Österreich 2030: Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann zeichnet im Rahmen der Studie Aufgeflattert eine – gar nicht so unrealistische –Zukunft für die Landwirtschaft in Österreich:

Die Landwirtschaft in Österreich hat eine lange Durststrecke hinter sich. Jahrzehnte angefeindet wegen Intensität und Anonymität, hat sich das Blatt endlich zum Besseren gewendet. Im Vorfeld sind bäuerliche Betriebe reihenweise dem Wettstreit der Lebensmittel-Schleuderpreise zum Opfer gefallen. Nun haben sich Produzenten und Konsumenten gefunden, Lebensmittelhandel und Gastronomie haben eingelenkt und auch Staat und EU haben an den richtigen Schräubchen gedreht. Unter diesen neuen Bedingungen ist die Landwirtschaft gewachsen in natürliche Vielfalt, Ansehen und Wirtschaftlichkeit.

Die Wertigkeit jener Lebensmittel, die vor der Haustüre wachsen und dort kultiviert und mit handwerklichem Geschick verarbeitet werden, ist in der Gesellschaft erkannt. Diese heimischen „Mittel zum Leben“ machen ihrem Namen als regionale Spezialitäten alle Ehre. Transparenz in der Erzeugung, die natürlichen und überschaubaren Produktionsbedingungen und kürzeste Transportwege genießen in der Bevölkerung einen hohen Stellenwert, der sich auch im Preis abbildet.

Möglich wurde das nicht nur durch menschliche Vernunft. Erst steuernde Elemente des Staates oder noch mehr von Staatengemeinschaften führten auf diesen Weg. Ökologische orientierte Steuersysteme sorgen für mehr Kostenwahrheit. Kosten, die zu Lasten von Natur und Umwelt gingen, wie z. B. Transport und Chemie werden konsequent in den Endpreis eingerechnet. So hatte der Wettbewerbsvorteil zulasten von Natur und Umwelt ein Ende.

Der Dialog lebt

Im Dialog der räumlichen Nähe fließen die Konsumentenwünsche in die Produktionsverfahren ein. Tierwohl, Pflanzengesundheit und Biodiversität werden in den bäuerlichen Betrieben hochgehalten und von den Abnehmern preislich honoriert. Bäuerinnen und Bauern nehmen die Vermarktung ihrer Spezialitäten wieder mehr selbst in die Hand. Der Schulterschluss zur Bevölkerung ist ein engerer. Die Konsumenten interessieren die Geschichten rund um die Erzeugung dessen, was sie essen.

Sie haben ein Bild und Gespür, was es heißt, in und mit der Natur, auch mit ihren Wetterkapriolen, zu arbeiten und verlässlich hoch qualitative Lebensmittel in den Einkaufskorb zu bringen.

Mit bäuerlichen Dienstleistungen wie Urlaub am Bauernhof, Hof-Kindergärten, Auszeit-Höfen oder Tagesbetreuung am Bauernhof werden der Bevölkerung Naturkreisläufe zugänglich gemacht. Die praktische Wissensvermittlung und die wohltuende wie gesundheitsfördernde Wirkung der bäuerlichen Produktionsstätten rücken in den Fokus des allgemeinen Interesses. Die Bauernhöfe öffnen sich. Ihre natürliche Vielfalt zieht an. Die Höfe als Lebens- und Wirtschaftsraum entfalten eine Ausstrahlung, die Lebensqualität auf eine natürliche Art erleben lassen. Das gibt diesen familiengeführten, überschaubaren, vielfältig ausgerichteten Betrieben wirtschaftliche und gesellschaftliche Stabilität. Da fließen Selbstvertrauen und Mut. Das tut dem ganzen Umfeld gut. Das beflügelt zu Neuem. Das heißt Existenzsicherung durch Partnerschaft und Vielfalt.

Die Existenzsicherung durch unternehmerisches Denken und betriebswirtschaftliches Handeln wird auch der Landwirtschaft als gängiges Prinzip der Betriebsführung zuerkannt. Dabei sehen sich Bäuerinnen und Bauern nicht mehr dem allgegenwärtigen Vorwurf des reinen Profitdenkens ausgesetzt.

Das Vertrauen wächst

Gut abgesicherte bäuerliche Existenzen sind die Basis für die flächendeckenden Naturschutzleistungen der Zukunft. Denn, wie die Praxis der Vergangenheit zeigt, hat sich der Grundsatz „schützen durch nützen“ bewährt.

Mit jedem verloren gegangenen Nützer fehlt auch ein potenzieller Schützer.

