Das große Ganze im Bilde. Für eine friedlichere Welt: Die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals – "SDGs") der Vereinten Nationen stellen einen internationalen Fahrplan für die globalen Ziele der UN dar.

Wie steht Österreich zu den SDGs im internationalen Vergleich? Thomas Alge, Geschäftsführer des Ökobüros, behält den Überblick:

5 Jahre SDGs: Was haben diese in Österreich bis jetzt bewirkt? 

Thomas Alge: Bei der Agenda 2030 und den 17 Nachhaltigkeitszielen geht es ja darum, diese Ziele immer im Zusammenhang mit anderen zu sehen und sich nicht auf nur ein Ziel zu konzentrieren. Wenn wir in Österreich zu viele Treibhausgase ausstoßen, schadet das nicht nur der Landwirtschaft in Österreich durch Dürren und Unwetter, sondern kann dies auch zu Hungersnot und Armut im globalen Süden führen.

Eben diese Zusammenhänge und sollten in politischen Entscheidungen stärker bedacht werden, indem negative Auswirkungen auf andere Nachhaltigkeitsziele gelindert und positive gestärkt werden. 

Wenn wir beispielsweise Autobahnen und Kohlekraftwerke bauen, entstehen zwar kurzfristig Arbeitsplätze, aber dadurch vereiteln wir andere Nachhaltigkeitsziele wie Klimaschutz oder Gesundheit. Investitionen in Erneuerbare Energien, Energieeffizienz oder die Unterstützung von derartigem in ärmeren Regionen, kommen diesen Zielen dann eher nahe. Die Maßnahmen sollen mit Blick auf die Agenda 2030 passieren, um andere Ziele nicht zu durchkreuzen.

Österreich hat im Sommer 2020 den ersten Bericht zur Umsetzung der Agenda 2030 und mit den 17 Nachhaltigkeitszielen übermittelt und in New York präsentiert. In der durch Ministerin Karoline Edtstadler moderierten Präsentation Österreichs bekannten sich der Bundespräsident, der Bundeskanzler sowie zahlreiche MinisterInnen zur Verantwortung Österreichs.

Dadurch ist auf Ebene der Regierung eine Dynamik und eine Debatte entstanden, die zuvor bereits intensiv in Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft geführt wurde. Es wird heute also vermehrt über die Agenda 2030 diskutiert. Auch das aktuelle österreichische Regierungsprogramm erwähnt mehrfach die SDGs und die Agenda 2030. Dennoch fehlt ein übergeordneter Rahmen, eine Einbettung der Ziele in das gesamte politische Handeln (Weitere Informationen: Presseaussendung vom 25.9.2020). 
 

Wo werden die SDGs in Österreich sichtbar?

Thomas Alge: Grundsätzlich überall. Klimaschutz, Arbeitsplätze, Hunger und Infrastruktur habe ich bereits genannt. Die Themen der SDGs sind die Lebensrealität in ganz Österreich: sei es als „selbstverständliches“ Trinkwasser, das Sozial- oder Bildungssystem, der Abbau von Ungleichheiten. Überall gibt es Verbesserungsbedarf.

Klar ist, dass die wesentlichen Herausforderungen und Lösungskonzepte unserer Gesellschaft – von seit jeher bekannten Problemen bis hin zu den Folgen der COVID-19-Pandemie – bereits Teil der Agenda 2030 sind, deren globale Umsetzung auch in der Verantwortung Österreichs liegt. 

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Blühendes Österreich verfolgt 6 der 17 SDGs – Ziele:

Nr. 4: Hochwertige Bildung
Nr. 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden

Nr. 12: Nachhaltiger Konsum und Produktion
Nr. 13: Maßnahmen zum Klimaschutz
Nr. 15: Leben an Land
Nr. 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

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Image
Die 17 SDG
Thomas Alge

Welche Rolle spielen Privatwirtschaft und Stiftungen bei den SDGs?

Thomas Alge: Diese sind insbesondere relevant für die Sichtbarkeit der Agenda 2030 sowie der Erarbeitung und Umsetzung innovativer Konzepte und Lösungen.

Stiftungen können durch Förderungen außerdem eine wichtige Rolle in der Unterstützung der Zivilgesellschaft und durchdachte Nachhaltigkeitskonzepte übernehmen.

 

Bei welchen Zielen hat Österreich den meisten Aufholbedarf?

Thomas Alge: Grundsätzlich startet Österreich als hochentwickeltes Industrieland mit starkem Sozialsystem auf einem hohen Niveau. Österreich sollte sich hier an den Besten orientieren, nicht am Mittelfeld.

