Mit über 4.000 Schmetterlingsarten (Tagfalter und Nachtfalter) zählt Österreich zu den artenreichsten Ländern - und ist damit ein sogenannter Hotspot - in Europa. Leider sind diese wunderbaren Geschöpfe auch stark gefährdet. Durch ökologische Pflege und naturnahe Gestaltung unserer privaten Gärten und öffentlichen Grünräume können wir den schönen Faltern und ihren Raupen Lebensraum und Nahrungsquelle bieten.

Wir alle können also selbst wesentlich dazu beitragen, die Lebensbedingungen für Schmetterlinge zu verbessern und ihnen damit zu helfen! Was unsere zarten Juwelen und bunten Gaukler brauchen, hat „Natur im Garten“ in Zusammenarbeit mit der Stiftung „Blühendes Österreich“ im Folgenden in sechs einfachen Punkten zusammengefasst. Punkt um Punkt lässt sich der Garten so in ein Paradies für Menschen, Schmetterlinge und viele weiter Gartentiere verwandeln.   

  1. Verzicht auf Pestizide!
  2. Strukturreich gestalten
  3. Futter für Raupen pflanzen
  4. Nektarquellen für Schmetterlinge anbieten
  5. Die richtige Pflege bringts!
  6. Licht abdrehen!
Image
Naturgarten

Verzicht auf Pestizide!

Ein tierfreundlicher Garten sollte unbedingt ökologisch gepflegt werden. Dies bedeutet, dass auf chemisch synthetische Pestizide gänzlich verzichtet wird. Die Breitenwirkung vieler eingesetzter (Insekten)gifte ist oft so groß, dass ungewollt auch Schmetterlinge und deren Raupen zu Schaden kommen.

Zudem ernähren sich viele andere Tiere, wie etwa Gartenvögel, von Insekten. Durch den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden verlieren also auch zahlreiche weiter Gartentiere ihre Nahrungsgrundlage. Auch Bio-Pestizide sollten daher nur nach Ausschöpfen aller anderen Möglichkeiten, also nur im äußersten Notfall, und dabei gezielt und mit Bedacht eingesetzt werden.

Gegen den Einsatz natürlicher Pflanzenstärkungsmittel, wie etwa Brühen, Jauchen oder Tees als vorbeugende Maßnahme, ist nichts einzuwenden.

Strukturreich gestalten – Mach den Garten zum lebendigen Mosaik

Schmetterlinge brauchen strukturreiche Gärten mit Naturhecken, Bäumen, sonnigen Kräuterrasen- oder Wiesenbereichen mit einer ganzjährigen Vielfalt an unterschiedlichen Wildblumen.

Auch Wasserstellen und halbschattige/feuchte Bereiche, Wilde Ecken in denen Raupenfutterpflanzen wie die Brennnessel wachsen dürfen sowie Trockenbeete sind wesentliche Elemente in einem reich strukturierten Grünraum. In einem solchen Mosaik an Kleinlebensräumen fühlen sich unterschiedliche Schmetterlingsarten wohl. Dort sind ihre jeweiligen Bedürfnisse hinsichtlich Raupenfutter, Nektarquellen, Plätze zum Wärme tanken und Versteckmöglichkeiten erfüllt.

Futter für Raupen pflanzen

Schmetterlingsraupen haben gänzlich andere Bedürfnisse als die ausgewachsenen Tiere. Sie ernähren sich von Gräsern, Blättern oder Obst. Jede Schmetterlingsart hat ihre Vorlieben, sie ist also auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert. Der Zitronenfalter legt seine Eier z.B. nur auf Faulbaum und Kreuzdorn. Ohne diese beiden Gehölze gäbe es also keine Zitronenfalter.

Geeignete Raupenfutterpflanzen für den Garten sind beispielsweise Brennnessel, Königskerze, Skabiose, Fenchel, Distelarten, Hornklee, Schlehdorn, Haselnuss, Brombeere, Weißdorn, Apfel und Zwetschke und viele mehr. Um Schmetterlingen zu helfen ist es also ebenso wichtig auch an die Bedürfnisse ihrer Raupen zu denken. 