Untermauert wird dieses Prinzip in Österreich mit der europäischen Spitzenposition an biologisch geführten Betrieben. Auch mit der Beteiligung am Umweltprogramm zeigen die heimischen Bäuerinnen und Bauern ökologisches Verantwortungsbewusstsein. Nirgends in Europa gibt es einen so hohen Beteiligungsgrad wie bei uns. Mit dieser breiten Beteiligung wird Naturschutz in der Fläche gelebt.

Wenn sich Landwirtschaft und Gesellschaft über diese gleichartige Sichtweise näherkommen, dann wird auch die Kulturlandschaft mit anderen Augen gesehen. Der schon seit Generationen praktizierte abgestufte Wiesenbau wird in ein Licht gerückt, das wirtschaftliche Zwänge und die Ansprüche des Ökosystems in eine vertrauensvolle Symbiose bringt. In den Gunstlagen um die Höfe wird aktiv Futterbau betrieben, der gewährleistet, dass das Vieh mit möglichst viel hofeigener Energie versorgt werden kann. Hof ferne und schwerer zu bewirtschaftende Flächen inklusive Almen werden extensiv genutzt. Die natürliche Vielfalt des Pflanzenbestandes wird auf diesen Flächen durch die vegetationsangepasste Nutzung erhalten. Diese Felder mit der extensiven und die Pflanzenvielfalt fördernden Bewirtschaftung überwiegen gegenüber den sogenannten Futterflächen. Damit es überhaupt grün bleibt in unserem Land, haben die Länder bei der Verbauung die Bremse angezogen.

Alle profitieren

Es ist auch wissenschaftlich erwiesen, die Kulturlandschaftspflege von Bauernhand ist die beste und billigste Variante.

Aber zum Nulltarif konnte das nicht funktionieren. Über EU-weite Programme leistet der Steuerzahler seinen Obulus. Denn, von der Erholungslandschaft und dem Freizeitraum unter freiem Himmel, nach denen Körper, Geist und Seele verlangen, profitieren alle. Damit werden endlich die Bäuerinnen und Bauern aus der Ecke der Subventionsempfänger geholt. Die Gesellschaft hat erkannt: Das öffentliche Geld ist kein geschenktes, sondern die Abgeltung für die aufwändige, Lebensraum prägende Arbeit.

Diese offene und gepflegte Landschaft hat es besonders auch den Gästen angetan. Bei der Entscheidung für unsere Urlaubsdestinationen steht die Landschaft an erster Stelle. Immer mehr Gastronomie- und Hotelbetreiber verstehen es, diese Naturverliebtheit ihrer Gäste zu nutzen. Den Kern der Speisekarte bildet die kreative heimische Küche mit den Lebensmitteln aus unserer Landschaft. Diese Kategorie von Gastronomen spielt sich in die Herzen ihrer Gäste, wenn diese am Abend Köstlichkeiten von dort auf ihrem Teller serviert bekommen, wo sie tags wandernd oder schifahrend unterwegs waren. Das schafft ein gutes Gefühl und Bindung beim Gast sowie eine faire Verbindung zu dem, der dazuschaut, dass die Landschaft in ihrer Vielfalt erhalten bleibt.

Vorrang für Qualitätskunden

Der Weg bis 2030 war für die heimische Landwirtschaft ein steiniger. Bäuerinnen und Bauern und auch die Agrarpolitik mussten sich vom Anspruch lösen, ein 100-Prozent-Versorger für die heimische Bevölkerung sein zu können. Die österreichische Landwirtschaft hat sich auf Qualitätsprodukte spezialisiert. Die Kalorienfütterung hat sie anderen überlassen. Das heißt, unsere Landwirtschaft wird in der Partnerschaft mit Konsumenten, Handel und Gastronomie sowie mit geänderten staatlichen Rahmenbedingungen die eingefahrene Straße des Mengenwachstums verlassen und auf den Weg des Qualitäts- und SpezialitätenWachstums einbiegen – orientiert an den Kreisläufen der Natur.

Die österreichischen Bäuerinnen und Bauern machen im Jahre 2030 mit ihren Lebensmitteln und Dienstleistungen Landwirtschaft erlebbar.

Damit erreicht die bäuerliche Stimme die Menschen auf dem Land und in der Stadt. Der Dialog läuft auf vielen Ebenen. Die Einladung ist unübersehbar: Aufeinander zugehen. Einander verstehen. Gemeinsame Wege gehen.

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Andrea Schwarzmann

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Verwandte Naturerlebnisse

no reuse 20 im waldkammergut

Im Waldkammergut®

19. März |
Oberösterreich
Veranstalter: NATURSCHAUSPIEL

Mit dem Förster durch Wälder streifen.

