Die Suche nach Morcheln übt auf Pilz-SammlerInnen eine ganz besondere Faszination aus. Welche Arten von Morcheln gibt es und wo finden wir sie? Mit welchen gefährlichen Pilzen können sie verwechselt werden?

In der schönsten Zeit des Frühlings, um die Apfelblüte herum bzw. wenn im Auwald der Bärlauch zu blühen beginnt, ist Morchelzeit. Die kostbare Spezialität ist nicht nur unter Gourmets eine begehrte Delikatesse.

Hinsichtlich ihrer Fundaussichten sind sie auch für erfahrene PilzsammlerInnen ein unberechenbares und launisches Volk. Oft gelingen die ersten Funde zufällig und in manchen Jahren bleiben die Morcheln überhaupt aus. 

Trotzdem zahlt sich die Suche nach Morcheln aus: Was gibt schließlich Schöneres, als langsam und still durch die aufblühende Natur zu spazieren, alle Sinne zu öffnen und nach der köstlichen Schlauchpilzart Ausschau zu halten? Geht die Morchelsuche leer aus, bietet sich die passende Gelegenheit um Wildkräuter wie junge Brennnesseln, Bärlauch oder Giersch zu sammeln.

Haben wir das Glück, Morcheln gut getarnt im Laub des Vorjahrs oder im Bärlauch versteckt zu finden, dann fasziniert uns auf den ersten Anblick ihre bäumchenartige Form. 

Pilze haben im Laufe der Evolution sehr unterschiedliche Strategien zur Ausbreitung ihrer Sporen entwickelt. Bei den Morcheln ist es gerade diese spezielle bäumchenartige Form der Fruchtkörper, die ihnen hilft, Millionen von Sporen durch Luftzug und Wind in ihre Umgebung zu bringen.

In der Systematik der Pilze werden die Morcheln der großen Abteilung der Schlauchpilze (Ascomyceten) zugeordnet, welche ihre Sporen in kleinen Schläuchen (sogenannte Asci) bilden. Unzählige dieser mikroskopisch kleinen Schläuche sitzen wiederum an der Oberfläche von becherförmigen Fruchtkörpern. Im Hut der Morchel sind viele dieser kleinen Becher zu einem Sammelfruchtkörper zusammengefasst. Dadurch erklärt sich der wabenförmige Aufbau des Hutes mit seinen zahlreichen becherförmigen Vertiefungen.

Welche Arten von Morcheln gibt es in Österreich und wo findest du sie?

Morcheln kommen in Österreich im Wesentlichen in zwei Hauptarten vor:

Die Speise-Morchel (Morchella esculenta) und die Spitz-Morchel (Morchella elata). Daneben wäre noch die kleinere ebenfalls essbare Käppchen-Morchel (Morchella semilibera) zu erwähnen.

Wie du die Speise-Morchel erkennst und wie du sie von der Spitz-Morchel unterscheiden kannst findest du hier.

Speisemorchel

Die Speise-Morchel wächst gerne auf kalkhaltigen Böden in Auwäldern bevorzugt bei alten Eschen, aber auch sonst in feuchten Laubwäldern. Hin und wieder ist sie auch in Gärten unter Apfelbäumen, in Parkanlagen und Gebüschen sowie auf ungedüngten Wiesen zu finden.

Spitz-Morchel

Die Vorkommen der Spitz-Morchel sind besonders unstetig und vielfältig. Du kannst sie mit etwas Glück im Auwald, in Gärten und Parks, auf Holz- und Rindenabfällen, an kalkgeschotterten Wegen in Nadelwäldern aber auch in den Schneetälchen des Hochgebirges finden.

Ein besonders bevorzugtes Biotop sind Waldbrandflächen, wo sie für kurze Zeit auch massenhaft erscheinen kann.

Leider sind die Vorkommen der Speise-Morchel in den vergangenen Jahren stark rückläufig, da durch das von einem eingeschleppten Schadpilz ausgelöste Eschentriebsterben viele Eschenbestände in Auwäldern großflächig gerodet wurden. Daneben wirkt sich auch die zunehmende Trockenheit im Frühjahr ungünstig auf ihr Erscheinen aus.

Die Spitz-Morchel hingegen hat in Rindenmulch-Beeten oft auch mitten in der Stadt ein neues Zuhause gefunden. 

Sicher ist sicher: So kannst du die Morcheln problemlos genießen

Morcheln sind delikate Speisepilze. Sie können gebraten oder zu Soßen verarbeitet werden und eignen sich auch vorzüglich zum Trocknen. Da die Pilze roh giftig sind, müssen sie bei ihrer Zubereitung ca. 15 Minuten lang gut durcherhitzt werden. Da ganz vereinzelt auch bei gut durcherhitzten Pilzen Unverträglichkeitsreaktionen beobachtet wurden, empfiehlt es sich beim ersten Konsum nur geringe Mengen zu verzehren.

