In einer Ära, in der das Summen verstummt und das Flattern verhallt, engagieren sich immer mehr junge Menschen gegen das Artensterben. Eine herausragende Biodiversitäts-Gestalterin ist Veronika Neumeister. Ihre Vision für artenreiche Lebensräume in artenarmer Landwirtschaft hat die Jury von Changemaker #nature überzeugt. Sie prämierte und förderte das Projekt “Mooshöfe – eine Biodiversitätsoase am Rande von St. Pölten”.

“70 % des Biodiversitätsverlustes gehen auf die Landwirtschaft zurück” – als die Biologiestudentin diese Statistik las, erkannte sie die große Herausforderung, in der lebensnotwendigen Landwirtschaft auch Raum für Artenvielfalt zu schaffen. Sie hat sich überlegt, wie sie in ihrem Wirkungskreis Ackerland und Natur in Harmonie bringen kann. Das Ergebnis? Kann sich sehen lassen! Das Projekt Mooshöfe soll ein Naturparadies in intensiv genutzten Agrarregionen schaffen. 

Nachdem Veronika Neumeister ihre Projektidee mit ihren Studienkolleg:innen geteilt hat, meldete sich darauf hin Hermann Fahrnberger, der eine ähnliche Vision von “nutzen und schützen” hat. Der junge Landwirt bot eine 1 Hektar große Fläche, die nun einen artenreichen Anstrich erhalten soll.

Ein Acker wird bunt: Spatenstich für ein Naturparadies

Zu Beginn wurde eine Benjeshecke angelegt (eine Hecke aus abgestorbenem Gehölz, die als Windschutz und Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Kleinlebewesen dient). Es folgten Sandlinsen, in denen Wildbienen nisten können, und Steinlinsen als Heimat für Ringelnatter, Kreuzotter, Zauneidechse und Mausziesel. Dazu wurde eine Wassersenke für Wechselkröten und Feuersalamander geschaffen.

Heimische Hecken wie Schwarzer Holunder, Hundsrose, Schlehe oder Hasel sollen den Acker als “Vervielfalter” bereichern (denn mit den Hecken kommt eine ganze Schar Vögel und Kleinlebewesen angeflogen). Auch Streuobstbäume, darunter alte heimische Sorten wie die Grüne Winawitzbirne, die Apfelsorten Goldparmäne und Zabergäurenette, Quillins Ringlotte und Hauszwetschke, schlagen ihre Wurzeln. Im Frühjahr 2024 wird noch eine Blühwiese gesät.
 

Eine Zauneidechse inspiziert ihr neues Zuhause

Helfende Hände für die Vielfalt


Neben der fachlichen Unterstützung vom Landschaftsplaner Jan Brinkmann konnte Veronika Neumeister die Jugendlichen von der GYBN Austria (Global Youth Biodiversity Network) mobilisieren, um bei der Gestaltung und Pflanzung der Gehölze mit anzupacken.

"Ohne die Hilfe der Freiwilligen wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen. Insgesamt 12 Menschen haben sich bereit erklärt, bei der Umsetzung der Maßnahmen mit anzupacken. Sie haben dazu beigetragen, dass das Projekt vorankommt und die Vision einer blühenden Oase immer näher rückt. Ich bin sehr dankbar über ihren Einsatz",

betont Veronika. Besonders gefreut hat sie sich zudem über den Besuch einer Zauneidechse, die bereits ihr Zuhause in Spe inspiziert hat.

“Die Tiere kommen schnell wieder zurück, wir müssen jetzt geeint nachhelfen,”

blickt Veronika hoffnungsvoll in die Zukunft.
 

Von Oase zu Oase: Naturschutz in der Landwirtschaft

Veronika macht das Projekt von der Planung bis zur Umsetzung reproduzierbar, damit möglichst viele es ihr nachmachen können. Dazu informiert eine Schautafel Spaziergänger:innen über das Refugium der Vielfalt und lädt ein, mitzuhelfen. Und das Projekt findet schon Ableger: Mit Hermann Fahrnberger sind immerhin schon 9 weitere Hektar blühender und lebendiger Inseln im Ackerland bei St. Pölten geplant. Die jungen Changemaker freuen sich über Mitstreiter:innen, die das Projekt vervielfachen. 

