Zum Naturlexikon Agaricus xanthodermus | Pilze

Wie erkennst du den Karbol-Champignon?

  • Hut 5-12 cm, jung halbkugelig, im Alter abgeflacht, in der Seitenansicht oft mit einem abgerundeten trapezförmigem Profil
  • Hutoberfläche jung weiß, später auch mit Grau- und Brauntönen und leicht aufschuppend; auf Druck chromgelb verfärbend
  • Lamellen jung gräulich bis blassrosa, im Alter zunehmend rosa bis purpurbraun, zuletzt fast schwarz; relativ dicht stehend
  • Stiel weißlich, 6 – 10 cm lang und 1 – 1,5 cm dick, zylindrisch mit knollig verdickter Basis; Ring nach oben abziehbar und an der Unterseite sternförmig gezahnt
  • Fleisch weiß, vor allem in der Stielbasis im Schnitt und auf Druck rasch und auffällig chromgelb verfärbend; Geruch und Geschmack unangenehm nach Phenol, Karbol oder Tinte

Die beiden wichtigsten Erkennungsmerkmale des giftigen Karbol-Champignons sind die auffällige chromgelbe Verfärbung, die vor allem bei Reiben an der Stielbasis sichtbar wird sowie der unangenehme Geruch. Der unangenehme Geruch ist im frischen Zustand oft noch nicht gut wahrnehmbar. Bei längerem Liegen in der Wärme bzw. in einem geschlossenen Behältnis oder Erhitzung im Kochtopf sollte der unangenehme Geruch jedoch deutlich auffallen.

Vorkommen

Der Karbol-Champignon ist ein Kulturfolger und wächst im Sommer und Herbst oft massenhaft in Gärten, Parkanlagen und an Wegrändern bevorzugt auf kalkhaltigem Boden. Vor allem in den wärmeren Regionen Österreichs kann er auch in Laub- und Mischwäldern gefunden werden.

Verwechslungsmöglichkeiten

Immer wieder wird der Karbol-Champignon mit essbaren Champignon-Arten wie dem Wiesen-Champignon (Agaricus campestris) und dem Weißen Anis-Champignon (Agaricus arvensis) verwechselt. Etwa die Hälfte der gemeldeten Pilzvergiftungen in Österreich gehen auf den Konsum von Karbol-Champignons zurück.

Neben dem Karbol-Champignon kommen in Österreich auch noch weitere giftige Champignons vor wie der Rebhuhn-Champignon (Agaricus phaeolepidotus) und der Perlhuhn-Karbolchampignon (Agaricus moelleri). Speisepilzsammler sollten bei Champignons generell sehr vorsichtig sein, da deren sichere Bestimmung einiges an Erfahrung benötigt und auch der Konsum der wild wachsenden essbaren Champignon-Arten aufgrund ihrer starken Belastung mit dem Schwermetall Cadmium sehr kritisch zu betrachten ist.

Anmerkungen

Die Vergiftungen des Karbol-Champignons können heftige Magen- und Darmbeschwerden auslösen, die durch den Giftstoff Phenol verursacht werden. Nicht alle Menschen reagieren gleich auf die Giftstoffe. Es kommen immer wieder Fälle vor, in denen Menschen nach dem versehentlichen Konsum von Karbol-Champignons völlig beschwerdefrei bleiben, während andere heftige Beschwerden schon kurz nach dem Konsum der Pilze entwickeln. Der Karbol-Champignon wird insgesamt als mäßig giftiger Pilz eingestuft.

Image
Karbol-Champignon liegend auf dem Boden, die rosa Lamellen auf der Hutunterseite sind sichtbar.
Zum Naturlexikon
stark gefährdet gefährdet nicht gefährdet Status unbekannt
Austria

Größe
Hut 5-12 cm

Höhe
Stiel 6 – 10 cm lang

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