Kaum eine Pflanze bietet so vielfältigen Nutzen wie die Wilde Karde (Dipsacus fullonum). Jede einzelne der bis zu zwei Meter hohen Pflanzen ist ein kleines Naturschutzgebiet für sich.
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- Die lange Blütezeit im Sommer versorgt Hummeln, Schmetterlinge und viele andere Bestäuber kontinuierlich mit Futter.
- In den verwachsenen Blattachseln sammelt sich Trinkwasser für Vögel und Insekten.
- Wenn die großen Bodenblätter im Sommer absterben, bleibt ein kleines Stück lockerer, offener Boden zurück. Ein idealer Nistplatz für zahlreiche im Boden nistende Wildbienenarten.
- Die Samen sind ein energiereiches Winterfutter für Stieglitze.
- Im Winter wird der stabile Stängel als sicheres und wärmegedämmtes Winterquartier von Insekten genutzt.
- Mit Reif überzogen ist sie ein wunderschöner Anblick für uns Menschen.
- Belässt man den trockenen Stängel auch im nächsten Sommer, legen Wildbienen ihre Eier darin ab – ein natürliches Insektenhotel.
Die Wilde Karde bei sich zu Hause anzusiedeln, ist ganz einfach! Schau dir dazu gerne die Anleitung auf Seite 8 an. Probier es aus und bestell ein GRATIS Samenpäckchen mit regionalem Saatgut aus Österreich.
Tausendsassa der Biodiversität
Rudi Schmid, Landwirt und Biologe aus Traiskirchen, experimentiert auf seinem Hof mit unterschiedlichsten Biodiversitätsflächen, darunter auch 30 Jahre alte Brachflächen. Ein perfekter Lebensraum für die Wilde Karde, die Schmid aufgrund ihrer vielfältigen Funktionen für verschiedenste Lebewesen, aber auch wegen ihrer Schönheit besonders am Herzen liegt:
„Die Karde ist ein Tausendsassa der Biodiversität, der uns eigentlich in der Kulturlandschaft auf Schritt und Tritt begleiten würde. Wenn man sie nur lässt.“
Die Karde braucht keine sterilen Lebensräume, sondern nur ein bisschen Platz. Deshalb bezeichnet sie Schmid auch als „Pflanze der vergessenen Lebensräume“. Sie lebt an offenen Standorten, die stark vom Menschen geprägt und meist nährstoffarm und trocken sind. Dazu zählen etwa Schutthalden, Bahndämme, Böschungen oder sogenannte Gstätten.
„Die Karde hat keine hohen Ansprüche, es kann auch wechselfeucht sein. Hauptsache aber sonnig“, so Schmid. So gut wie nie zu finden ist sie auf landwirtschaftlichen Nutzflächen, da sie eine zweijährige Pflanze ist. Im ersten Jahr bildet sie nur eine kräftige Rosette – viel größer als zum Beispiel die Rosette des Löwenzahns. Im zweiten Jahr kommt dann erst der bis zu zwei Meter hohe Blühtrieb, der für die Vermehrung sorgt. Wird sie also jährlich (mehrmals) geschnitten, verschwindet sie von dem Standort.
Die Wilde Karde ist nicht nur eine beeindruckende Pflanze, sondern auch ein echter Gewinn für die Artenvielfalt. Schon im ersten Jahr bietet ihre große Blattrosette wertvolle Winternahrung für Rehe und Feldhasen. Im Sommer locken die ringförmig blühenden, nektarreichen Blüten Hummeln, Schmetterlinge und Holzbienen an. In den wassergefüllten Blattachseln finden Insekten und Vögel eine willkommene Tränke, während die hohlen Stängel im Herbst Unterschlupf für viele Kleintiere bieten. Selbst ihre Samen sind eine wichtige Futterquelle. Wer die Blütenstände stehen lässt, unterstützt zahlreiche Tierarten über den gesamten Jahresverlauf hinweg.
Und so einfach kann man die Wilde Karde in den eigenen Garten einladen:
Es ist ganz einfach, die Karde im Garten wachsen zu lassen. Ein paar Samen von August bis Oktober oder im darauffolgenden Frühjahr auf einen lockeren, offenen Boden werfen und den Rest macht die Karde dann von selbst. Die Samen können hier bestellt werden. Mach mit, pflanz dir eine Wilde Karde in den Garten und schick uns ein Foto!
Schritt-für-Schritt-Anleitung
 
  Schritt 1
Boden vorbereiten
Karden brauchen einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen durchlässigen Boden. Den Boden vor der Aussaat lockern und von Bewuchs befreien.
 
  Schritt 2
Aussäen
Die Aussaat ist im Herbst bis Oktober oder im Frühjahr von April bis Mai möglich. Der Abstand zwischen den Körnern sollte ca. 30 cm betragen. Die Samen sind Lichtkeimer, deshalb nicht mit Erde bedecken.
 
  Schritt 3
Auf die Blattrosette warten
Karden sind zweijährig. Nach ca. zwei Wochen keimen sie und bilden im 1. Jahr eine Blattrosette. So überwintern sie. Erst im Jahr darauf bilden sie den Blütenstängel und blühen. Im Herbst, wenn die Samen reif sind, stirbt die Pflanze ab und vertrocknet.
 
  Schritt 4
Stehen lassen
Wenn die Karde abgestorben ist, geht ihr Leben weiter. Samen fallen heraus, es keimen neue Pflanzen. Im Winter nutzen Insekten den Stängel als Überwinterungsquartier. Bleibt der tote Stängel auch noch im nächsten Sommer stehen, können Wildbienen darin ihre Nester bauen.
Die Profiteure der Maßnahme
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
   
   
   
 