Morcheln zählen leider auch zu jenen Pilzarten, die Schadstoffe wie Schwermetalle und Pestizide aufnehmen. Sammle daher nur Pilze von unbelasteten Standorten. Dringend abzuraten ist vor dem Konsum zu alter Morcheln und von Pilzen, die auf Sonderstandorten oder an Straßenrändern wachsen.

Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta), Fruchtkörper im Wald

Die Frühlings-Lorchel – die giftige Doppelgängerin der Morcheln

Zur selben Zeit wie die Speise-Morchel wächst auch die Frühjahrs-Lorchel (Gyromitra esculenta). Du erkennst die Frühlings-Lorchel durch ihren rotbraunen bis kastanienfarbenen hirnartig in länglichen Wulsten gewundenen Hut. Sie wächst meist in Gruppen im bodensauren Nadelwald bei Fichten und Rotföhren. In einigen Gebieten wie dem Waldviertel oder in der Buckligen Welt ist sie in manchen Jahren recht häufig zu finden.

Die Lorchel wurde früher auch als Speisepilz verwendet.  Sie ist jedoch potenziell tödlich, da sie den sehr gefährlichen Giftstoff Gyromitrin enthält. Von ihrem Verzehr ist dringend abzuraten, auch wenn sie in Osteuropa und Skandinavien nach besonderer Vorbehandlung durch Trocknung und mehrmaliges Abkochen sowie Wegschütten des Kochwassers entgegen allen Empfehlungen manchmal noch als Speisepilz verwendet wird.

Diese Beitrag entstand in Zusammenarbeit von Irmgard Greilhuber mit Christian Apschner. 

Meckerziege oder flotte Biene?

Flotte Biene! Dann bist du auf Österreichs größter Plattform für Naturerlebnisse genau richtig.

Jetzt registrieren

Verwandte Naturerlebnisse

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour

4. Mai |
Steiermark
Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour mit einem/-r Nationalpark Ranger:in

Unsere Ranger:innen stimmen ihre Führung individuell auf Ihre Wünsche, Vorstellungen und Interessen ab.

Wieso sieht der Wald hier so wild aus? Und was genau macht diesen kleinen blauen Käfer besonders? Unsere Ranger:innen gehen bei einer exklusiven Führung auf Ihre Fragen ein und vermitteln dabei das Herzensanliegen unseres Nationalparks: die Werte der Wildnis.


Wenden Sie sich an das Informationsbüro in Admont und wir vermitteln Ihnen gerne eine:n erfahrene:n und bestens geeignete:n Nationalpark Ranger:in. Anfragen unter der Tel: +43(0)3613/21160-20;
info@nationalpark-gesaeuse.at, oder Sie nutzen die direkte Buchung: einfach Datum auswählen, Halb- oder Ganztag und los geht´s. Alles andere übernehmen wir für Sie.
Die Buchungsabwicklung und Bezahlung erfolgt über das Infobüro des Nationalparks Gesäuse in Admont.

Gesäuse Partner der Kategorie „Outdoor Anbieter" bieten ebenfalls eigene Programme und individuelle Touren an (Rafting, Schitouren, Klettertouren, Wandern... ): sich einmal mit Freund:innen auf schwierigere Wanderwege ins Hochgebirge wagen, die Kletterkünste testen oder im Winter eine Schitour ohne Sorge um Orientierung und Sicherheit machen...

Buslinie G912

Österreiche Bundesbahn: www.oebb.at
BusBahnBim-Auskunft: www.busbahnbim.at

Buslinie G912

Reisen Sie zu unseren Veranstaltungen, wenn möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an oder benützen Sie im Sommerhalbjahr das Gesäuse Sammeltaxi (+43 3613 21000 99). Die Parkplätze im Nationalpark Gesäuse sind kostenpflichtig (Tagesticket € 6,00). Nähere Informationen zu den Parkplätzen finden Sie hier. Allgemeine Informationen zur Anreise in den Nationalpark Gesäuse finden Sie hier.

€ 195,00 für eine Halbtagestour
€ 290,00 für eine Ganztagestour

Gerne beraten wir Sie individuell und erstellen ein passendes Angebot für Sie!

Geführte Touren sind ganzjährig möglich.

Sie bezahlen bequem per Kreditkarte, Direktüberweisung.

Wenn Sie die Tour gerne nach Rechnungserhalten überweisen möchten, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.

Gibt es Beispiele für derartige Touren?

Ja, Sie können sich gerne hier einen Überblick über unsere Standard-Touren verschaffen. Sie können sich aber auch gerne einfach thematische Schwerpunkte, Routen oder Aktivitäten wünschen und wir organisieren eine:n genau für Ihre Bedürfnisse passende:n Ranger:in.

 

Ich möchte auch gerne eine:n Bergwanderführer:in oder eine:n Bergführer:in buchen?

Bei schwierigen Wanderungen in alpine Gipfelregionen, Klettertouren oder Schitouren sollten Sie sich von Bergführer:innen oder Bergwanderführer:innen begleiten lassen. Eine Auflistung finden Sie hier.

Treffpunkt und Zeitpunkt wird gemeinsam mit dem Guide bei Buchung vereinbart

Interessen und Intensität der Halb- oder Ganztagestour werden individuell angepasst.

