Im achten Jahr der Vogelzählaktion freut man sich über einen Teilnahmerekord: 8.823 Hobby-Ornithologen dokumentierten zwischen dem 6. und 8. Jänner 2017 insgesamt 240.000 Vögel. Es gab aber so wenig Sichtungen wie nie: Heuer konnten im Schnitt 38 Vögel pro Garten gezählt werden, 3 Vögel weniger als im Durchschnitt der letzten Jahre.

Der Sperling flattert aufs Podest

Bei den Sichtungen haben die Sperlinge den Schnabel vorne. Der Feldsperling, der erstmals auf das oberste Siegertreppchen glitt und der Haussperling (Spatz), der auf dem dritten Platz landete. Das macht sie zu den Siegern der Stunde der Wintervögel. Den zweiten Platz dazwischen hat mit aller letzter “Flügel”kraft der Titelverteidiger vom letzten Jahr erklommen – die Kohlmeise.

Der Amselbestand hat sich erholt

Erfreulicherweise hat sich auch der Amselbestand nach dem Amselsterben erholt, welches durch das Usutu-Virus im Sommer 2011 ausgelöst wurde. „Dieses Jahr setzt die Amsel ihr stärkstes Lebenszeichen seit Beginn unserer Wintervogelzählung im Jahr 2010. Diese Beobachtung geht mit einem leichten Aufwärtstrend im Brutbestand einher,“ freut sich Gábor Wichmann, der stellvertretende Geschäftsführer von BirdLife Österreich, „in Tirols Gärten ist die Amsel sogar der meist gezählte Vogel.“

Weniger Andrang am Futterhäuschen. Ein Grund zur Besorgnis?

Die Entwicklung ist in allen Bundesländern zu erkennen. Den höchsten Rückgang verzeichneten das Burgenland (mit minus sieben Vögeln) und Vorarlberg (mit minus sechs Vögeln). Demgegenüber stehen Niederösterreich und die Steiermark mit einem Rückgang von je zwei Vögeln.

„Es besteht kein Grund zur Besorgnis,“ erklärt Wichmann, „dieser Rückgang an gezählten Vögeln ist vor allem auf die Höhlenbrüter - dazu gehören unter anderem Kohlmeise, Blaumeise und Kleiber – zurückzuführen. Sie wurden weniger häufig in den Gärten beobachtet und wenn, dann in kleineren Trupps.“

Grund hierfür ist eine Kette an komplexen Faktoren. „Das vergangene Frühjahr war nass und kalt, mit Schneefällen bis weit in den April hinein. Das führte zu einem schlechten Bruterfolg der Höhlenbrüter, der lokal sogar zu völligen Ausfällen der Kohl- und Blaumeisen Brut führte. Zudem fehlt den Höhlenbrütern zunehmend der Lebensraum, weil alte Baumbestände aus dem Siedlungsraum verschwinden. Des Weiteren dürfte die Kohlmeise diesen Winter seltener nach Österreich eingeflogen sein. Ursache dafür ist die milde Witterung in den Herkunftsgebieten des beliebten Singvogels, wo die reiche Baumsamenmast die Vögel auch jetzt im Winter noch ausreichend mit Nahrung versorgt“, erklärt der Ornithologe.

Die Anzahl der in den Büschen brütenden Vögeln, wie das Rotkehlchen (Platz 10) oder der Zaunkönig, bleibt hingegen unverändert. Sie brüten vor allem in Siedlungsräumen.

Die meisten Meldungen der Vogelsichtungen kamen übrigens aus Niederösterreich, knapp dahinter liegt Oberösterreich, wo sich die Teilnehmerzahl um 42 % erhöht hat, und die Steiermark.

Die Stunde der Wintervögel schlägt 2018 wieder

Wie entwickeln sich die Bestände der Wintervögel in Zukunft? Wie kann man die Schwankungen deuten? Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten, bleibt die Stunde der Wintervögel ein Fixprogramm bei BirdLife Österreich und wird rund um den Dreikönigstag 2018 stattfinden.

Detaillierte Ergebnisse zur Stunde der Wintervögel nach Bundesländern findest du hier.

Blühendes Österreich unterstützt die Stunde der Wintervögel, um für den Lebensraumschutz der heimischen Tier- und Vogelwelt aufmerksam zu machen – für den Erhalt wertvoller Lebensräume und den Schutz bedrohter Schmetterlinge, Vögel und Pflanzen!

Autorin: Stephanie Fischer

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Feuchtwiesenprachtnelke

Naturschutz mit Rechen und Astschere - Feuchtwiesenpflege in Bad Vöslau

10. Juli |
Niederösterreich
Veranstalter: Landschaftspflegeverein Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken

Die Schweizerwiese ist eine der letzten Feuchtwiesen der Region mit herausragenden Raritäten wie der Feuchtwiesen-Prachtnelke und der Breitstirnigen Plumpschrecke. Lange nicht genutzt, war sie schon stark verbuscht. In Folge wurde sie von der Stadtgemeinde Bad Vöslau angekauft und wiederhergestellt, sodass sie wieder jährlich gemäht werden kann. Im Rahmen des Pflegetermins rechen wir das Schnittgut zusammen und transportieren es von der Fläche. In ausgewählten, seltener gemähten Bereichen zwicken wir kleine Gebüsche.

Ausrüstung: feste Schuhe, Arbeitshandschuhe, Getränk/Jause, wenn vorhanden Astschere oder Gartenschere

Treffpunkt: westliches Ende Schilfweg

Falls Du mit Deinem Verein, Deinen Arbeitskollegen oder einer größeren Gruppe mithelfen möchtest, freuen wir uns zwecks Planung über eine kurze Ankündigung per Email oder unter +43 670 3549952.

Der Pflegeeinsatz findet in Kooperation von Stadtgemeinde Bad Vöslau und  Landschaftspflegeverein Thermenlinie statt.

Hintergrundinfo: Von ehemals zahlreichen Feuchtwiesen am Übergang der Thermenlinie zum Wiener Becken sind heute nur in Ausnahmefällen Flächen erhalten. Die Schweizerwiese in Bad Vöslau ist eines dieser besonders erhaltenswerten Relikte, doch stand sie bis 2019 in Privateigentum, wurde seit 20 Jahren nicht bewirtschaftet und war stark verbuscht. Botanische Raritäten wie Feuchtwiesen-Prachtnelke, Kurzknollige Pannonische Platterbse, Kanten-Lauch, Sand-Schachtelhalm u.v.m. waren noch vorhanden, aber die Wiese musste dringend wieder gepflegt werden, um ihr Verschwinden zu verhindern. Die Stadtgemeinde Bad Vöslau hat die Fläche daher 2019 angekauft, um sie zu retten. Dazu fanden auch Erstmaßnahmen mit größeren Maschinen statt. Nun muss die Wiese 1x jährlich gemäht werden. Um in den ehemals stark verbuschten Bereichen unerwünschte Arten wie die Kratzbeere zurückzudrängen, müssen diese bereits im Juli gemäht werden, während der zentrale Bereich erst spät im Herbst gemäht wird. Mehr Info und Fotos zur Schweizerwiese.

Berichte von vergangenen Pflegeterminen auf der Schweizerwiese: 2024, 2023, 2022

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