Zum Naturlexikon Lebensräume

Rote Liste Österreich 2: stark gefährdet!

Charakterisierung & Nutzungsgeschichte

Der Lebensraumtyp ist das Resultat der Nutzungsaufgabe eines ehemals gemähten oder beweideten Halbtrockenrasens über basenreichen, meist flachgründigen Böden, wie zum Beispiel in der Forstheide bei Amstetten. Infolge der landwirtschaftlichen Intensivierung nach Abschluss des Wiederaufbaus in den 50-80-iger Jahren wurde die Bewirtschaftung solcher Grenzertragsflächen oftmals aufgegeben. Aufgrund der fehlenden Beweidung oder Mahd beginnen langsam trockenheitsliebende Sträucher und lichtliebende Baumarten in die verbrachten Wiesen einzuwandern und es kommt zur Ausprägung von Vorwäldern, in letzter Konsequenz geht dieses Vorwaldstadium in einen Waldbestand über.

Ökologie und Verbreitung

Basenreiche Halbtrockenrasenbrachen stehen in ihrer Artenzusammensetzung dem Ursprungstyp, den gemähten oder beweideten Halbtrockenrasen sehr nahe, insbesondere, wenn die Bewirtschaftungsaufgabe nicht lange zurückliegt. Mit fortschreitender Dauer der Nicht-Nutzung ändern sie ihr Erscheinungsbild jedoch grundlegend. Auf den ehemals extensiv genutzten Wiesen dauert es einige Jahre bis Jahrzehnte, bis mahd- bzw. weideempfindliche Pflanzenarten einwandern und es zu einer ersten deutlichen Änderung der Artengarnitur kommt. Unter diesen sind etwa Reitgräser, die Fiederzwenke, Pfeifengräser und Johanniskräuter. Diese Veränderung geht anfänglich besonders zu Lasten der einjährigen Pflanzen, die auf erdige Vegetationslücken angewiesen sind, in Folge jedoch auch auf Kosten konkurrenzschwacher Kräuter und Gräser – die Gesamtzahl der Arten sinkt. Bis die ersten Sträucher und Bäume Fuß fassen können, vergeht meist noch eine lange Zeit, nicht zuletzt, weil deren Aufkommen durch Wildverbiss nachhaltig verzögert wird. Auf den trockenen Böden leiten meist Berberitze, Schlehdorn, Weißdorn, Stiel-Eiche und Rot-Föhre die Bewaldung ein.

Typische Arten

Der aufgrund ausbleibender Nutzung in vielen Teilbereichen verbuschende bzw. mitunter von sich ausdehnenden Baumarten gezeichnete Biotoptyp weist noch an vielen Stellen Pflanzenarten auf, die aus den Halbtrockenrasen vergangener Tage überdauert haben. Darunter befinden sich etwa der Knollen-Hahnenfuß, das Quendel-Sandkraut, der Steinquendel, die Buntkronwicke, aber auch Orchideen wie Ständelwurzen oder die seltene Fliegen-Ragwurz. Je nach vorkommenden Futterpflanzen sind vielerlei Insekten zu erwarten, zum Beispiel der stark gefährdete Gelbringfalter und der Segelfalter. Bei Wiederaufnahme der Bewirtschaftung ist damit zu rechnen, dass mittelfristig auch andere Arten, die auf diese besonderen Standorte angewiesen sind, wieder Fuß fassen können.

Zum Naturlexikon
stark gefährdet gefährdet nicht gefährdet Status unbekannt
Austria

Amtsschimmel oder wilder Hengst?

Wilder Hengst! Dann bist du auf Österreichs größter Plattform für Naturerlebnisse genau richtig.

Jetzt registrieren

Verwandte Naturerlebnisse

mit dem ebike kurpark naturpark

Mit dem E-Bike vom Kurpark in den Naturpark

27. Juli |
Oberösterreich
Veranstalter: NATURSCHAUSPIEL

Radfahren mit Naturgenuss.

 

Bei unserer E-Bike-Tour „erfahren“ wir das sanfte Hügelgebiet der Urlaubsregion Vitalwelt Bad Schallerbach und den benachbarten Naturpark Obst-Hügel-Land. Von Bad Schallerbach radeln wir durch eine schöne, hügelige Landschaft zu besonderen Plätzen in St. Marienkirchen und Scharten. Unterwegs werden wir gemeinsam je nach Jahreszeit Kirschen, Marillen oder andere Naturpark-Spezialitäten verkosten. Abschluss der Tour ist beim Botanica-Park mit seinem interessanten Heilkräutergarten.                                                     


Start unserer gemeinsamen E-Bike-Tour ist beim Atrium in Bad Schallerbach, dem Zentrum der Urlaubsregion Vitalwelt Bad Schallerbach. Entlang der Trattnach radeln wir nach Wallern. Von dort führt uns eine sportliche Steigung, die mit dem E-Bike gut bewältigbar ist, auf die Höhen des Obstbaugebietes im Naturpark Obst-Hügel-Land.

Im Frühjahr werden wir für diese Anstrengung mit großartigen Ausblicken in blühende Obstgärten belohnt. Im Sommer stärken wir uns mit frischen Kirschen, Marillen oder anderen Früchten aus Scharten oder St. Marienkirchen an der Polsenz. An Ort und Stelle können wir uns nun von den Vorzügen der artenreichen Obstwiesen und ihren ökologischen und landschaftsprägenden Eigenschaften als schützenswertes Element des Naturparkes überzeugen. Gesättigt von den vielen sinnlichen landschaftlichen Eindrücken machen wir uns wieder auf den Weg zurück zum Ausgangspunkt in Bad Schallerbach.

Durch eine schwefelhaltige Thermalwasserquelle, die vor rund einhundert Jahren bei der Suche nach Erdöl entdeckt wurde, entwickelte sich nach Bekanntwerden der Heilkraft des Schwefelwassers ein florierender Gesundheitstourismus und in Folge ein blühender Kurort. Eindrucksvoll ist auch der Botanica-Park mit seinem alten Baumbestand und dem Heilkräutergarten, der im Jahr 2009 für die OÖ. Landesgartenschau gestaltet wurde.

Info & Anmeldung zum NATURSCHAUSPIEL
Individuelle Termine für Gruppen ab 7 Personen nach Vereinbarung.

Mit dem E-Bike vom Kurpark in den Naturpark
Der Fährte folgen