Nektarquellen für Schmetterlinge anbieten

Schmetterlinge ernähren sich ausschließlich von Nektar, welchen sie mir ihrem langen Rüssel aus Blüten schlürfen. Manche trinken zusätzlich den Saft von herabgefallenem, matschigem Obst und Wasser aus kleinen Lacken, um z.B. Mineralien aufzunehmen. Durch die bewusste Gestaltung von Staudenbeeten mit geeigneten Nahrungspflanzen können wir Schmetterlingen einen reich gedeckten Tisch im Garten bieten.

Am besten blüht das Schmetterlingsparadies abwechslungsreich vom Frühjahr bis zum Herbst. Beispiele sind etwa Sonnenhut, Astern, Wilde Karde, Oregano, Seifenkraut, Lavendel, Natternkopf, Phlox, Liguster, Efeu und viele mehr.

Die richtige Pflege bringts!

Bereits länger bestehende Blumenwiesen sollten maximal zwei Mal im Jahr gemäht werden. Es ist wichtig, nie die ganze Fläche auf einmal zu mähen, sondern Teilbereiche ungeschnitten belassen. Alle zukünftigen Schmetterlinge, die sich dort noch in Form von Eiern, Raupen oder Puppen aufhalten, können nämlich nicht plötzlich „umsiedeln“ - sie würden sterben und sich nie zu Schmetterlingen entwickeln.

Ob in breiten Streifen von fünf Metern auf großen Flächen, als ungemähter Randbereich der Wiese oder als Inseln im Rasen - Ziel des gestaffelten Mähens ist das Erreichen einer mosaikartigen und damit vielfältigen Struktur.

Mut zu „Unordnung“ rettet Leben!

Der Rückschnitt und die Pflege von Staudenbeeten sollte ebenso im späten Frühjahr erfolgen, damit an Pflanzenteilen ruhende Raupen und Puppen nicht bei der Überwinterung gestört werden. Der Boden braucht im Frühjahr nur oberflächlich gelockert werden, ein Umgraben tut dem Boden in der Regel nicht gut, denn es bringt das Bodenleben durcheinander. Manche Nachtfalter ruhen als Puppen im Boden. Finden sich solche Puppen bei der Bodenbearbeitung, sollten sie behutsam wieder in die Erde gelegt werden.

Licht abdrehen!

Ein großes Problem für Nachtfalter, die mit 3.800 Arten den wesentlich größeren Anteil an Schmetterlingsarten in Österreich ausmachen, ist die vielerorts hohe Lichtverschmutzung. Die Falter werden vom Licht angezogen und regelrecht gebannt. Sie werden dort zu leichter Beute und umschwirren die Leuchtkörper bis zur Erschöpfung die ganze Nacht, anstatt zu fressen oder sich zu vermehren.

Daher gilt im Garten: „Licht aus!“, wenn sich dort niemand aufhält. Bewegungssensoren können für Licht nach Bedarf sorgen. Auf kleine Solarlämpchen sollte ebenso verzichtet werden, auch sie sind in der dunklen Nacht für nachtaktive Tiere problematisch. In einem tier- und schmetterlingsfreundlichen Garten erfreuen wir uns an dunklen Nächten - denn ohne künstliches Licht können auch wir die Sterne und den Mond viel besser sehen und genießen!

Mehr zu Hecken, die Schmetterlinge retten hier

Weitere Tipps, wie du Schmetterlinge fördern kannst, findest du im Beitrag "Schmetterlingsversorger".

Meckerziege oder flotte Biene?

Flotte Biene! Dann bist du auf Österreichs größter Plattform für Naturerlebnisse genau richtig.

Jetzt registrieren

Verwandte Naturerlebnisse

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour

28. März |
Steiermark
Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour mit einem/-r Nationalpark Ranger:in

Unsere Ranger:innen stimmen ihre Führung individuell auf Ihre Wünsche, Vorstellungen und Interessen ab.

Wieso sieht der Wald hier so wild aus? Und was genau macht diesen kleinen blauen Käfer besonders? Unsere Ranger:innen gehen bei einer exklusiven Führung auf Ihre Fragen ein und vermitteln dabei das Herzensanliegen unseres Nationalparks: die Werte der Wildnis.


Wenden Sie sich an das Informationsbüro in Admont und wir vermitteln Ihnen gerne eine:n erfahrene:n und bestens geeignete:n Nationalpark Ranger:in. Anfragen unter der Tel: +43(0)3613/21160-20;
info@nationalpark-gesaeuse.at, oder Sie nutzen die direkte Buchung: einfach Datum auswählen, Halb- oder Ganztag und los geht´s. Alles andere übernehmen wir für Sie.
Die Buchungsabwicklung und Bezahlung erfolgt über das Infobüro des Nationalparks Gesäuse in Admont.