Auf verschiedenen Routen sind wir mit Förster Poidl Putz unterwegs im Aurachtal. Er teilt mit uns sein Wissen über die Funktionen des Waldes, Pflege, Schutz und vielfältige Nutzung der Bäume, über Jagd und Wild, Vogel- und Naturschutz sowie Tiere, Pflanzen und Kräuter im Naturpark Attersee-Traunsee. Auch gehen wir der Frage nach, wie der Wald in der Blütezeit der Salzgewinnung genutzt wurde und welche aktuellen Veränderungen heute besonderen Einfluss auf den Wald haben. Die Führungen bieten durch die jeweilige Anpassung an aktuelle Forstarbeiten, Jahreszeit und Witterung besonders viel Abwechslung.

Vom Treffpunkt (Kirchenparkplatz Reindlmühl) aus wird mit Fahrgemeinschaften in das Forstrevier Schwarzenbach eingefahren. Am Waldrand, der ersten Station unseres Streifzuges, gibt es einen Einblick in das Arbeitsfeld Forst. Danach reihen sich, wie auf einer Perlenschnur, Anregendes und Wissenswertes aneinander. Dies ändert sich jahreszeitlich bedingt, da der Förster sehr darauf bedacht ist, die Teilnehmer*innen immer in aktuelle Arbeiten (Baumpflanzung und -pflege, Holzernte, Borkenkäferbekämpfung) und Geschehnisse im Wald (Balz- bzw. Brunftzeit, Wildfütterung im Winter, Spurenlesen) einzubinden.

Inhaltlich dreht es sich um die vier Funktionen des Waldes (Nutz-, Schutz-, Wohlfahrts- und Erholungsfunktion), den Lebenszyklus der Bäume (vom Samen bis zur Ernte bzw. Totholz), Jagd- und Wildtiermanagement, Vogel- und Naturschutz, Produkte und Arbeitsplätze im Wald.

Mit waldpädagogischen Spielen, Geschichten und dem Beobachten von nicht Erwartetem (Begegnung mit Auerhahn, Siebenschläfern etc., Besuch einer Holzknechtssölde) wird der Streifzug rund und kompakt wie ein Baumstamm. Auf einer abwechslungsreichen Route, die von Termin zu Termin variieren kann, werden auch die wirtschaftliche Bedeutung, die Produkte und Arbeitsplätze im und rund um den Wald besprochen – ganz unter dem Motto „WALD – Wir Alle Leben Davon".

Info & Anmeldung zum NATURSCHAUSPIEL
Individuelle Termine für Gruppen ab 7 Personen nach Vereinbarung.

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Der Fährte folgen
Wabenbau aus Wachs

Grundkurs für den Imkereieinstieg - LFS Tullnerbach

19. März |
Niederösterreich
Veranstalter: Verein Land-Impulse

Ausbildung und Kursangebot

„Wie kann ich in die Imkerei einsteigen?“, lautet eine häufig gestellte Frage an die Projektbetreuerinnen. Interessierte an der Imkerei können ohne Vorkenntnisse einen 8-stündigen Grundkurs besuchen und sich selbst ein Bild machen, ob Sie für die Betreuung von Bienenvölkern geeignet sind. In diesem theoretischen Teil der Grundausbildung bekommt der/die ImkerneueinsteigerIn einen Einblick zu den Themenbereichen persönliche Eignung, gesetzliche Bestimmungen, Anschaffung von Imkereibedarf, Völkerführung im Jahreskreislauf, Leben der Biene, Bienenprodukte und vieles mehr, in einfacher Form vermittelt. 

Dieser Kurs findet an zwei Abenden statt. 19.3.2024 und 20.3.2024 jeweils von 18:00 bis 22:00 Uhr.

 

Lehrmaterial beim Grundkurs

Eine eigens für ImkeranfängerInnen erstellte, ca. 100-seitige und jährlich aktualisierte Unterlage dient als Nachschlagewerk und umfasst alle behandelten Themen aus Grund- und Praxisschulungen sowie Preistabellen für imkerliche Gerätschaften, zahlreiche Bilder, Skizzen und nützliche Adressen verschiedenster Betriebe und Verbände. Zu den Lehrmaterialien zählt auch die 2015 erschienene Doppel-DVD „Ein Bienenjahr - Ein Imkerjahr“, die an die Teilnehmer der Grundschulung ausgeteilt wird.

