Familie im Zeitraum Fr, 26. April bis Mo, 29. April 2024 – oder am Sa, 27. April 2024 gemeinsam mit uns so viele Tier- und Pflanzenarten im und um den Nationalpark Gesäuse, wann und wie Sie wollen. Sie kennen sich (noch) nicht so gut mit der Tier- und Pflanzenwelt aus? Kein Problem – die Expert:innen von iNaturalist helfen weiter.

Download der Naturbeobachtungsapp via Google Play oder Apple Store.

City Nature Challenge – aber wir sind ja hier am Land?

Die City Nature Challenge hat sich aus einem freundschaftlichen Wettbewerb der Artenvielfalt zwischen Los Angeles und San Francisco 2016 entwickelt. Inzwischen treten nicht nur Städte, sondern Gebiete weltweit zu diesem Wettbewerb an.


Muss ich mich dafür anmelden?

Es ist keine Anmeldung notwendig.

Smartphone mit iNaturalist-App (nach Möglichkeit bereits am Smartphone installiert)

Entdecke unsere Artenvielfalt!

Haben sie eine Pflanze oder ein Tier entdeckt und wissen nicht genau, was das ist? Wollen sie den weltweiten Artenkatalog mit Ihrer besonderen Entdeckung ausstatten? Gemeinsam mit Nationalpark Mitarbeiter:innen entdecken wir auf einer Wanderung Tiere und Pflanzen, fotografieren sie mit dem Handy und lassen sie über die App iNaturalist bestimmen. Die Mitarbeiter:innen des Nationalparks unterstützen Sie dabei!

Weitere Infos zur City Nature Challenge: https://www.citynaturechallenge.at/

City Nature Challenge im Nationalpark Gesäuse: https://www.citynaturechallenge.at/regionen/cnc-gesaeuse/



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