Große Knopfaugen, kleine Ohren und ein buschiger Schwanz: Kaum jemand kennt den geheimnisvollen, 10 Zentimeter "großen" Baumschläfer. Was das zierliche Nagetier ganz besonders macht? Neben seinem drolligen Aussehen ist es seine Seltenheit und sein europaweiter, strenger Schutz. Im Bezug auf das Artensterben sind unerforschte Arten noch stärker gefährdet als bekannte: Wie können wir die nachtaktiven Winzlinge wie den Baumschläfer schließlich schützen, wenn wir so gut wie nichts über sie wissen?

Dieser Frage ging der Biologe und Naturschützer Thomas Holzer aus dem Salzburger Lungau nach. Wie er auf die seltenen Nagetiere gekommen ist?

"Ein Zeitungsartikel berichtete über eine Baumschläferzählung im Lungau und dadurch bin ich auf die ungewöhnlichen Tiere gekommen. Ich habe mich gefragt, weshalb ich diese Art noch gar nicht kenne, obwohl ich aktiv im Naturschutz bei der Landjugend Unternberg/Thomatal bin",

so Thomas Holzer über seine erste "Begegnung" mit dem Baumschläfer. Er wollte mehr über sie erfahren und zu ihrem Schutz beitragen.

Nachdem der engagierte Naturliebhaber von der Initiative Changemaker #nature erfuhr, war die Idee geboren: Mithilfe der Förderung von der Naturschutz-Initiative wollte er Nistkästen aufstellen, um die Bestände der seltenen Baumschläfer zu eruieren. Dank dieser erhobenen Daten können anschließend Schutzmaßnahmen realisiert werden. Doch bei dem seltenen Baumschläfer alleine sollte es nicht bleiben.

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Baumschläfer

… In Wien kam noch ein Schützling dazu

Während einer Biologie-Vorlesung in Wien fand Thomas Holzer seine Faszination für Fledermäuse. Nach den Nagetieren sind sie die zweitgrößte Säugetierordnung der Welt. Nur im Lungau, der als Ganzes als Biosphärenpark ausgezeichnet ist, gibt es kaum Wissen und Fakten zu den Nachtschwärmern, wie sein Professor Guido Reiter meinte. Nach dem Motto "Man schützt nur, was man kennt", setzte sich Thomas Holzer nun auch neben den Baumschläfern für die Fledermäuse ein. Die Methodik der "Inventur" mit Nistkästen ist ja nicht unähnlich.

Baumschläfer, Fledermaus & Co: ein Changemaker im Dienst des Artenschutzes

Thomas Holzers Idee, Nistkästen zu bauen, an den Bäumen aufzuhängen und ein Bildungsvideo über Baumschläfer zu produzieren, wurde von der Initiative Changemaker #nature ausgezeichnet und gefördert.

Das junge, Lungauer Projektteam baute insgesamt 60 Quartiere, darunter 40 Fledermausbretter und 20 Baumschläferkobeln. Dazu setzten die Mitglieder:innen der Landjugend auf regelmäßige Kontrollen und eine breite Öffentlichkeitsarbeit, um möglichst viele Menschen für den Artenschutz zu gewinnen und der Rarität Baumschläfer die Aufmerksamkeit zu schenken, die er als bedrohte Art verdient hat.

"Ein UNESCO Biosphärenpark verfolgt im Grunde die drei Hauptziele: Erhalten, Entwickeln und Partizipation. Gerade die aktive Mitgestaltung und Einbindung der Bevölkerung in die Entwicklung eines Biosphärenparks spielt eine wesentliche Rolle. Umso erfreulicher ist es, wenn gerade junge Menschen Verantwortung für ihren Lebensraum übernehmen und proaktiv an der Gestaltung ihrer Umwelt teilnehmen. Ich freue mich sehr über das Engagement von Thomas Holzer und kann im Namen des gesamten Biosphärenparks zu diesen Bemühungen nur herzlich gratulieren und ein großes DANKESCHÖN aussprechen!" - Markus Schaflechner, UNESCO Biosphärenpark Lungau

Die Vielfalt der heimischen Fauna, die von dem Projekt zusätzlich profitiert, ist beeindruckend: Neben den Baumschläfern und Mopsfledermäusen finden auch seltene Bilche wie die Haselmaus oder der Siebenschläfer sowie verschiedene Mausarten in den Nisthilfen Schutz. Fast 30 Fledermausarten Österreichs können nun die geschaffenen Quartiere beziehen, darunter auch die faszinierende Zwergfledermaus.

