In Retz sind die Schafe los: Die Stadt Retz und die Stiftung Blühendes Österreich retten im Rahmen des Naturschutzprogramms FLORA (Förderung von Landwirtinnen und Landwirten und Organisationen zur Rettung unserer Artenvielfalt) artenreiche Trockenrasen in Niederösterreich vor dem Verbuschen. Mit einem Schäfer und seinen Schafen.

 

In Retz im Waldviertel werden in letzter Zeit verstärkt Schafe gesichtet. Aus gutem Grund: Um ökologisch wertvolle Wiesenflächen zu erhalten, beweidet Schäfer Stefan Hirsch über fünf Hektar Trockenrasen rund um die Stadt. Damit rettet er ihn nicht nur vor dem Verbuschen, sondern schützt auch seinen Artenreichtum.

Trockenrasen gibt es in Österreich nicht mehr viele. Oft sind es Naturschützer, die sich für ihren Schutz stark machen und sie manuell pflegen. Die Stadt Retz hat sich mit den Schafen und dem Hirten etwas Besseres einfallen lassen. Denn auf ihrem Hausberg, dem Golitsch, gedeiht eine vielfältige Flora mit Orchideen und Federgras. „Die Hausberge der Stadt werden durch die Beweidung maßgeblich aufgewertet und das Landschaftsbild bleibt erhalten", erklärt der Retzer Bürgermeister Helmut Koch. Damit das auch so bleibt, unterstützt „Blühendes Österreich“ das Projekt für die nächsten drei Jahre über sein Naturschutz-Flächenprogramm jährlich mit 3.800 Euro.

„Durch den Rückgang der traditionellen extensiven Weidewirtschaft gehen diese wertvollen Natur- und Kulturlandschaften seit Jahrzehnten in Österreich verloren“, sagt Ronald Würflinger, Geschäftsführer von Blühendes Österreich. Er freut sich deshalb besonders, dass die Stadtgemeinde Retz mit Hirsch einen Schäfer gefunden hat, der seit September um die 15 bis 20 Tiere aus seinem Oberfladnitzer Mutterschafbetrieb abwechselnd auf den Retzer Trockenrasen schickt. Und durch die Beweidung einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität leistet.

Autorin: Daniela Illich

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