Tiefer Schnee, Frost und wenig Futter: Hirsche haben es nicht leicht im Winter. Ob Teenager-Strategie, Energiespar-Quickie oder Schrumpfmagen: Hier erfährst du, mit welch erstaunlichen Anpassungen das Rotwild die frostige Jahreszeit übersteht.

Auf Zwangsdiät

Jetzt im Winter kommt das Rotwild in die Zwickmühle: Die Kälte setzt ihm zu. Eigentlich würde es nun mehr Energie benötigen – um Körpertemperatur, Stoffwechsel, Muskeln und Organe zu erhalten. Erstaunlich viel Energie verbraucht auch die Verdauung. Und die Fortbewegung im tiefen Schnee sowieso – kein Wunder bei ein- bis zweihundert Kilo Lebendgewicht. Dummerweise steht gerade im Winter aber weniger Energienachschub zur Verfügung. Schließlich ist der Großteil der Nahrung eingeschneit. Winter bedeutet für den Hirschen daher vor allem eines: Zwangsdiät.

Migrationsroute geschlossen

Vermutlich würde es der Hirsch gerne so machen wie die Zugvögel. Oder wie britische Pensionisten in Teneriffa: vor dem Winter in wärmere Gefilde flüchten. Früher tat er das auch: Er wanderte zum Überwintern aus den Bergen in die behaglicheren Wälder im Tiefland. Nicht ganz Teneriffa, aber immerhin. Nur geht das heutzutage oft nicht mehr. Wir Menschen haben die Rotwild-Wanderrouten inzwischen gründlich filetiert – durch Autobahnen, Bahntrassen oder Gewerbegebiete. Aus zusammenhängenden Lebensräumen wurde ein Fleckerlteppich aus getrennten Arealen.

Übrigens:
Beim Rothirschen heißen Mama, Papa und Kind:
Hirsch, Hirschkuh und Hirschkalb
(bzw. der ganze Clan zusammen: Rotwild).

Im Unterschied zu Rehbock, Reh und Rehkitz
(zusammen: Rehwild).

Leben auf Sparflamme: Fünf raffinierte Winter-Strategien

Das Rotwild muss also andere Überlebenstricks für die kargen Monate finden. Oberste Prämisse dabei: Energie sparen und effizient verwerten. Ein Hirsch im Winter würde daher jeden Tag Kalorien zählen, wenn er könnte. Außer im Herbst, da haut er am Waldbankett noch einmal so richtig rein.

1

Ordentlich völlern

Im Herbst macht es der Rothirsch wie wir im Advent: Er futtert sich einen Fettvorrat an. Nur dass wir unseren Keksfriedhof schon lange nicht mehr zum Überleben brauchen. Reichen dagegen beim Rotwild die Energiereserven nicht bis zum nächsten Frühjahr, dann hat sich’s ausgehirscht.
Allerdings findet im Herbst auch die Brunft statt. Vor lauter Liebestaumel kann ein Hirsch dabei ca. 20 % seines Körpergewichtes und rd. 80 % seiner Fettreserven verlieren. Auch wenn er bei den Brunftkämpfen triumphiert – er geht gleichzeitig ziemlich geschwächt in den Winter. Schlechtes Timing.

2

Dicker Winterpulli

Im Sommer ist das Fell des Rothirschen rotbraun – daher sein Name. Im Winter dagegen legt er sich ein längeres, struppigeres, graubraunes Haarkleid zu. Das speichert warme Sonnenstrahlen besser. Die Winterhaare sind zudem innen hohl und werden stärker gesträubt. Beides bewirkt einen Luftpolster als zusätzliche Wärmeisolation.

3

Die Teenager-Strategie

Um Energie zu sparen, setzt der Hirsch auf die „Strategie der kurzen Wege“: Wie ein Teenager reduziert er Bewegung aufs Allernotwendigste. Meist rafft er sich nur zur Nahrungsaufnahme auf.
Kritisch wird es, wenn Rotwild aufgeschreckt wird, etwa durch WintersportlerInnen. Denn im Gegensatz zu Rehen flüchten Rothirsche über weite Strecken. Dabei kann der Energieverbrauch zehn Mal so hoch sein wie im Ruhemodus. Deshalb arbeiten alpine Vereine, JägerInnen und WildbiologInnen heute oft zusammen: Sie legen Skitouren- oder Schneeschuhrouten so an, dass sie möglichst um das Wohnzimmer des Rotwildes herumführen.

4

Auf Standby gehen

Ein weiterer ausgefuchster Trick: Der „Kurzzeit-Winterschlaf“. Das Rotwild verbringt täglich acht bis neun Stunden in Ruhephasen. Währenddessen senkt es die Herzfrequenz vorübergehend um etwa die Hälfte (auf weniger als 30 Schläge pro Minute), ebenso die Temperatur in Randbereichen des Körpers (von 35 Grad auf ca. 15 Grad). Der „heruntergefahrene“ Stoffwechsel spart bis zu 40 % Energie. Ähnlich rettet sich übrigens auch der Steinbock über den Winter.

5

Snacks für den Schrumpfmagen

Im Winter steht energiearme, rohfaserreiche Kost am Rotwild-Speiseplan. Und zwar in kleinen Portionen. Um diese „Snacks“ zu verdauen, braucht der Rothirsch zwei- bis dreimal weniger Energie als beim Sommerfutter. Das erlaubt seinen größten „Energiespar-Coup“: Der Rothirsch schrumpft vorübergehend sein Inneres, v. a. den Verdauungstrakt. Denn kleine Organe brauchen schlicht weniger Energie zur Versorgung. Und zum Verdauen der kargen Winterkost reicht ein Schrumpfmagen immer noch. Im Frühjahr wachsen die Organe dann wieder. Bis dahin ist das Rotwild seinen Winterspeck losgeworden – indem es sich den ganzen Winter ausschließlich von Snacks ernährt hat. Das gelingt uns Menschen eher selten.

(Autor: Uwe Grinzinger)

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