Streuobstwiesen regulieren das Ökosystem, liefern den Menschen Lebensmittel und Erholungsraum, dem Bauern aber wenig Geld. Diesen Nutzungskonflikt versucht eine Studie der Universität für Bodenkultur in Wien zu lösen. Die Stiftung Blühendes Österreich fördert Streuobstwiesen, indem sie Landwirten für den Erhalt der ökologisch wertvollen Flächen Prämien bezahlt.

Streuobstwiesen sind Wiesen auf denen Obstbäume unterschiedlicher Art, Sorte und verschiedenen Alters – quasi verstreut – wachsen. Diese Wiesen versorgen uns mit Lebensmitteln. Wir nutzen sie als Erholungsraum bei Spaziergängen und anderen Aktivitäten. Ihr Boden filtert unser Wasser und reguliert mit Kleinstlebewesen und Pflanzen durch Kohlendioxidbindung unser Klima. Diese unterschiedlichen "Ökosystem-Dienstleistungen", wie Agrarökonom Martin Schönhart von der Universität für Bodenkultur in Wien die Ansprüche an ein Ökosystem nennt, machen dieses Ökosystem zum Dienstleister für uns Menschen.

Das führt unweigerlich zu Konflikten in der Nutzung, sogenannten Trade-offs, „weil die Landnutzung Art und Umfang der Dienstleistungen beeinflusst und unterschiedliche gesellschaftliche Interessen abgewogen werden müssen“, sagt Schönhart. Die Streuobstwiese als Regenerationsraum für den Menschen oder reiner Lebensmittellieferant? Zu Lösungen der Service-Vereinbarkeit forscht Schönhart im Rahmen des EU-Projektes Tale, koordiniert vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig. Als Untersuchungsobjekt wurden die Streuobstwiesen des Mostviertels ausgewählt.

Michael Kuttner

Die Bestände der Streuobstwiesen sind im letzten Jahrhundert stark zurückgegangen. Sie sind aufwändig in der Pflege und werden immer unrentabler für den Landwirt – deshalb sind diese besonderen Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten unter Druck geraten. Die Stiftung Blühendes Österreich hat die Relevanz dieser Lebensräume erkannt und unterstützt 15 österreichische Betriebe mit insgesamt 2,5 Hektar Streuobstfläche, um diese zu erhalten. Denn unter dem Rückgang der Streuobstwiesen leidet nicht nur die Artenvielfalt, sondern etwa auch die Regulationsfähigkeit und die Schönheit der Landschaft. Die Gesellschaft sucht daher Anleitungen, wie man mit diesen Trade-offs umgehen kann, um alle so gut wie möglich zufriedenzustellen. „Wir erstellen mit unserem Projekt keine Prognosen für die Zukunft, sondern formulieren Szenarien, zeigen die Folgen veränderter Rahmenbedingungen und geben Hilfestellungen für politische Planungen“, sagt Schönhart.

Szenarien für die Zukunft

Dafür baut Schönhart mit seinem Kollegen Erwin Schmid vom Institut für Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung auf dem Wissen von Ökologen auf und simuliert ökonomische Landnutzungsmodelle: Wie beeinflusst etwa das Klima das Pflanzenwachstum, wie wirken sich veränderte Marktpreise auf das Einkommen der Landwirte aus, wie die Düngung auf die Gewässerqualität? Und was bedeutet das für die einzelnen Bedürfnisse? Können diese auch in Zukunft befriedigt werden? Welche Maßnahmen müssen Landwirte und Entscheidungsträger in der Politik ergreifen, um sich besser an den Klimawandel anzupassen, um Agrarumweltprogramme wie ÖPUL, das Österreichisches Programm für umweltgerechte Landwirtschaft, entwickeln zu können?

Auch in Deutschland, der Schweiz, Spanien und den Niederlanden forschen Experten an Fallstudien für ganz bestimmte Landschaften in Europa und suchen Lösungen für weltweit ähnliche Regionen. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt. Dann erwartet man erste Ergebnisse.

Autorin: Daniela Illich

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Besucher:innenprogramm Erlebniszentrum Weidendom

Besucher:innenprogramm Erlebniszentrum Weidendom

21. Aug. |
Steiermark
Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

Forschungsprogramm 1: Die Reise in den Mikrokosmos "Wasser" 

Tauchen Sie in die spanndende Welt der Wasserlebewesen ein. Eine selbst genommene Wasserprobe kann beim Mikroskopieren "unter die Lupe" genommen werden. Dabei entdeckt man Kleinstlebewesen, die man in dieser Größe noch nie gesehen hat.

 Forschungsprogramm 2: Wildnis erforschen im Auwald

Gehen Sie auf die Suche nach Wildnis in der Aulandschaft um den Weidendom und erfahren, welche Bäume gerne nasse Füße haben und welche seltene Vogelart ganz in der Nähe brütet.

Forschungsprogramm3: Abenteuer Wilde Wiese 

Ein:e Nationalpark Ranger:in zeigt Ihnen wie Sie in einer wilden Wiese auf Entdeckungsreise gehen können und neben schillernden Käfern und Bienen auf Nektarsuche auch Russischen Bären oder eine rotflügelige Schnarrschrecke aufspüren.


