Zuerst ruht er jahrhundertelang im Boden. Dann sticht man ihn. Kurz darauf wird er verbrannt. Und heute weiß so mancher Städter vielleicht gar nicht einmal mehr, wozu er überhaupt nützlich ist. So gesehen hat der Torf kein besonders schönes Schicksal. Und doch war er einst für viele Menschen als Brennmaterial lebensnotwendig. Heute sollten wir ihn aber dort belassen, wo er entstanden ist: Nämlich im Moor. Eine kurze Geschichte des Torfs.

Wie kommt Torf in die Erde?

Torf ist keine Erde, sondern eine für Moore typische Art von Boden. Er ist eine organische Substanz, die sich durch die im Moor nur teilweise Zersetzung von abgestorbenem Pflanzenmaterial bildet. Durch den undurchlässigen Untergrund im Moor kann Wasser nicht versickern und unter Luftabschluss wandeln sich Pflanzenreste dann in Torf um. Aber das dauert. Nämlich viele tausend Jahre, denn Moore wachsen im Durchschnitt um nur einen Millimeter jährlich.

Hochmoortorfe bestehen grob gesprochen aus zwei Schichten, in denen sich das pflanzliche Material in unterschiedlichen Zersetzungsstadien befindet. Nahe der Oberfläche kommt der nur schwach zersetzte Weißtorf. Hier können die Pflanzenstrukturen noch recht gut zu erkennen sein. Darunter ist der ältere und stärker zersetzte Braun- bzw. dann der Schwarztorf zu finden.

Wozu braucht(e) man ihn?

Mit der beginnenden Industrialisierung im 18. Jahrhundert wurde Brennmaterial immer knapper. Da kam der Torf gerade recht. Denn wenn er einmal getrocknet ist, brennt er sehr gut. Vor allem nach dem zweiten Weltkrieg pachteten viele Menschen Torffelder, um durch den Winter zu kommen. Aber auch die Industrie interessierte sich für den Rohstoff. Als Gartentorf zur Auflockerung der Bodenstruktur bzw. zur Speicherung von Nährstoffen lässt er sich nämlich gut verkaufen – und das bis heute. Dabei ist die Nutzung des Torfs im Garten hoch umstritten. Ganze Moorlandschaften werden dafür zerstört, und wie bereits erwähnt, ist die Entstehung des Torfs eine recht langwierige Angelegenheit. Dabei kann man als Alternative zum Beispiel auf Holzfasern oder Kompost zurückgreifen. Und auch zum Heizen sind wir heute nicht mehr auf Torf angewiesen.

Warum „sticht“ man Torf?

Bevor Torf abgebaut werden kann, muss das Moor erst durch ein verzweigtes Grabensystem entwässert werden. Bis etwa Mitte der sechziger Jahre wurde der Torf in der Region der Voralpen von Hand „gestochen“. Eine recht mühselige Angelegenheit. „Stechen“ sagt man deshalb, weil Ziegel aus dem Boden herausgestochen werden. Die zum Trocknen ausgelegten Torfziegel werden „Wasen“ genannt.

Ab den siebziger Jahren ließ man dann diverse Geräte die Arbeit erledigen. Beim Torfabbau im großen Stil werden Schichten abgefräst und mit dem „Riffler“ gewendet. Mit dem „Häufler“ wird er nach dem Trocknen zu Zeilen zusammen geschoben. Eine Feldbahn transportiert den Rohstoff dann aus dem Moor hinaus zur Verarbeitungsanlage. In manchen Mooren wie dem Salzburger Weidmoos sind streckenweise noch heute die Schienen der „Bockerlbahn“ zu sehen.

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Weg auf einer alten Schienentrasse

Hat Torf Superkräfte?

In gewisser Weise, ja. Denn in Zeiten des Klimawandels, in der wir Menschen weiterhin immer mehr CO2 in die Atmosphäre befördern, spielen der Torf und das Moor eine wichtige Rolle für das Gleichgewicht in der Erdatmosphäre. Torf ist ein guter Nährstoffspeicher. Aber auch Schadstoffe aus der Atmosphäre nimmt er in sich auf. Durch den großflächigen Abbau werden eben diese wieder freigesetzt und belasten die Umwelt. Trockengelegte Moore setzen jährlich etwa vier Prozent schädlichen Kohlendioxid frei, und etwa gleich viel Lachgas. In kurzer Zeit entweichen aus einem trockenen Moor außerdem Phosphate und Nitrate, die es zuvor über Jahrhunderte gespeichert hat. Genau darum wäre es gesünder für uns alle, wenn wir den Torf dort belassen, wo er herkommt und hingehört – nämlich im Moor.

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