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour
Der Fährte folgen
Mit dem Nationalpark Ranger die Waldwildnis im Nationalpark Kalkalpen entdecken

Book a Ranger

5. Mai |
Oberösterreich
Veranstalter: Nationalpark Kalkalpen

Mit unseren Nationalpark Rangerinnen und Rangern erlebst du den Nationalpark Kalkalpen von seinen schönsten Seiten: Wildtiere beobachten, besondere Pflanzen kennenlernen, die Waldwildnis entdecken oder das Weltnaturerbe "Alte Buchenwälder" erkunden.

Meinen ganz persönlichen Ranger buchen

Du wählst dein Thema und den Termin - alles andere organisiert unser Besucherservice für dich!
Folgende Themen stehen zur Wahl:

Preise für individuelle Ranger Tour:

Halbtagestour bis 4 Stunden, Euro 195,-
Ganztagestour, Euro 290,-

Info & Buchung:

Besucherzentrum Ennstal
+ 43 7254/8414, info-ennstal@kalkalpen.at

Infostelle Windischgarsten
+ 43 7562/5266-17, info-wdg@kalkalpen.at

Villa Sonnwend National Park Lodge
+ 43 7562/20592, villa-sonnwend@kalkalpen.at

Zum Treffpunkt:

Das Nationalpark Besucherzentrum Ennstal liegt direkt an der Eisenbundesstraße zwischen den Orten 4462 Reichraming und 4463 Großraming.

  • Nationalpark Infostelle und Tourismusbüro Steyr und die Nationalpark Region
  • Ausstellung Wunderwelt Waldwildnis
  • Nationalpark Shop
  • Kostenlose Parkplätze vor dem Besucherzentrum
Book a Ranger
Der Fährte folgen
Bergschuhe in den Bergen

Wanderführer-Grundmodul in Unterach am Attersee

5. Mai |
Oberösterreich
Veranstalter: Verband alpiner Vereine Österreichs

Wanderführerseminare:
Die Ausbildung für NaturführerInnen!

 

Teil 1: Das Grundmodul

 

Was ist das Wanderführer-Grundmodul?

Der erste Schritt in der mehrstufigen Ausbildung zum/zur WanderführerIn: Grundmodul --> Intensivmodul --> Wintermodul

Das Grundmodul dauert vier Tage. Hier erlernst du die Grundlagen, um Wanderungen sicher und erlebnisreich durchzuführen. Danach kannst du in allen Bundesländern zumindest ehrenamtliche Führungen durchführen (z. B. für Vereine).

--> Details zum Modulsystem >>

Achtung!
Nicht in allen Bundesländern müssen alle drei Kursmodule absolviert werden, um Gruppen in der Natur führen zu dürfen!
---> Details >>

 

Was sind VAVÖ-WanderführerInnen?

  • Sie (beg)leiten Wandergruppen auf Wegen ohne unmittelbare Absturzgefahr oder auf Winterwanderungen, wo nach alpiner Lehrmeinung die Lawinengefahr ausgeschlossen ist.
  • Sie gestalten ihre Wanderung nicht nur sicher, sondern auch erlebnisreich. Daher nehmen Gestaltungs- und Naturvermittlungselemente in der Ausbildung breiten Raum ein.

--> Details zur Wanderführerausbildung >>

 

Wer kann WanderführerIn werden?

  • Alle Interessierten jeden Alters 
  • Personen aus allen österreichischen Bundesländern und dem Ausland
  • Personen, die in unterschiedlichen Berufen mit Gruppen wandern wollen: Ehrenamtliche in alpinen Vereinen, HotelmitarbeiterInnen, LehrerInnen, FreiberuflerInnen, etc.

--> 10 Gründe für die VAVÖ-Wanderführerausbildung >>

 

Was lernt man im Grundmodul?

  • Klassische Sicherheitsthemen: Tourenplanung, Orientierung, Wetterkunde, Erste Hilfe, rechtliche Verantwortung
  • Soft Skills: Kommunikation und Gruppenpädagogik, Führungstaktik, Gestaltung von Wanderungen, Naturkunde, Kultur

Diese Inhalte werden indoor und outdoor (z. B. auf Praxiswanderungen in Kleingruppen) vermittelt. Und zwar von SpezialistInnen in den jeweiligen Fachbereichen, von jedem auf seine ganz eigene Art. Die BetreuerInnen kratzen nicht nur an der Oberfläche, sondern tauchen mit dir tief in die Materie ein, um dich sattelfest für die Tour draußen zu machen.

 

Gibt es Alternativtermine?

Ja, und zwar hier >>

 

Wer ist der VAVÖ?

Der Verband alpiner Vereine Österreichs ist der Dachverband der österreichischen Bergsteigervereine. Und der „Erfinder“ der Wanderführerausbildung. Mit der Erfahrung aus 40 Jahren Ausbildung und aus rd. 450 Wanderführerseminaren.

Wanderführer-Grundmodul in Unterach am Attersee
Der Fährte folgen