Blühendes Österreich fördert den Erhalt, die Weiterentwicklung und die Ausweitung naturschutzfachlich wertvoller Offenlandflächen in Österreich über das Programm FLORA. Dazu werden Verträge mit den Bewirtschafter/innen abgeschlossen, die Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Funktionalität enthalten.
Zur langfristigen Überprüfung der Wirksamkeit wurde im Jahr 2018 ein botanisches und ein zoologisches Monitoring gestartet, im Rahmen dessen verschiedene Entwicklungs- und Erhaltungsflächen untersucht wurden. Im Jahr 2020 erfolgte die erste Wiederholungsuntersuchung, mit dem Ziel der Überprüfung, ob sich die Lebensräume und Tierlebensgemeinschaften und ihre Wertstufen verändert haben.

Botanisches und Zoologisches Monitoring auf Wiesen, Weiden, Streuobst- und Intensivobstbeständen. Zusammenfassungen. ÖKOTEAM, Arge Schrefler-Komposch (2018)

 

Beim ersten Wiederholungsdurchgang des zoologischen Monitorings ausgewählter FLORA-Flächen gelangen 2020 zwei Erstnachweise für Bundesländer. Die Spinne Clubiona saxatilis wurde erstmals in Oberösterreich, die extrem seltene Pappel-Weichwanze Brachyarthrum limitatum das erste Mal in der Steiermark nachgewiesen, die Art war für 100 Jahren in Österreich verschollen gewesen (Diese Wanzen- Art war nur jeweils aus historischen Einzelfunden aus Niederösterreich und Vorarlberg bekannt und ist extrem selten.)

Weiters aufgefunden wurden 29 gefährdete Zikaden-Arten. 28 gefährdete Wanzen-Arten. 91 Spinnenarten aus 17 Familien, davon 35 gefährdete Arten und zwei Neozoa sowie 11 Heuschrecken-Arten, die einer Gefährdungskategorie angehören.

1. Wiederholungsuntersuchung - Monitoring auf Wiesen, Weiden, Streuobst- und Intensivobstbeständen. Zusammenfassung. ÖKOTEAM, Arge Schrefler-Komposch (2020)

Aus botanischer Sicht ist es über alle Flächen hinweg zu einer Artenzunahme von ca. 2 Arten pro Fläche gekommen, wobei aus naturschutzfachlicher Sicht der Austausch von Arten qualitativ höher zu bewerten ist als die Zunahme der Artenanzahl.

Highlight ist Fläche 8 in Lanzendorf, am Zaya-Ufer, die vom Verein für Landschaftspflege Niederösterreich bewirtschaftet wird: 3 Arten mit Status “gefährdet” sowie 1 Art mit regionaler Gefährdung im Pannonikum; Carex riparia (Ufer-Segge), Cirsium canum (Grau-Kratzdistel), Crepis paludosa (Sumpf-Pippau) und Senecio aquaticus s.str. (Wasser-Greiskraut).