Veronika Neumeister hat nicht nur ein (über-)lebenswichtiges Zuhause für zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten geschaffen, sie ist auch als Naturschützerin über sich hinausgewachsen:

"Durch die großzügige Unterstützung von Changemaker #nature wurde mir als junge Biologin klar, dass auch ich eine bedeutende Stimme im Bereich des Naturschutzes habe. Bisher hatte ich keinerlei Erfahrung mit Förderanträgen, doch die BILLA Stiftung Blühendes Österreich ermöglichte mir, dass meine Vision von artenreichen Inseln in der Landwirtschaft real wird,“

resümiert sie über die Förderabwicklung mit Changemaker #nature.

“Das Projekt Mooshöfe ein inspirierendes Beispiel dafür, wie engagierte Menschen wie Veronika und ihre Unterstützer:innen dazu beitragen können, die Biodiversität in intensiven Agrarlandschaften zu fördern. Durch konkrete Maßnahmen, die Lebensräume schaffen und Artenvielfalt erhalten, entsteht eine blühende Oase, die nicht nur der Natur zugutekommt, sondern auch der Gemeinschaft und dem naturnahen Lernen. Es ist eine Geschichte, die uns alle dazu ermutigt, unsere eigene Rolle im Erhalt der Biodiversität zu überdenken und aktiv zu werden. Denn jeder Beitrag, egal wie klein, kann einen Unterschied machen und eine positive Veränderung bewirken. “ - Stefan Weinlich, BILLA Vertriebsdirektor

Changemaker #nature wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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27. Apr. |
Oberösterreich
Veranstalter: NATURSCHAUSPIEL

Radfahren mit Naturgenuss.

 

Bei unserer E-Bike-Tour „erfahren“ wir das sanfte Hügelgebiet der Urlaubsregion Vitalwelt Bad Schallerbach und den benachbarten Naturpark Obst-Hügel-Land. Von Bad Schallerbach radeln wir durch eine schöne, hügelige Landschaft zu besonderen Plätzen in St. Marienkirchen und Scharten. Unterwegs werden wir gemeinsam je nach Jahreszeit Kirschen, Marillen oder andere Naturpark-Spezialitäten verkosten. Abschluss der Tour ist beim Botanica-Park mit seinem interessanten Heilkräutergarten.                                                     


Start unserer gemeinsamen E-Bike-Tour ist beim Atrium in Bad Schallerbach, dem Zentrum der Urlaubsregion Vitalwelt Bad Schallerbach. Entlang der Trattnach radeln wir nach Wallern. Von dort führt uns eine sportliche Steigung, die mit dem E-Bike gut bewältigbar ist, auf die Höhen des Obstbaugebietes im Naturpark Obst-Hügel-Land.

Im Frühjahr werden wir für diese Anstrengung mit großartigen Ausblicken in blühende Obstgärten belohnt. Im Sommer stärken wir uns mit frischen Kirschen, Marillen oder anderen Früchten aus Scharten oder St. Marienkirchen an der Polsenz. An Ort und Stelle können wir uns nun von den Vorzügen der artenreichen Obstwiesen und ihren ökologischen und landschaftsprägenden Eigenschaften als schützenswertes Element des Naturparkes überzeugen. Gesättigt von den vielen sinnlichen landschaftlichen Eindrücken machen wir uns wieder auf den Weg zurück zum Ausgangspunkt in Bad Schallerbach.

Durch eine schwefelhaltige Thermalwasserquelle, die vor rund einhundert Jahren bei der Suche nach Erdöl entdeckt wurde, entwickelte sich nach Bekanntwerden der Heilkraft des Schwefelwassers ein florierender Gesundheitstourismus und in Folge ein blühender Kurort. Eindrucksvoll ist auch der Botanica-Park mit seinem alten Baumbestand und dem Heilkräutergarten, der im Jahr 2009 für die OÖ. Landesgartenschau gestaltet wurde.

Info & Anmeldung zum NATURSCHAUSPIEL
Individuelle Termine für Gruppen ab 7 Personen nach Vereinbarung.

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