Pilze, Kräuter, Beeren, Nüsse. Vieles aus Wald und Wiese kommt bei uns schon lange auf den Teller. Herrlich aromatisch, würzig und saisonal sind Nahrungsmittel direkt aus der Natur eine gesunde Ergänzung unserer Küche. Für alle, die nach einem neuen Gaumenkitzel suchen: Da gibt’s noch mehr! Hier kommen aromatische Zutaten, die den Speiseplan mindestens genauso erweitern, wie den persönlichen Erfahrungsschatz.

Stark: Frittierte Flechten

Was früher mangels Alternativen zum Einsatz kam, etwa das stärkehaltige Isländische Moos zum Strecken von Getreidemehl, wird heute wieder ganz bewusst geschätzt. Haubenköche sind auf die Flechten (Lichen) gekommen. Trotz des irreführenden Namens ist Isländisches Moos nämlich auch eines dieser ganz speziellen Lebewesen: Flechten sind eine Symbiose aus einem oder mehreren Pilzen und entweder einer Grünalge oder einem Cyanobakterium. Erst in deren symbiotischer Lebensgemeinschaft bildet sich die für Flechten typische Wuchsform. Reich an Proteinen ist Isländisches Moos nicht nur ein altbewährtes Mittel gegen Lungenleiden, sondern auch ein toller Fleischersatz. Es schmeckt einzigartig: etwas erdig und nach Pilzen. Die meisten Rezepte sehen allerdings vor, sie vor dem Genuss zu kochen und dann sogar noch zu frittieren – das mag wohl an der etwas gewöhnungsbedürftigen Konsistenz der gekochten Flechte liegen.

Von wegen Unkraut: Würziges am Wegesrand

Die Brennnessel wird langsam wieder salonfähig. Dank ihrer blutreinigenden Wirkung schwimmt sie ja schon länger in unserem Tee, aber auch die Blätter – kurz blanchiert – machen sich herrlich als Spinatersatz. Im Salat schmecken die würzigen, jungen Blätter des Löwenzahns. Und wenn einmal kein Petersil zur Hand ist, dafür aber ein Garten, Park oder Wiesenstück, kann man einfach etwas von den frischen Trieben des Giersch pflücken. Die feinen Blätter schmecken pfeffrig und machen sich gut im Salat, als Suppe oder auch in der Limonade.

Naturkost-Bucheckern

Bucheckern: Volle Kraft voraus

Im Herbst heißt es Ausschau halten: Wahre Kraftpakete bedecken alle 3-7 Jahre den Waldboden unter alten Rotbuchen und warten nur darauf, von uns eingesammelt zu werden – ansonsten tun es die Wildschweine. Reife Bucheckern lugen aus ihren borstigen Fruchtbechern und schmecken nussig, sind reich an Mineralstoffen, Zink und Eisen. Und sie liefern nicht nur Wildschweinen Energie: Die kleinen Samen haben einen Fettgehalt von rund 40%. Roh sollte man sie allerdings nur in Maßen genießen (Kinder lieber gar nicht), denn sie beinhalten einen schwach giftigen Stoff, der Bauchschmerzen verursacht. Besser, man röstet sie eine Weile über dem Feuer, um die Giftstoffe abzubauen.

Oh Tannenbaum

Zeit für neue Geschmäcker: Nicht nur die Blätter von Kräutern sind essbar. Auch so manches Baum-Blatt ist köstlich – allerdings nur im Frühjahr, wenn die Bäume gerade frisch austreiben. Ideal für Einsteiger in Sachen Blatt-Verkostung sind Linden, die gerade in voller Blüte stehen. Junge Lindenblätter sind süßlich und mild und schmecken auch noch im Sommer. Die Blüten haben sich als Tee, etwa bei Katarrhen der Atemwege, bewährt.

Schon lange Stammgast in unseren Breiten ist die Hasel. Auch ihre Blätter schmecken gut und an den Spitzen wachsen recht lange frische Triebe nach. Im Wildkräutersalat machen sich gemeinsam mit Löwenzahn, Ehrenpreis und Gänseblümchenblättern auch junge Birkenblätter gut.

