Unser tägliches Leben, unsere Sozialkontakte, unsere Ängste, unsere Wünsche – die Welt ist durch Covid-19 nicht mehr, wie sie war. Die Klimakrise ist vorerst in den Hintergrund getreten, denn die Menschen sorgen sich um ihre Gesundheit, ihr Geschäft, ihr Einkommen und sie sind mit der Bewältigung des Alltags beschäftigt.

Dennoch möchte ich einige Gedanken niederschreiben, nicht zuletzt, weil ich kürzlich etwas irritierende Nachrichten bekommen habe, wie – “Hallo Greta und ihr Dieselgegner, jetzt retten uns die LKWs und nicht ihr mit eurem Geheul.”

Natürlich haben sich Prioritäten geändert. Das 1-2-3 Ticket, auf das ich mich wirklich gefreut habe, wird vorerst wenig Zuspruch erleben. Wahrscheinlich werden wir uns noch längere Zeit in dicht besetzten Öffis unwohl fühlen. Auch bei Car Sharing wird man vielleicht ein mulmiges Gefühl haben.

Geplante Investitionen wie Heizungstausch und thermische Sanierungen werden angesichts der unsicheren finanziellen Lage vermutlich verschoben oder sind zeitlich einfach nicht mehr möglich. Auch die öffentliche Hand muss jetzt anders kalkulieren, denn Unterstützungen werden vorerst an anderer Stelle dringend gebraucht. 

Neue Gewohnheiten und neue Erkenntnisse durch Covid-19

Aber wir entwickeln derzeit Gewohnheiten und machen Erfahrungen, die für die Zukunft und den Wiederanfang nach Corona sehr wichtig sein können. Um Kontakte zu vermeiden, gehen wir seltener einkaufen. Das erfordert Planung: Was koche ich in den nächsten Tagen und was brauche ich dafür? Wir sind froh, wenn Nahversorger, das kleine Geschäft am Eck und der Biobauer unkompliziert Lieferdienste anbieten und nutzen sie bewusst. Wir wollen schließlich, dass diese Geschäfte auch noch im Herbst existieren. 

Nachbarschaft, kurze Wege, regional und saisonal, all das hat plötzlich noch mehr Bedeutung. Wir erleben schmerzhaft durch Lieferengpässe, dass der Markt nicht alles regelt und dass Globalisierung auch große Risiken mit sich bringt. Wir sehen aber auch eine verblüffend rasche Anpassungsfähigkeit.

Firmen produzieren statt Staubsaugern Beatmungsgeräte, statt Bier Desinfektionsmittel und statt Dessous Schutzmasken.

Vielleicht ist eine Produktionsumstellung in Richtung mehr Nachhaltigkeit doch gar nicht so schwierig? 

Natürlich fehlt uns die menschliche Nähe, der Freundeskreis. Aber wir bleiben trotz räumlicher Trennung in Kontakt, telefonieren häufiger und wenn sich jemand einige Tage nicht meldet, fragen wir nach.  

Junge Menschen zeigen eine wunderbare Hilfsbereitschaft und auf der Straße achten wir aufeinander - derzeit eben durch Abstand halten. Im Job geht plötzlich Homeoffice, was früher wegen unflexibler Vorschriften fast unmöglich war. Auch an Videokonferenzen statt der oft stressigen Dienstreisen mit dem Flugzeug, Staus, Warteschlangen und Verspätungen hat man sich gewöhnt. Eine gesunde Balance zwischen Teleworking und persönlichem Kontakt könnte in Zukunft vielen das Leben erleichtern und die Umwelt entlasten. 

Und wie wichtig Kultur ist, wird uns erst bewusst, wenn sie plötzlich nicht mehr so leicht verfügbar ist. Wir sind dankbar für digitale Angebote von Museen, Theatern und anderen Kunstschaffenden.

Darum in Zukunft – Kultur nicht kaputtsparen!

Private Reisen sind ohnehin in weite Ferne gerückt. Aber was fehlt uns, die wir in der Stadt eingesperrt sind? Es ist nicht so sehr der Städtetrip zum Shopping, sondern wir sehnen uns nach dem Garten am Land, wo die ersten Blumen herauskommen und die Bäume zu blühen beginnen und nach einem ausgiebigen Spaziergang im Wald. In Wien waren die Parks gesperrt, weil zu viele Menschen ein wenig Natur sehen und erleben wollen. Vielleicht sollte die Stadt der Zukunft doch mehr Grün und mehr lebenswerten öffentlichen Raum haben.  

Was die Coronakrise und die Klimakrise gemeinsam haben

Corona hat uns auch mit großen Zahlenreihen, Modellrechnungen und logarithmischen Kurven konfrontiert. Wir haben verstanden, dass die Epidemie umso schwerer zu kontrollieren ist, je später wir reagieren und je mehr Menschen erkrankt sind.

Die Bemühungen, den Anstieg der Infektionen zu bremsen und zu senken, sind für mich fast eine Analogie zum 1,5°C Ziel im Fall des Klimawandels.

Wir beginnen zu verstehen, dass

  1. eine kurzfristige Verlangsamung des Anstiegs noch lange keine Trendwende bedeutet. 
  2. eine globale Lösung notwendig ist, denn es sind bereits alle Kontinente und Regionen betroffen.

Eine Eindämmung im eigenen Land ist natürlich gut, aber das genügt bei Weitem nicht. Ähnlich beim Klimawandel.

Jedes Land muss konsequent jedes Jahr die Emissionen drastisch reduzieren, um eine Stabilisierung der Temperatur auf 1,5 oder auch nur 2° C zu erreichen.

Und wie bei Corona trifft auch der Klimawandel die Ärmsten am härtesten. In beiden Fällen stehen Existenzen am Spiel. 

Manche sehen den derzeitigen Rückgang von Emissionen und die ungewohnt saubere Luft in vielen Städten positiv. Doch das ist nur ein vorübergehender Effekt, den wir bereits bei der Finanzkrise 2008/09 gesehen haben. Ein neuerlicher Anstieg ist zu erwarten, wenn alle weitermachen wie bisher. 


Daher ist es besonders wichtig, dass Mittel für den Neustart auch im Einklang mit Klima- und Nachhaltigkeitszielen eingesetzt werden. 

Ist eine Rettung der Kreuzfahrtbranche und von Billigfluglinien wirklich so wichtig, oder vielleicht doch besser in erneuerbare Energie, umweltfreundliches Bauen und eine gesunde Landwirtschaft investieren? Wir könnten die Zeit, in der wir so sehr auf uns selbst zurückgeworfen sind, nutzen, um zu überlegen – was ist mir wirklich wichtig, was haben wir nur aus Gewohnheit oder aus sozialem Druck mitgemacht und wie wünsche ich mir die Welt und das Miteinander in Zukunft. 

Schaut auf euch, bleibt gesund und genießt die Schönheit des Frühlings, das zarte Grün, die ersten Blüten und das Singen der Vögel!
 

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