1Schokohasen: fair
Der Schoko-Osterhase gehört zum Osterfest dazu. In den Supermarktregalen steht er in allen möglichen Varianten: hell, dunkel, weiß, gefleckt! Den großen Unterschied machen die Bedingungen, unter denen die Schokolade hergestellt wurde: fair und ökologisch. Das ist alles andere als selbstverständlich. Kakao ist – neben Kaffee und Erdöl – einer der wichtigsten Rohstoffen auf dem Weltmarkt. Der überwiegende Teil der europäischen Nachfrage stammt aus Westafrika, viele Familien leben vom Kakao-Anbau. Gerade dort steht Kinderarbeit noch immer auf der Tagesordnung. Überalterte Kakaobäume, schwankende Kakaopreise und fehlende Bäuerinnen und -bauern der nächsten Generation sind außerdem Themen, die beim fairen, ökologischen Handel mitbedacht werden
2Ostereier: Das Kürzel macht´s!
Eier brauchen wir das ganze Jahr über, in großen Mengen. Zu Ostern sind es sogar doppelt so viele. Egal, welche Eier wir ins Nest legen oder für die Dekoration verwenden – von Huhn, Wachtel, Strauß oder Emu – ein bewusster Umgang mit diesen Lebensmitteln ist wichtig. Beim Kauf von herkömmlichen Ostereiern sollte man auf jeden Fall auf den Stempelaufdruck auf dem Ei achten: 0 kennzeichnet die ökologische Erzeugung. 1 steht für Freiland-, 2 für Boden-, 3 für Käfighaltung. Das darauffolgende Kürzel AT für Österreich.
3Naturfarbstoffe: zum Färben
Zu Ostern haben wir unsere Eier gerne bunt. Künstliche Farbe kann beim traditionellen Eierfärben aber bis ins Eiweiß eindringen und allergische Reaktionen hervorrufen. Natürliche Farbstoffe aus Gemüse, Pflanzen und Kräutern sind möglicherweise nicht so kräftig, dafür gesünder. Ein paar Beispiele? Rot bekommen wir von der roten Rübe oder vom Hagebuttentee. Blau macht die Heidelbeere, grün Brennnessel oder Spinat. Gelb färben Kurkuma oder Kamille, braun Zwiebelschalen oder Teebeutel, goldgelb Safran und Löwenzahnblätter. Und so wird es gemacht: Damit die Farbe gut aufgenommen wird, die ausgeblasenen oder gekochten Eier mit Essigwasser reinigen. Dann die frischen Pflanzen in einem Liter Wasser aufkochen und 20 Minuten ziehen lassen. So lange darin färben, bis sie den gewünschten Farbton erreicht haben. Tipp: Mit in Zitronensaft getauchten Wattestäbchen kann man vor dem Färben Negativ-Muster ins Ei zeichnen.
4Osternest: aus Naturmaterialien
Ein Osterfest ohne Osternest ist wie Weihnachten ohne Christbaum. Das muss auch nicht sein – die gute Nachricht: Ein nachhaltiges Osterkörbchen zu basteln, ist gar nicht schwer. Man nehme Bast oder Weidenäste und formt sie zu einem wiederverwendbaren Korb. Besonders Geschickte häkeln sich ein Körbchen. Hinein kommt ökologisches Ostergras, das kann im nächsten Jahr wiederverwendet werden, oder – wenn vorhanden – selbstgezogenes Katzengras, das dient gleich mehreren Zwecken. Auch eine Option für Füllmaterial: Sommergerste oder essbares Osternesterlgras!