Und wenn Blätter essbar sind, sind es natürlich auch Nadeln! Wer einmal auf den frischen, hellgrün leuchtenden Trieben von Fichte oder Tanne herumgekaut hat, wird das nicht so schnell wieder vergessen: Sie schmecken herrlich würzig und aromatisch. Fichte aus der Flasche? Die jungen Triebe eigenen sich dazu, einen Sirup aus ihnen zu kochen: Dazu werden sie grob geschnitten und mit Wasser aufgekocht. Nachdem sie etwa zwei Stunden darin gezogen sind, Zucker dazu, nochmals köcheln lassen, abseihen und den Sirup in Rex-Gläser abfüllen und kühl lagern. Das süße Getränk schmeckt nicht nur gut, die jungen Fichtentriebe haben außerdem einen hohen Vitamin-C Gehalt.

Vorsicht geboten: Enjoy responsibly!

Das Experimentieren mit neuen Geschmäckern und Lebensmitteln direkt aus der Natur ist wunderbar, aber auch mit Vorsicht zu genießen. Wenn du dir nicht sicher bist, ob das, was du vom Baum gepflückt oder vom Boden aufgelesen hast, wirklich genießbar oder doch gar giftig ist – frag lieber bei einer fachkundigen Person (zum Beispiel beim Marktamt) nach!

Bei der Menge gilt jedenfalls: Mäßigung. Einerseits, um der Natur die Möglichkeit zu geben, mit der „Produktion“ nachzukommen, andererseits weil Wildpflanzen oft recht intensiv schmecken. Bitte beachte auch, dass Wildpflanzen geschützt sind und nicht gesammelt werden dürfen, bzw. bestehen in bestimmten Schutzgebieten entsprechende Auflagen - informiere dich also, bevor du losziehst um die Natur voll auszukosten!

Auf den Geschmack gekommen?

Wenn du noch genauer wissen möchtest, was uns Wald und Wiese so alles zu bieten haben und wie man auch ohne Supermarkt gut über die Runden kommt, besuch’ doch ein Wildnis-Camp, zum Beispiel im Nationalpark Kalkalpen. Hier lernst du, Feuer zu machen, Tierspuren zu lesen, und welche Pflanzen essbar sind.

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Kräuterzauber im Jahreskreis

24. Apr. |
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Veranstalter: NATURSCHAUSPIEL

Traditionelles Köcheln und Werken im Naturpark Attersee-Traunsee.

Begleitet von der Kräuterfrau vom Gmundnerberg sammeln wir saisonale Wildkräuter. Das wertvolle Wissen unserer Ahnen zur Verwendung der Pflanzensäfte und -kräfte kommt uns dabei zugute. Wir verarbeiten die gefundenen Kräuterköstlichkeiten im wildromantischen Ruinengarten. Vom frischen Blütensirup und Oma's „Kräutl-Schmia“ im Frühjahr über die „Kräuterbuschen zu Johannis“ bis zur individuellen Räuchermischung aus Kräutern, Harz und Zunderschwamm.

Wir treffen uns am Tor zum "Kräuterweg", einer ca. 1,5 Hektar großen Naturhangwiese mit angelegtem Schaugarten, welche von Wald umsäumt ist. Hier erfahren wir zunächst über die Wichtigkeit der unzähligen Bauern und Landschaftspfleger des Naturparks, die durch ihren Arbeitseinsatz und ihre Nutzung von Wald und Flur die Entstehung dieser Kulturlandschaft möglich gemacht haben.

Wir tauchen ein in die Geschichte. Anhand der Berichte über die Arbeitsweise unserer Vorgänger wird klar, wie mühsam Steilflächen bis Mitte des vorigen Jahrhunderts bewirtschaftet wurden und sich die „Kaltwasserer“ ins Tal begeben mussten, um sich ihr täglich Brot zu verdienen. Eine befahrbare Straße war bis dorthin nicht vorhanden. Kann man sich das Leben damals heute noch vorstellen?

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Aus den gesammelten Zutaten stellen wir bei der Kaltwasser-Ruine (wieder aufgemauerter Teil der ursprünglichen Stube des „Kaltwasser“-Anwesens) unsere Naturkreation her. Das zauberhafte Ambiente des Wildkräuter-Ruinengartens lässt eintauchen in die gute alte Zeit. Gemütliches Zusammensein in unberührter Natur und das gemeinsame Werken steigert das Wohlbefinden. Als Erinnerung nehmen wir unser selbst erzeugtes Produkt mit nach Hause.

