Zeitreise mit Agnes und Karli ins Jahr 1920.
Wir besuchen Agnes & Karli im Jahr 1920, die uns von ihrem Alltag am Großdöllnerhof „erzählen“. Wir erkunden ihre Lieblingsplätze und erfahren, wie früher ohne Traktor und Strom der Hof bewirtschaftet wurde. Da es damals keine Apotheke gab, kannten die Menschen wertvolle Naturheilmittel. Krenbetn (Krenkette) half gegen Fieber, der Spitzwegerich gegen den Fingerwurm (Nagelbettentzündung). Wir verkosten einen Hustensirup, schnitzen einen Wanderstock, rebeln Kräuter und basteln eine Krenkette.
„Es war einmal vor langer Zeit im Naturpark Mühlviertel, da lebte eine Familie mit ihren Kindern. Die älteren Brüder bewirtschafteten mit den Eltern den Hof und Agnes kümmerte sich um ihren kleinen Bruder Karli. Der kleine Karli war sehr verträumt und vergaß immer wieder auf seine Pflichten, daher richtete er oft mehr Schaden an, als es hilfreich war. Karli liebte es, seine Zeit in der Natur zu verbringen. So oft es ging, war er draußen unterwegs, streifte durch Wälder und artenreiche Wiesen, beobachtete die vielen Insekten und Wildbienen, kletterte auf Bäume und Granitfelsen. Auf seinen Erkundungsreisen war sein wichtigster Begleiter ein selbstgeschnitzter Wanderstock.
Seine Schwester Agnes hatte es wirklich nicht leicht mit ihm. Oft kam Karli mit einem aufgeschunden Knie, einem Dorn im Finger, einem Insektenstich, Bauchschmerzen oder gar einer Erkältungen von seinen Touren nach Hause. Von klein auf war Agnes fasziniert von der Heilkraft der Natur, ihre Großmutter erzählte ihr viel über die Wirkung der Pflanzen und wie man daraus einfache Hausmittel herstellte. Daher war Agnes immer mit etwas Nützlichem zur Stelle. "Hilft's ned, so schod's net" meinte sie und Karli, anfangs sehr skeptisch, spürte bald die wohltuende Wirkung der natürlichen Mittel.“
Bei unserer Tour durch den Naturpark hören wir die Geschichte von Karli und Agnes, entdecken ihre Lieblingsplätze im Schutzgebiet und beschäftigen uns mit den Pflanzenarten, die Agnes für ihre Hausmittel verwendete. Wie war der bäuerliche Alltag früher? Wie wurde gearbeitet? Wie war die Versorgung? Wie hat sich die Landwirtschaft im Vergleich zu heute verändert? Welche Auswirkungen hat das auf die Natur und die Artenvielfalt? Am Großdöllnerhof tauchen wir ein in das Leben vor 100 Jahren.
Bei verschiedenen Erlebnisstationen schnitzen wir einen Wanderstock, rebeln Kräuter für einen Hustentee, stellen eine Kren-Kette und ein Mittel gegen Insektenstiche her. Die selbstgemachten Mittel dürfen dann mit nach Hause genommen werden.
Info & Anmeldung zum NATURSCHAUSPIEL
Individuelle Termine für Gruppen ab 7 Personen nach Vereinbarung.