Großer Aufholbedarf besteht jedenfalls laut internationalen Studien beispielsweise beim Klimaschutz (SDG 13), weil hier in den letzten Jahren fast ein Stillstand zu erkennen war oder in Bezug auf nachhaltiges Wirtschaften (SDG 12), doch auch anderen Zielen.

Zu betonen ist, dass der bedeutendste Mangel der Umsetzung auf der Metaebene liegt: Die derzeitigen politischen Strukturen und Prozesse sind nicht dazu geeignet, die von Wechselbeziehungen geprägte Agenda 2030 umfassend zu implementieren.

Wir brauchen einen klaren politischen Lead und ein System auf Ebene der Verwaltung, das die Umsetzung treibt.

Im österreichischen Bericht an die UNO zur Umsetzung der Agenda vom Juli gibt es Anhaltspunkte, wie das verbessert werden kann und soll.

 

Bei welchen der 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung ist Österreich Vorzeigeland?

Thomas Alge: Österreich hat in manchen Bereichen im Vergleich zu anderen Ländern einen Vorsprung (z.B. in Bezug auf Sozialleistungen oder Trinkwasserqualität), gleichzeitig gibt es zahlreiche blinde Flecken und vielerorts stagnieren die Anstrengungen.

Durch mangelnde strukturelle Verankerung der SDGs sehe ich Österreich (derzeit) nur bedingt als Vorzeigeland.

 

Wie kann man als BürgerIn etwas zu den universellen SDGs beitragen?

Thomas Alge: Jede/r Einzelne sollte sich bewusst sein, welche Spuren er oder sie hinterlässt. Da geht es um die eigene Mobilität, das Konsumverhalten, aber auch um das persönliche Engagement, kritische Themen anzusprechen und Dinge zu verändern.

Allerdings ist für die Änderung des Fußabdrucks einzelner Personen der passende politische Rahmen maßgeblich. Nicht alles kann an die Eigenverantwortung der BürgerInnen ausgelagert werden, denn berufliche, finanzielle oder andere Zwänge veranlassen Menschen dazu, sich nicht nachhaltig zu verhalten.

 

Weiterlesen: 

Wie Michaeler Reitterer ihr Wiener Ökohotel an die SDGs anpasst. 

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23. Apr. |
Steiermark
Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour mit einem/-r Nationalpark Ranger:in

Unsere Ranger:innen stimmen ihre Führung individuell auf Ihre Wünsche, Vorstellungen und Interessen ab.

Wieso sieht der Wald hier so wild aus? Und was genau macht diesen kleinen blauen Käfer besonders? Unsere Ranger:innen gehen bei einer exklusiven Führung auf Ihre Fragen ein und vermitteln dabei das Herzensanliegen unseres Nationalparks: die Werte der Wildnis.


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info@nationalpark-gesaeuse.at, oder Sie nutzen die direkte Buchung: einfach Datum auswählen, Halb- oder Ganztag und los geht´s. Alles andere übernehmen wir für Sie.
Die Buchungsabwicklung und Bezahlung erfolgt über das Infobüro des Nationalparks Gesäuse in Admont.

Gesäuse Partner der Kategorie „Outdoor Anbieter" bieten ebenfalls eigene Programme und individuelle Touren an (Rafting, Schitouren, Klettertouren, Wandern... ): sich einmal mit Freund:innen auf schwierigere Wanderwege ins Hochgebirge wagen, die Kletterkünste testen oder im Winter eine Schitour ohne Sorge um Orientierung und Sicherheit machen...

Buslinie G912

Österreiche Bundesbahn: www.oebb.at
BusBahnBim-Auskunft: www.busbahnbim.at

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Sie bezahlen bequem per Kreditkarte, Direktüberweisung.

Wenn Sie die Tour gerne nach Rechnungserhalten überweisen möchten, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.

Gibt es Beispiele für derartige Touren?

Ja, Sie können sich gerne hier einen Überblick über unsere Standard-Touren verschaffen. Sie können sich aber auch gerne einfach thematische Schwerpunkte, Routen oder Aktivitäten wünschen und wir organisieren eine:n genau für Ihre Bedürfnisse passende:n Ranger:in.

 

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Bei schwierigen Wanderungen in alpine Gipfelregionen, Klettertouren oder Schitouren sollten Sie sich von Bergführer:innen oder Bergwanderführer:innen begleiten lassen. Eine Auflistung finden Sie hier.

