14 Jahre lang hat Luna Al-Mousli in Damaskus gelebt. Um der Hitze zu entkommen und weil es in der Stadt langweilig war, verbrachte sie die Wochenenden und Sommerferien am liebsten im Garten ihres Opas am Land. Sonst gab es leider nur wenig Natur um sie herum – weder in Form von Parks, noch im Lehrplan.

Wie hast du als Kind in Syrien das Thema Umweltbewusstsein erlebt?

Luna: „Ich kann mich nicht erinnern, dass es in 14 Jahren Schule thematisiert wurde. Das Thema hat in der Schule einfach keinen Stellenwert. In Österreich wird Umweltbewusstsein in der Ausbildung ja ein bisschen ‚miterzogen’. Es gibt Projekttage in der Volksschule, Themenwochen, man macht einen Ausflug zum Neusiedler See, um Vögel zu beobachten.

In Syrien gab es so etwas nicht, wir haben nie einen Ausflug in die Natur gemacht und auch sonst waren Natur- und Umweltschutz kein Thema.“

 

Luna Al Mousli als Kind

Wenn man an Österreich denkt, fallen einem früher oder später auch Berge, Seen und Wälder ein. Woran denkst du, wenn du an Syrien zurück denkst?

Luna: „Ich habe jeden Sommer, vom ersten bis zum letzten Tag der Ferien, im Garten meines Opas verbracht. Dort hat sich die ganze Familie getroffen. Das ist in der Mittelschicht recht üblich, die Großeltern oder irgendeine Großtante hat so einen Garten, und dort trifft man sich. Ein bisschen wie in einem Schrebergarten – nur größer.

Der Garten meines Opas lag ungefähr eine Stunde außerhalb von Damaskus. Es war wirklich eine grüne Oase. Er hat dort alles mögliche an Obst und Gemüse angepflanzt. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich als Kind zwischen den Bäumen herumgelaufen bin. Mein Opa ist immer sehr früh aufgestanden, um zu gießen und zu sehen, ob alles passt.

Wir Kinder mussten nicht mithelfen, aber er hat uns manchmal mitgenommen und uns alles gezeigt. Ich kann mich erinnern, dass das für mich total faszinierend war: “Wir gehen jetzt Weintrauben pflücken“. Dieser Garten meines Opas war sehr prägend für mich."

Und was ist mit dem ganzen Obst und Gemüse passiert?

Luna: „Es wurde viel mehr verarbeitet, als hier in Österreich. Es ist eine andere Art von Alltag. Das Obst und Gemüse wurde eingekocht oder eingefroren, es musste ja das ganze Jahr über halten. In Österreich braucht man das nicht, aber auf den Märkten in Damaskus bekommt man nur saisonales Essen. Zum Beispiel gab es monatelang Erbsen und Bohnen in allen Formen – ich hab sie irgendwann gehasst."

 

Wie war das, als du dann in den österreichischen Supermärkten jederzeit alles mögliche kaufen konntest?

Luna: „Ich fand’s komisch – irgendwie abnormal."

 

Rosa Rosen

Welche Rolle hat Natur sonst in eurer Freizeit gespielt – die sprichwörtliche Oase deines Opas ausgenommen?

Luna: „Es gab nicht so viele Parks wie hier, generell ist es nicht so grün wie in Wien, es sind viel mehr Flächen zubetoniert. In Österreich ist es überhaupt viel stärker verankert, etwas in der Natur zu unternehmen. Es gibt in Syrien zwar auch Oasen in der Wüste, aber es nicht gang und gäbe, dort campen zu gehen oder ähnliches.

Als ich ein Kind war, sind wir in den Ferien manchmal ans Meer gefahren, aber dort hält man sich dann meistens in der Hotelanlage auf. Ich kann mich erinnern, dass die Strände außerhalb des Hotels ziemlich verschmutzt waren. Aber als Kind ist man ja viel weniger wertend, man hat keinen Vergleich.“

 

Luna Al-Mousli, geboren 1990 in Melk, aufgewachsen in Damaskus, lebt und arbeitet heute als Autorin und Grafikdesignerin in Wien. Sie schreibt nicht nur berührende Bücher über ihre Kindheit in Damaskus, sondern auch für unser Naturmagazin – zum Beispiel über Wintergemüse.

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