"Zitronen von der Alm” - nachdem Sepp Holzer mit seinem Permakulturgarten auf 1100 bis 1500 Metern Höhe für erste Schlagzeilen sorgte, kam die Revolution um die Jahrtausendwende in Österreichs Gärten und Feldern an.

Gut 20 Jahre später erblüht dank Permakultur auch dem trostlosen Acker von Eva Glatzer in Göttlesbrunn das volle Leben - und das in nur 2 Monaten!

Permakultur: Natur macht Schule

Lehrmeister der Permakultur ist die Natur selbst. Ein Miteinander von Tieren, Bodenlebewesen und Pflanzen in gesunden Ökosystemen, die sich selbst regulieren und somit eine reiche Biodiversität schaffen. 

Der Mensch fungiert anfangs als Raumplaner – und kann sich anschließend mit wenig Arbeit über erntefrisches Obst, Gemüse und Kräuter erfreuen. 

Die blühende Oase der Vielfalt spricht sich auch schnell bei Vögeln, Schmetterlingen, Bienen, Eidechsen usw. herum. In Zeiten des dramatischen Artensterbens schafft ein Permakultur Garten eine Arche Noah für die tierische und pflanzliche Vielfalt. 

Die Gründer Bill Mollision und David Holmgren haben das permakulturelle Konzept “Permanent Agriculture” in den 1970er Jahren entwickelt.

Die Erde wird als zusammenhängender Organismus verstanden und die Nutzung geschieht mit Rücksicht auf nachfolgende Generationen. Monokultur, Giftspritzerei und Chemiekeulen sind selbstverständlich tabu. 

Vom einfältigen Braun zum Kunterbunt

Als Eva Glatzer 2019 einen trostlosen 1,2 Hektar großen Acker geerbt hatte, der nach einer Monokultur-Ernte einer staubtrockenen Wüste ähnelte, suchte sie nach Lösungen. Nach einem Seminar bei Sepp Holzer begann sie, die Fläche ab März 2020 in ein Permakulturfeld umzuwandeln.  

Mit den 20.000 Euro der Brennnessel wurde ein Kratergarten (der zweite folgt im Herbst) und Retentionsbecken angelegt, um vor Wind zu schützen und das Regenwasser aufzufangen.

Zusätzlich wurde eine Benjeshecke aus Totholz geschaffen, ein Brunnen gegraben, immer wieder gemulcht und mehrjährige Kulturpflanzen (ca. 60 Gemüsesorten) gesät. 40 Obstbäume und heimische Hecken durften ebenso Wurzeln schlagen. 60 weitere Bäume werden noch kommenden Herbst gepflanzt.

"Die Artenvielfalt an Insekten ist bereits nach den ersten Regenfällen  – also insgesamt nach nur 2 Monaten nach Spatenstich – explodiert!" – Eva Glatzer


Nicht nur das Grün hat das Braun überdeckt: Auch eine Vielzahl an Käfer, Hummeln, Schmetterlingen und sogar Eidechsen haben bereits ihren neuen Lebensraum bezogen. 

Dank der Benjeshecke haben viele Vogelarten ein Refugium vorgefunden. Die ersten Kohlrabis und Fenchel wurden an den ADEG Schmutterer geliefert. Auch eine unerwartete Ernte hat Familie Glatzer überrascht: Buchweizen. 

Das kunterbunte Erfolgsprojekt fungiert heute zudem als Bildungsacker. Die Kinder des regionalen Kindergartens und der Volksschule besuchen in den Ferien das Feld und können es mit allen Sinnen erfahren. 

 

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Anhand dieser 7 Merkmale erkennst auch du einen Permakulturgarten:

  1. Obstbäume, Sträucher, Kräuter- und Gemüsebeete sowie Blumenwiesen sind harmonisch miteinander verflochten
  2. in einem Gewächshaus gedeiht die nächste Generation an Pflanzen
  3. Die meisten Beete sind gemulcht
  4. Wilde Ecken haben einen Fixplatz
  5. Regentonnen und Speicherteiche sammeln das Regenwasser
  6. Kompostplätze sind an zentralen Orten angelegt
  7. es gibt immer etwas zu ernten, sei es frische Kräuter oder Regenwurmhumus
  8. Wildsträucherhecken, Benjes Hecken oder Trockensteinmauern sind Raumtrenner und Lebensraum zugleich
  9. Es zirpt, brummt, raschelt und summt: ein lebendiges und artenreiches Ökosystem tut sich auf

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Ein Truppenübungsplatz verwandelt sich zum Hotspot der Vielfalt

Die Brennnessel 2019: Folgende Projekte können aufblühen

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