Gesäuse Partner der Kategorie „Outdoor Anbieter" bieten ebenfalls eigene Programme und individuelle Touren an (Rafting, Schitouren, Klettertouren, Wandern... ): sich einmal mit Freund:innen auf schwierigere Wanderwege ins Hochgebirge wagen, die Kletterkünste testen oder im Winter eine Schitour ohne Sorge um Orientierung und Sicherheit machen...

Buslinie G912

Österreiche Bundesbahn: www.oebb.at
BusBahnBim-Auskunft: www.busbahnbim.at

Buslinie G912

Reisen Sie zu unseren Veranstaltungen, wenn möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an oder benützen Sie im Sommerhalbjahr das Gesäuse Sammeltaxi (+43 3613 21000 99). Die Parkplätze im Nationalpark Gesäuse sind kostenpflichtig (Tagesticket € 6,00). Nähere Informationen zu den Parkplätzen finden Sie hier. Allgemeine Informationen zur Anreise in den Nationalpark Gesäuse finden Sie hier.

€ 195,00 für eine Halbtagestour
€ 290,00 für eine Ganztagestour

Gerne beraten wir Sie individuell und erstellen ein passendes Angebot für Sie!

Geführte Touren sind ganzjährig möglich.

Sie bezahlen bequem per Kreditkarte, Direktüberweisung.

Wenn Sie die Tour gerne nach Rechnungserhalten überweisen möchten, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.

Gibt es Beispiele für derartige Touren?

Ja, Sie können sich gerne hier einen Überblick über unsere Standard-Touren verschaffen. Sie können sich aber auch gerne einfach thematische Schwerpunkte, Routen oder Aktivitäten wünschen und wir organisieren eine:n genau für Ihre Bedürfnisse passende:n Ranger:in.

 

Ich möchte auch gerne eine:n Bergwanderführer:in oder eine:n Bergführer:in buchen?

Bei schwierigen Wanderungen in alpine Gipfelregionen, Klettertouren oder Schitouren sollten Sie sich von Bergführer:innen oder Bergwanderführer:innen begleiten lassen. Eine Auflistung finden Sie hier.

Treffpunkt und Zeitpunkt wird gemeinsam mit dem Guide bei Buchung vereinbart

Interessen und Intensität der Halb- oder Ganztagestour werden individuell angepasst.

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour
Der Fährte folgen
Mit dem Nationalpark Ranger die Waldwildnis im Nationalpark Kalkalpen entdecken

Book a Ranger

29. März |
Oberösterreich
Veranstalter: Nationalpark Kalkalpen

Mit unseren Nationalpark Rangerinnen und Rangern erlebst du den Nationalpark Kalkalpen von seinen schönsten Seiten: Wildtiere beobachten, besondere Pflanzen kennenlernen, die Waldwildnis entdecken oder das Weltnaturerbe "Alte Buchenwälder" erkunden.

Meinen ganz persönlichen Ranger buchen

Du wählst dein Thema und den Termin - alles andere organisiert unser Besucherservice für dich!
Folgende Themen stehen zur Wahl:

Preise für individuelle Ranger Tour:

Halbtagestour bis 4 Stunden, Euro 195,-
Ganztagestour, Euro 290,-

Info & Buchung:

Besucherzentrum Ennstal
+ 43 7254/8414, info-ennstal@kalkalpen.at

Infostelle Windischgarsten
+ 43 7562/5266-17, info-wdg@kalkalpen.at

Villa Sonnwend National Park Lodge
+ 43 7562/20592, villa-sonnwend@kalkalpen.at

Zum Treffpunkt:

Das Nationalpark Besucherzentrum Ennstal liegt direkt an der Eisenbundesstraße zwischen den Orten 4462 Reichraming und 4463 Großraming.

  • Nationalpark Infostelle und Tourismusbüro Steyr und die Nationalpark Region
  • Ausstellung Wunderwelt Waldwildnis
  • Nationalpark Shop
  • Kostenlose Parkplätze vor dem Besucherzentrum
Book a Ranger
Der Fährte folgen