Im städtischen Baden, wo Gärten oft von eintönigen Thujen und Kirschlorbeer geprägt sind, zeigen junge Menschen, wie es anders geht: 75 Schüler:innen des AHS Campus Baden pflanzen eine bunte Blühhecke, schaffen Lebensräume für Insekten und Vögel – und verwandeln ihr Gelände in ein lebendiges Outdoor-Klassenzimmer. Was hier wächst, geht längst über Blätter und Blüten hinaus: Es entsteht ein Lernort, an dem Naturverbindung und Verantwortungsgefühl gedeihen.

Die Initiative Changemaker #nature fördert das Engagement der Schüler:innen und unterstützt ihr Projekt nachhaltig.

Vom kargen Garten zum lebendigen Lernraum

Als der junge Schulstandort eröffnet wurde, war der Garten ein ökologisch armes Areal. Grün und Grau wechselten sich eintönig ab. Heute beginnt er sich zu verwandeln: Auf 0,4 Hektar entsteht ein artenreicher Trittstein mitten im Siedlungsgebiet – mit Blühhecken, Insektennisthilfen, Benjeshecken und Sitzgelegenheiten aus Baumstämmen.

Mitte November 2024 startete die Entwicklung sichtbar in eine neue Richtung. Unter Anleitung des Landschaftspflegevereins pflanzten die Zweitklässler:innen regionale Sträucher wie Dirndl, Hartriegel, Schlehdorn oder Korbweide. Die jungen Pflanzen sind noch klein, „aber die Kinder nehmen sie wahr – und sie begleiten sie beim Wachsen“, sagt Lehrerin Birgit Lumsden. Schon im Frühjahr und im Herbst 2025 folgten weitere Workshops, bei denen Insekten, Vögel und Hecken im Mittelpunkt stehen.

Auch die Schüler:innen beschreiben, wie viel sie dabei gelernt und erlebt haben. „Ich fand cool, wie wir die Pflanzen gesetzt haben, und interessant, dass so viele Pflanzen in unseren Gärten eigentlich gar nicht heimisch sind“, erzählt Laura. Alexander ergänzt lachend: „Ich fand am tollsten das Erde holen.“ Und Kateryna hofft bereits auf Genüsse der Zukunft: „Ich wünsche mir, dass wir in ein paar Jahren die Beeren von unserem Hagebuttenstrauch und Holunderstrauch verarbeiten können.“

Während die Schüler:innen die Wurzeln mit Erde bedeckten, Mähschutz und Pflanzstock anbrachten und gründlich wässerten, erfuhren sie ganz nebenbei, warum heimische Hecken im Vergleich zu Thujen so wertvoll sind: Sie bieten Nektar, Früchte, Nistplätze und ein kühleres Mikroklima – kleine, lebensnotwendige Rückzugsorte für viele Arten, selbst in dicht bebauten Gegenden.

Lernen mit Erde an den Händen

Die neue Hecke ist nicht nur ein grünes Band, sondern ein Lernlabor für Naturwissen. Zu Beginn des Pflanztages erfuhren die Schüler:innen, wie Kraut, Strauch und Baum unterschieden werden und welche Tiere von vielfältigen Hecken leben: Wildbienen wie die Rote oder die Gehörnte Mauerbiene, Schmetterlinge wie Apollofalter, Tagpfauenauge oder Kleiner Fuchs, aber auch Amsel, Kohlmeise oder Spechte.

In Teams erkundeten sie den Lebensraum Hecke und entdeckten im Schulumfeld bereits gut gewachsene Beispiele. Danach ging es ans Tun: graben, setzen, schützen, gießen. „Ich fand cool, dass wir die Pflanzen gemeinsam eingegraben haben und gehört haben, welche Pflanzen und Insekten einander brauchen“, sagt Kai. Ella freut sich besonders auf den nächsten Schritt: „Freu mich, dass wir jetzt beobachten können!“ Und Richard beschreibt einen Moment der Achtsamkeit: „Wir haben bei den Pflanzen genau hingeschaut, so was nehmen wir sonst nicht wahr.“

Im Spätfrühling werden sie einzelne Quadratmeter abstecken und beobachten, was sich dort entwickelt: Welche Pflanzen kommen? Welche Insekten sind eingezogen? Die Nisthilfen werden im Biologieunterricht und in der Nachmittagsbetreuung regelmäßig kontrolliert. So entsteht Naturbildung im Jahreskreis – draußen, im echten Lebensraum.

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fertiges Insektenhotel

Wenn Vielfalt zurückkehrt – und bleibt

Die ersten Effekte sind bereits sichtbar: neue Strukturen, neue Pflanzen, neue Neugier. Die Schule wächst durch das Projekt zusammen und entdeckt, wie viel Veränderung möglich ist. „Es war eine richtig fröhliche Stimmung bei den Workshops. Die Kinder waren stolz und voller Freude“, beschreibt Lumsden die Tage..

Mit jedem Strauch und jeder Benjeshecke entstehen kleine Biotope, die der städtischen Tierwelt zugutekommen. Vielleicht lassen sich bald Segelfalter blicken, Mauerbienen einziehen oder Rotkehlchen in den Hecken singen. Für Baden wird der Campus damit zu einem wertvollen Teil des Netzwerks Natur Region, an dem bereits zahlreiche Gemeinden, Schulen und Vereine beteiligt sind.

Die junge Blühhecke wird wachsen, Schatten spenden, Nahrung bieten – und Generationen von Schüler:innen begleiten. Aus einer Idee entsteht ein Ort der Hoffnung: für Wildbienen, für Vögel, für Pflanzen. Und für junge Menschen, die erfahren, was ihr Tun für die Natur bewirken kann.

Mehr Informationen zum Projekt.

Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft gefördert, die NextGenerationEU und von Blühendes Österreich - BILLA gemeinnützige Privatstiftung kofinanziert.


 

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