2 Sie unterscheiden sich voneinander wie Tag und Nacht
Wusstest du, dass man Heuschrecken in Lang- und Kurzfühlerschrecken unterscheidet? Dass beide Gruppen zwar in ganz Österreich leben, sich aber die einzelnen Arten zum Teil an unterschiedlichste Lebensräume angepasst haben?
Doch nicht nur so unterscheiden sich die verschiedenen Heuschreckenarten untereinander. Es ist wirklich faszinierend, wie vielseitig diese Insekten sind! Dies ist in 5 Terrarien und auf den zahlreichen Schaukästen und -tafeln im Biologiezentrum Linz sehr gut ersichtlich.
Sie “plaudern” unterschiedlich
Je nach Art zirpen sie zum Beispiel auf unterschiedliche Weise. Heuschreckenforscher können die Arten daher nach dem Zirpen identifizieren, oder den Heuschreck selbst zu sehen. Während die vierpunktige Sichelschrecke zum Beispiel im Ultraschallbereich zirpt und nur durch einen Detektor hörbar ist, lassen Sumpfschrecken einen sogenannten “Schienen-Schleuder-Knickser” hören.
Die rotflügelige Schnarrschrecke reibt ihre Oberkiefer hörbar gegeneinander und die gemeine Eichenschrecken geben Klopfzeichen mit den Tarsen – das sind die Insektenfüße – auf den Untergrund.
All das ergibt eine vielseitige Geräuschkulisse und die Kinder dürfen mit kleinen Kämmen, einer Trommel und anderen Instrumenten selbst kreativ werden und die Geräusche der Heuschrecken nachmachen.
Sie bewegen sich unterschiedlich fort
Doch auch in der Art der Fortbewegung unterscheiden sich die Heuschrecken untereinander.
So können die Kinder am Modell eines Sprungbeins einer Kurzfühlerschrecke selbst austesten, wie so ein Sprung funktioniert: Durch das Zusammenspiel des Beuge- und Streckermuskels sowie einer flexiblen Chitinstruktur am Knie kann die Kurzfühlerschrecke explosionsartig Kraft abrufen, welche ihr zu ihren großen Sprüngen verhilft.
Andere Heuschrecken haben diesen Vorteil nicht und müssen mit reiner Muskelkraft springen.
Die blauflügelige Ödlandschrecke wiederum macht es sich besonders einfach und kombiniert ihren Sprung mit einem Flug um Kraft zu sparen und weiter zu kommen und die Maulwurfsgrille kann sogar schwimmen!
Sie ernähren sich unterschiedlich
Doch nicht nur mit dem Zirpen und ihren Sprüngen unterscheiden sie sich voneinander – sie ernähren sich auch unterschiedlich. Auf dem Speisezettel der Heuschrecken stehen die unterschiedlichsten Dinge.
Während sich manche Heuschrecken in kargen Zeiten recht bescheiden von harten Gräsern ernähren und somit Vegetarier sind, stehen auf ihrem Speiseplan in reichhaltigen Zeiten auch süße Früchte, Blüten, Nektar und sogar Aas und andere Insekten. Somit sind sie viele Arten eher Flexitarier als Vegetarier.
Aber es gibt auch die Räuber und Kannibalen unter den Heuschrecken. Die Gottesanbeterin zum Beispiel ist bekannt dafür nach der Paarung sogar manchmal ihren eigenen Gatten zu verspeisen.