Oft steht der Eigenbedarf im Vordergrund. Wer die Vielfalt und den Nutzen unserer Bienenprodukte kennt, wird sie ein Leben lang zu schätzen wissen. Der nachhaltige Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen gewinnt immer mehr an Bedeutung – die Imkerei kann dazu einen Beitrag leisten. Ob es sich um das selbst abgefüllte Höniggläschen, die herrlich duftenden Adventkerzen oder die eigens kreierte Propoliscreme in der Hausapotheke handelt, all diese Rohstoffe haben sich schon unsere Vorfahren zu Nutze gemacht. Die Tendenz zum Selbstversorger greift nun auch im urbanen Lebensraum immer mehr um sich und das freut nicht nur den Direktvermarkter, sondern auch all jene, die Regionalität und Tradition „groß“ schreiben.

Wer um eine fachliche Fortbildung bemüht ist, kann sich in sechs möglichen Praxisschulungen (jeweils 4-stündig) weiterbilden. Ein kompetentes Referententeam, bestehend aus vielen namhaften Imkermeistern und Vortragenden, betreut insgesamt 13 Kursstandorte in Niederösterreich an denen diese Themen angeboten werden:

P1- Praxisgrundlagen; P2- Erweiterungsschritte im Bienenvolk; P3- Schwarmverhinderung und Jungvolkbildung; P4- Honigernte; P5- Varroabehandlung und P6- Herbstrevision;

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Der Fährte folgen
Buch dir deinen Guide - Privat-Tour

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19. März |
Steiermark
Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour mit einem/-r Nationalpark Ranger:in

Unsere Ranger:innen stimmen ihre Führung individuell auf Ihre Wünsche, Vorstellungen und Interessen ab.

Wieso sieht der Wald hier so wild aus? Und was genau macht diesen kleinen blauen Käfer besonders? Unsere Ranger:innen gehen bei einer exklusiven Führung auf Ihre Fragen ein und vermitteln dabei das Herzensanliegen unseres Nationalparks: die Werte der Wildnis.


Wenden Sie sich an das Informationsbüro in Admont und wir vermitteln Ihnen gerne eine:n erfahrene:n und bestens geeignete:n Nationalpark Ranger:in. Anfragen unter der Tel: +43(0)3613/21160-20;
info@nationalpark-gesaeuse.at, oder Sie nutzen die direkte Buchung: einfach Datum auswählen, Halb- oder Ganztag und los geht´s. Alles andere übernehmen wir für Sie.
Die Buchungsabwicklung und Bezahlung erfolgt über das Infobüro des Nationalparks Gesäuse in Admont.

Gesäuse Partner der Kategorie „Outdoor Anbieter" bieten ebenfalls eigene Programme und individuelle Touren an (Rafting, Schitouren, Klettertouren, Wandern... ): sich einmal mit Freund:innen auf schwierigere Wanderwege ins Hochgebirge wagen, die Kletterkünste testen oder im Winter eine Schitour ohne Sorge um Orientierung und Sicherheit machen...

Buslinie G912

Österreiche Bundesbahn: www.oebb.at
BusBahnBim-Auskunft: www.busbahnbim.at

Buslinie G912

Reisen Sie zu unseren Veranstaltungen, wenn möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an oder benützen Sie im Sommerhalbjahr das Gesäuse Sammeltaxi (+43 3613 21000 99). Die Parkplätze im Nationalpark Gesäuse sind kostenpflichtig (Tagesticket € 6,00). Nähere Informationen zu den Parkplätzen finden Sie hier. Allgemeine Informationen zur Anreise in den Nationalpark Gesäuse finden Sie hier.

€ 195,00 für eine Halbtagestour
€ 290,00 für eine Ganztagestour

Gerne beraten wir Sie individuell und erstellen ein passendes Angebot für Sie!

Geführte Touren sind ganzjährig möglich.

Sie bezahlen bequem per Kreditkarte, Direktüberweisung.

Wenn Sie die Tour gerne nach Rechnungserhalten überweisen möchten, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.

Gibt es Beispiele für derartige Touren?

Ja, Sie können sich gerne hier einen Überblick über unsere Standard-Touren verschaffen. Sie können sich aber auch gerne einfach thematische Schwerpunkte, Routen oder Aktivitäten wünschen und wir organisieren eine:n genau für Ihre Bedürfnisse passende:n Ranger:in.

 

Ich möchte auch gerne eine:n Bergwanderführer:in oder eine:n Bergführer:in buchen?

Bei schwierigen Wanderungen in alpine Gipfelregionen, Klettertouren oder Schitouren sollten Sie sich von Bergführer:innen oder Bergwanderführer:innen begleiten lassen. Eine Auflistung finden Sie hier.

Treffpunkt und Zeitpunkt wird gemeinsam mit dem Guide bei Buchung vereinbart

Interessen und Intensität der Halb- oder Ganztagestour werden individuell angepasst.

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