 

Die Herausforderungen für die Tiere des Waldes

Es gibt immer weniger Totholz in den österreichischen Wäldern, ganze Lebensräume verschwinden deshalb für viele Arten. Das Projektteam möchte dem entgegenwirken, indem es mit den Nistkästen Ersatzquartiere schafft, die den Tieren sichere Zufluchtsorte bieten. Unterstützt wird das Vorhaben auch durch die Zusammenarbeit mit der KFFÖ (Koordinationsstelle für Fledermausschutz und Forschung Österreichs), um wissenschaftlich fundierte Daten zu sammeln und der breiten Masse zur Verfügung zu stellen.

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Landjugend Unternberg-Thomatal

Die geheimnisvolle Welt der Baumschläfer und Fledermäuse will entdeckt werden, um ihren optimalen Schutz zu gewährleisten. Die Nisthilfen für Baumschläfer und Fledermäuse sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung und zeigen, wie junge, engagierte Menschen gemeinsam Großes bewirken können.

Thomas Holzer hat nicht nur die Finanzierung seiner Idee mit Changemaker #nature gemeistert, er hat auch sein Netzwerk mit gleichaltrigen Pionier:innen für die Artenvielfalt erweitert. Der mehrtägige Workshop für die Gewinnerprojekte von Changemaker #nature von Blühendes Österreich im Frühjahr 2023 war Nährboden für einen regen und nachhaltigen Austausch mit Gleichgesinnten – den Biodiversitäts-Gestalter:innen von Morgen!
 

"In Thomas Holzer sehen wir ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie die Jugend sich leidenschaftlich für die Artenvielfalt einsetzt. Sein Engagement für die Baumschläfer und Fledermäuse inspiriert uns und zeigt, wie junge Menschen einen bedeutsamen Beitrag zum Artenschutz leisten können." Hannes Gruber, BILLA Vertriebsdirektor

 

Changemaker #nature wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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EU/BMLUK/Blühendes Österreich

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Nachtwanderung im Nationalpark Gesäuse

Nachtwanderung im Nationalpark Gesäuse

5. Juli |
Steiermark
Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

Begleiten Sie unsere Nationalpark Ranger:innen auf eine Nationalpark-Schutzhütte! Der Nachthimmel im Gesäuse ist einer der dunkelsten in Europa. Sich hier ohne künstliches Licht zurecht zu finden, erfordert andere Sinne, wie Hören, Tasten oder Riechen. Wie geht es uns damit und wie passen sich Tiere an die Dunkelheit an?

Leitung: Nationalpark Ranger:innen

Kostenlos

Einzelpersonen, Familien mit Kindern

Campingplatz Forstgarten, Gstatterboden

Beginn: 21:00 Uhr

Wetterfeste Kleidung, feste Schuhe; Taschenlampen sind nicht notwendig – die Wanderung wird in völliger Dunkelheit durchgeführt!

 

Findet diese Veranstaltung bei jedem Wetter statt?
Ja, denn wir finden, unser Nationalpark Gesäuse ist bei jedem Wetter ein Erlebnis! Sollte das Wetter eine Wanderung ins Haindlkar nicht erlauben, findet eine Wanderung im Talbereich statt.

Darf ich meinen vierbeinigen Freund mitbringen?
Die Mitnahme von Hunden ist nicht erlaubt.

Brauche ich eine Taschenlampe?
Nein, die Nachtwanderung findet in völliger Dunkelheit statt. Unsere Ranger:innen haben selbstverständlich eine Taschenlampe dabei.

 

Öffentliche Verkehrsmittel

Österreichische Bundesbahn: www.oebb.at
Verbundlinie Auskunft: www.verbundlinie.at

Anreise per Zug / Bahnhof: GstatterbodenAnreise

per Bus 912 / Bushaltestelle: Haltestelle Haindlkar auf der Ennstal Bundesstraße B 146 bei Gstatterboden.

Reisen Sie zu unseren Veranstaltungen, wenn möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an oder benützen Sie im Sommerhalbjahr das Gesäuse Sammeltaxi (+43 3613 21000 99). Die Parkplätze im Nationalpark Gesäuse sind kostenpflichtig (Tagesticket € 6,00). Nähere Informationen zu den Parkplätzen finden Sie hier. Allgemeine Informationen zur Anreise in den Nationalpark Gesäuse finden Sie hier.

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Der Fährte folgen
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