Die Gruppe entscheidet, welches Programm stattfindet.

Unsere Führungen und Angebote stehen allen Menschen offen. Wenn Sie eine besondere Form der Unterstützung brauchen, damit Sie barrierefrei teilnehmen können, dann lassen Sie uns das bitte vorab wissen.
Wenn Sie in Ihrer Mobilität eingeschränkt sind, stellen wir für diese Veranstaltung einen Rollstuhl mit Zuggerät (Swiss Trac) kostenlos zur Verfügung (Voranmeldung notwendig).

Anfahrt: Das Erlebniszentrum liegt an der Bundesstraße B146 direkt an der Abzweigung nach Johnsbach, gleich gegenüber vom Gasthof zur Bachbrücke.

Für Navi-Nutzer: Der Weidendom hat keine eigene Adresse. Am besten ist die Eingabe der Adresse des Gasthofes zur Bachbrücke: Krumau 97, 8911 Admont.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Direkt beim Weidendom ist eine Bushaltestelle. Suchen Sie Ihre Verbindung bei der ÖBB oder Verbundlinie.

Kosten für Forschungsprogramme (11:00, 14:00 und 16:00 Uhr):

Erwachsene: € 7,00
Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre: € 5,00
Familienkarte (max. 4 Personen): € 12,00

Sondertermine sowie spezielle Programme für (Bus-)Gruppen und Schulen werden im Infobüro Admont organisiert. Unsere Gruppenangebote finden Sie hier.

Wir sind Partner der Steiermark-Card, Bonuspartner der Schladming-Dachstein Card und ZWEI UND MEHR Vorteilsbetrieb.

Unter fachkundiger Anleitung tauchen kleine und große Besucher:innen in die wilde Seite des Nationalparks ein.

Drei unterschiedliche Programme ermöglichen Besucher:innen einen spannenden Einblick in die Tier- und Pflanzenwelt des Nationalparks zu bekommen: „Die Reise in den Mikrokosmos Wasser“, „Abenteuer Wilde Wiese“ oder „Wildnis erforschen im Auwald“.

Findet diese Veranstaltung bei jedem Wetter statt?
Ja, denn wir finden, unser Nationalpark Gesäuse ist bei jedem Wetter ein Erlebnis!

Darf ich meinen vierbeinigen Freund mitbringen?
Die Mitnahme von Hunden ist nicht erlaubt.
  • Öffnungszeiten: (der Weidendom ist ganzjährig frei betretbar, betreutes Besucherprogramm zu folgenden Zeiten)

    Mai, Juni, September: Samstag, Sonntag, Feiertage, jeweils 10:00 bis 18:00 Uhr
    Juli, August: täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr

Sondertermine außerhalb der Öffnungszeiten, sowie spezielle Programme für Gruppen, Busgruppen und Schulen werden im Informationsbüro in Admont organisiert, Tel. +43(0)3613/21160-20, info@nationalpark-gesaeuse.at

    Besucher:innenprogramm Erlebniszentrum Weidendom
    Der Fährte folgen
    Via Sedna

    Kino beim Weidendom: Via Sedna

    21. Aug. |
    Steiermark
    Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

    Via Sedna

    Acht Frauen segeln von Frankreich nach Grönland und zurück, um die bisher unbestiegene Ostwand des Northern Sun Spire zu begehen.

    Regie: Ramona Waldner (O-Tirol), 2023

    Do., 21 Aug., 2025 20:30 Uhr.

     

    Details

    Ausrüstung; Wir empfehlen warme Kleidung und eine Decke

    Treffpunkt; Nationalpark Erlebniszentrum Weidendom (bei der Abzweigung nach Johnsbach) Beginn: 20:30 Uhr.

    Preis Information; kostenlos

    Anreise Information; Öffentliche Verkehrsmittel

    Österreichische Bundesbahn: www.oebb.at
    Verbundlinie Auskunft: http://www.verbundlinie.at/

    Reisen Sie zu unseren Veranstaltungen, wenn möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an oder benützen Sie im Sommerhalbjahr das Gesäuse Sammeltaxi (+43 3613 21000 99). Die Parkplätze im Nationalpark Gesäuse sind kostenpflichtig (Tagesticket € 6,00). Nähere Informationen zu den Parkplätzen finden Sie hier. Allgemeine Informationen zur Anreise in den Nationalpark Gesäuse finden Sie hier.

    Häufige Fragen und Antworten;

    Findet die Veranstaltung bei jedem Wetter statt?
    Ja; bei ungünstiger Wettervorhersage weichen wir allerdings in die Galerie FOKUS (Nationalpark Fotoschule, Hauptstraße 32, 8911 Admont) aus. In diesem Fall informieren wir Sie am Veranstaltungstag ab 17:00 Uhr über eine Ortsänderung.

    Was soll ich mitbringen?
    An kühlen Abenden, wie sie im Gesäuse häufig sind, empfehlen wir warme Kleidung und eine Decke.

    Hinweis Sprache, Dauer: Deutsch, 90 min. Altersfreigabe: FSK 0


     

    Kino beim Weidendom: Via Sedna
    Der Fährte folgen