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Mit dem Nationalpark Ranger die Waldwildnis im Nationalpark Kalkalpen entdecken

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24. Apr. |
Oberösterreich
Veranstalter: Nationalpark Kalkalpen

Mit unseren Nationalpark Rangerinnen und Rangern erlebst du den Nationalpark Kalkalpen von seinen schönsten Seiten: Wildtiere beobachten, besondere Pflanzen kennenlernen, die Waldwildnis entdecken oder das Weltnaturerbe "Alte Buchenwälder" erkunden.

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Du wählst dein Thema und den Termin - alles andere organisiert unser Besucherservice für dich!
Folgende Themen stehen zur Wahl:

Preise für individuelle Ranger Tour:

Halbtagestour bis 4 Stunden, Euro 195,-
Ganztagestour, Euro 290,-

Info & Buchung:

Besucherzentrum Ennstal
+ 43 7254/8414, info-ennstal@kalkalpen.at

Infostelle Windischgarsten
+ 43 7562/5266-17, info-wdg@kalkalpen.at

Villa Sonnwend National Park Lodge
+ 43 7562/20592, villa-sonnwend@kalkalpen.at

Zum Treffpunkt:

Das Nationalpark Besucherzentrum Ennstal liegt direkt an der Eisenbundesstraße zwischen den Orten 4462 Reichraming und 4463 Großraming.

  • Nationalpark Infostelle und Tourismusbüro Steyr und die Nationalpark Region
  • Ausstellung Wunderwelt Waldwildnis
  • Nationalpark Shop
  • Kostenlose Parkplätze vor dem Besucherzentrum
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kraueterzauber im jahreskreis

Kräuterzauber im Jahreskreis

24. Apr. |
Oberösterreich
Veranstalter: NATURSCHAUSPIEL

Traditionelles Köcheln und Werken im Naturpark Attersee-Traunsee.

Begleitet von der Kräuterfrau vom Gmundnerberg sammeln wir saisonale Wildkräuter. Das wertvolle Wissen unserer Ahnen zur Verwendung der Pflanzensäfte und -kräfte kommt uns dabei zugute. Wir verarbeiten die gefundenen Kräuterköstlichkeiten im wildromantischen Ruinengarten. Vom frischen Blütensirup und Oma's „Kräutl-Schmia“ im Frühjahr über die „Kräuterbuschen zu Johannis“ bis zur individuellen Räuchermischung aus Kräutern, Harz und Zunderschwamm.

Wir treffen uns am Tor zum "Kräuterweg", einer ca. 1,5 Hektar großen Naturhangwiese mit angelegtem Schaugarten, welche von Wald umsäumt ist. Hier erfahren wir zunächst über die Wichtigkeit der unzähligen Bauern und Landschaftspfleger des Naturparks, die durch ihren Arbeitseinsatz und ihre Nutzung von Wald und Flur die Entstehung dieser Kulturlandschaft möglich gemacht haben.

Wir tauchen ein in die Geschichte. Anhand der Berichte über die Arbeitsweise unserer Vorgänger wird klar, wie mühsam Steilflächen bis Mitte des vorigen Jahrhunderts bewirtschaftet wurden und sich die „Kaltwasserer“ ins Tal begeben mussten, um sich ihr täglich Brot zu verdienen. Eine befahrbare Straße war bis dorthin nicht vorhanden. Kann man sich das Leben damals heute noch vorstellen?

Schließlich folgt der Übergang in die Welt der Wildkräuter. Wichtige Basics rund um das "Kräutl" machen uns neugierig auf die aktuellen Schätze der Natur. Wir begeben uns auf die Suche nach den saisonalen, wilden Kräutern des Naturparks. Gemeinsam bewandern wir den Waldrand sowie das Bachufer des kleinen Kaltwasser-Bächleins. In Begleitung von unzähligen Insekten, welche die Pflanzenvielfalt des Wildkräutergartens lieben, hören wir Geschichten rund um die Gepflogenheiten unserer Vorfahren zum jeweiligen Jahreszeitenthema.

Aus den gesammelten Zutaten stellen wir bei der Kaltwasser-Ruine (wieder aufgemauerter Teil der ursprünglichen Stube des „Kaltwasser“-Anwesens) unsere Naturkreation her. Das zauberhafte Ambiente des Wildkräuter-Ruinengartens lässt eintauchen in die gute alte Zeit. Gemütliches Zusammensein in unberührter Natur und das gemeinsame Werken steigert das Wohlbefinden. Als Erinnerung nehmen wir unser selbst erzeugtes Produkt mit nach Hause.

Info & Anmeldung zum NATURSCHAUSPIEL
Individuelle Termine für Gruppen ab 7 Personen nach Vereinbarung.

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