Zur Anleitung: Körbe binden aus Gräsern – ein fast vergessenes Handwerk
5Osterdeko: ohne Plastik
Plastikhasen oder -eier haben nichts mit einem nachhaltigen Osterfest zu tun. Umweltfreundlicher und günstiger ist Dekorationsmaterial aus der Natur: Stroh, Holzwolle, Palmkätzchen und andere Äste. Diese aber unbedingt aus den Seitentrieben der Laubbäume herausschneiden und nicht aus dicken Hecken. So bleiben die Vogel-Nistplätze erhalten. Passend zum Thema kommen bei der Osterdeko Eierbecher auf den Tisch. Darin platziert man ausgeblasene Eier und steckt ein paar Frühlingsblumen hinein, etwa Schneeglöckchen, Gänseblümchen oder Himmelschlüssel. Lebende Pflanzen, die nach dem Fest auf der Terrasse oder im Garten landen, passen auch wunderbar.
6Schnittblumen: sozial verträglich und nachhaltig
Frische Blumen machen sich besonders gut bei einem Frühlingsfest. Wer abgesehen von Himmelschlüssel und Co. noch mehr Blumen auf der Ostertafel haben möchte, sollte auf klar definierte sozial und ökologische Standards bei ihrer Produktion achten. Viele Schnittblumen kommen von Blumenfarmen aus Ostafrika oder Lateinamerika und werden unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen gezüchtet: hohe Pestizidbelastung der Arbeiter, geringe Löhne, Gewerkschaftsverbot. Auch Kinderarbeit ist hier wieder ein Thema. Beim Kauf sollte man daher auf Blumen mit dem „Flower Label Program“-Siegel achten! Wer rechtzeitig Samen wie Jungfer im Grünen, Kornblume oder Dahlie aussät, kann sich zu Ostern auch über eigene Schnittblumen freuen.
7Festessen: Hirse statt Schinken
Für ein nachhaltiges Ostermahl braucht man regionale und saisonale Zutaten. Viele Ostergerichte kommen aus einer Zeit, als Saisonalität und Regionalität noch selbstverständlich waren. Deshalb sind sie auch heute bei manchen Menüs naturgegeben. Beim Kauf der Zutaten für das süße Lamm und das Ostermenü sollte man auf jeden Fall die Augen offen halten. Und – es muss nicht immer nur Osterschinken sein: Hirselaibchen und Spargel mit Kartoffelknödeln schmecken mindestens so gut. Weniger Fleisch ist auch hier nachhaltig mehr.
8Geschenke: selbstgemacht
Genauso wie bei der Deko ist es auch bei den Geschenken: Plastik hat hier nichts verloren. Selberbasteln ist angesagt! Eierplatten mit Kuhlen mit bunten Ostereiern befüllen. Die Keramikplatten sucht man im Keller oder auf dem Flohmarkt. Am Flohmarkt gibt es auch bunte Teller oder Schalen, auf die man selbstgemachten Kuchen drapieren kann. Auch gut: Frühlingsblumen mit etwas Blumenerde in alte Tassen stecken oder kleine Osterfiguren aus Holz schnitzen und lasieren.
9Ostergrüße: mit Mehrwert
Frohe Ostern für alle! Wer Ostergrüße verschicken möchte, bastelt seine Karte am besten selbst. Aus Recyclingpapier (mit dem Blauen Engel- oder FSC Recycling-Zeichen), Karton, Filz, Bast und Stoffresten. Dafür ein großes Stück aus dem Karton ausschneiden und in der Mitte falten. Aus den vorhandenen Materialien Oster-Motive schneiden und auf die Vorderseite kleben. Die persönliche Grußbotschaft kommt auf ein gefaltetes Blatt in die wiederverwendbare Osterkarte.
10Und die Neben-Schauplätze?
Wirklich nachhaltig ist das Osterfest nur dann, wenn man beim Feiern auch auf die Neben-Schauplätze achtet. Daher: Über dem Esstisch energiefreundliche LED-Lampen statt Glühbirnen in die Fassungen drehen. Beim Kochen Wasserkocher verwenden, die passenden Deckel auf die Töpfe setzen und Restwärme ausnutzen. Den Geschirrspüler nach dem Mahl nicht unterbeschäftigen und immer ganz anfüllen. Und – den leider nicht vermeidbaren Müll trennen und recyceln.