Info & Anmeldung zum NATURSCHAUSPIEL
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Buch dir deinen Guide - Privat-Tour mit einem/-r Nationalpark Ranger:in

Unsere Ranger:innen stimmen ihre Führung individuell auf Ihre Wünsche, Vorstellungen und Interessen ab.

Wieso sieht der Wald hier so wild aus? Und was genau macht diesen kleinen blauen Käfer besonders? Unsere Ranger:innen gehen bei einer exklusiven Führung auf Ihre Fragen ein und vermitteln dabei das Herzensanliegen unseres Nationalparks: die Werte der Wildnis.


Wenden Sie sich an das Informationsbüro in Admont und wir vermitteln Ihnen gerne eine:n erfahrene:n und bestens geeignete:n Nationalpark Ranger:in. Anfragen unter der Tel: +43(0)3613/21160-20;
info@nationalpark-gesaeuse.at, oder Sie nutzen die direkte Buchung: einfach Datum auswählen, Halb- oder Ganztag und los geht´s. Alles andere übernehmen wir für Sie.
Die Buchungsabwicklung und Bezahlung erfolgt über das Infobüro des Nationalparks Gesäuse in Admont.

Gesäuse Partner der Kategorie „Outdoor Anbieter" bieten ebenfalls eigene Programme und individuelle Touren an (Rafting, Schitouren, Klettertouren, Wandern... ): sich einmal mit Freund:innen auf schwierigere Wanderwege ins Hochgebirge wagen, die Kletterkünste testen oder im Winter eine Schitour ohne Sorge um Orientierung und Sicherheit machen...

Buslinie G912

Österreiche Bundesbahn: www.oebb.at
BusBahnBim-Auskunft: www.busbahnbim.at

Buslinie G912

Reisen Sie zu unseren Veranstaltungen, wenn möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an oder benützen Sie im Sommerhalbjahr das Gesäuse Sammeltaxi (+43 3613 21000 99). Die Parkplätze im Nationalpark Gesäuse sind kostenpflichtig (Tagesticket € 6,00). Nähere Informationen zu den Parkplätzen finden Sie hier. Allgemeine Informationen zur Anreise in den Nationalpark Gesäuse finden Sie hier.

€ 195,00 für eine Halbtagestour
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Gerne beraten wir Sie individuell und erstellen ein passendes Angebot für Sie!

Geführte Touren sind ganzjährig möglich.

Sie bezahlen bequem per Kreditkarte, Direktüberweisung.

Wenn Sie die Tour gerne nach Rechnungserhalten überweisen möchten, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.

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Ja, Sie können sich gerne hier einen Überblick über unsere Standard-Touren verschaffen. Sie können sich aber auch gerne einfach thematische Schwerpunkte, Routen oder Aktivitäten wünschen und wir organisieren eine:n genau für Ihre Bedürfnisse passende:n Ranger:in.

 

Ich möchte auch gerne eine:n Bergwanderführer:in oder eine:n Bergführer:in buchen?

Bei schwierigen Wanderungen in alpine Gipfelregionen, Klettertouren oder Schitouren sollten Sie sich von Bergführer:innen oder Bergwanderführer:innen begleiten lassen. Eine Auflistung finden Sie hier.

Treffpunkt und Zeitpunkt wird gemeinsam mit dem Guide bei Buchung vereinbart

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Halbtagestour bis 4 Stunden, Euro 195,-
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Besucherzentrum Ennstal
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Infostelle Windischgarsten
+ 43 7562/5266-17, info-wdg@kalkalpen.at

Villa Sonnwend National Park Lodge
+ 43 7562/20592, villa-sonnwend@kalkalpen.at

Zum Treffpunkt:

Das Nationalpark Besucherzentrum Ennstal liegt direkt an der Eisenbundesstraße zwischen den Orten 4462 Reichraming und 4463 Großraming.

  • Nationalpark Infostelle und Tourismusbüro Steyr und die Nationalpark Region
  • Ausstellung Wunderwelt Waldwildnis
  • Nationalpark Shop
  • Kostenlose Parkplätze vor dem Besucherzentrum
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