Kristalle, Gletscher, Permafrost: Am Kitzsteinhorn erfährst du einiges über die Hochgebirgswelt des Nationalparks Hohe Tauern. Bei einer unterirdischen Führung in der "Nationalpark Gallery", auf über dreitausend Metern Seehöhe.

Ungewöhnlich ist das Ambiente schon: Die Naturführung wird über Lautsprecher angekündigt. Wir blicken auf Seilbahnstützen, Après-Skibars und Boarderparks. Internationales Publikum stiefelt vorbei – zu 99 % in Skischuhen.

Kitzsteinhorn: Natur trifft Technik

Fest steht: Nationalpark-Wildnis ist das hier keine. Stattdessen ein lebhaftes Gletscherskigebiet - das älteste Österreichs (seit 1965) und das einzige in Salzburg. Wir befinden uns am Kitzsteinhorn bei Kaprun, in der „Gipfelwelt 3000“, haarscharf außerhalb des Nationalparks Hohe Tauern. Auf mehrere Etagen verteilen sich hier eine Seilbahn-Bergstation, ein Gipfelrestaurant und Österreichs höchstgelegenes Kino. Auf den Pisten unter uns schwingen die Skifahrer talwärts.

Ranger Werner Schuh führt durch die Nationalpark Gallery

Eis auf der Flucht

Wir treffen Nationalpark-Ranger Werner Schuh und blicken hinunter aufs Skigebiet am Schmiedingerkees. „Dieser Gletscher ist noch 40 bis 80 Meter dick“, sagt Werner. „Allerdings schwindet auch hier das Eis durch die Klimaerwärmung, wie drüben bei der Pasterze am Großglockner. Der Berg über dem Gletscher heißt übrigens Magnetköpfl“, ergänzt Werner. „Sein Fels enthält viele Metallerze. Deshalb zeigt in seiner Nähe der Kompass falsch an. Noch heute liegen einige Bergsteiger in Gletscherspalten, denen das zum Verhängnis wurde.“

Und siehe da: Auch uns verschluckt wenig später der Berg.

In der Nähe des Magnetköpfls zeigt der Kompass falsch an. Noch heute liegen einige Bergsteiger in Gletscherspalten, denen das zum Verhängnis wurde.

 

Nationalpark Gallery: Eingangsbereich Marke "Enterprise"

„Enterprise“-Röhre

Ein Korridor in blauem Neonlicht, umspielt von Klanginstallationen: So beginnt die Nationalpark Gallery am Kitzsteinhorn. Wir wären nicht verwundert, kämen gleich Kirk und Spock um die Ecke, so sehr erinnert das an „Raumschiff Enterprise“. Nur dass unser Korridor aus Fels ist: Mit Werner wandern wir durch den 360 Meter langen „Hanna-Stollen“. Zwischen 1965 und 1970 wurde er für Skifahrer angelegt, als Zugang zum Gletscher. Heute informieren hier Stationen über das Hochgebirge im Nationalpark Hohe Tauern. Zum Beispiel über Kristalle.

Smaragde für die Queen

„Nicht weit von hier, in der Eiskögele-Nordwand, hat man die größten Bergkristalle der Alpen gefunden, bis zu 600 Kilogramm schwer“, erzählt Werner. „Und im Habachtal gibt es sogar Smaragde. Auch die Königin von England hat so einen in ihrer Schatzkammer.“

Schwimmendes Zeitlupen-Puzzle

Die nächste Station zeigt: Unsere Erdoberfläche besteht aus einem „Puzzle“ von festen Kontinentalplatten. Diese treiben auf flüssig-heißem Magma umher, wie der Schaum am Badewasser – nur halt im Jahrmillionen-Zeitlupentempo. Ab und zu stoßen zwei Platten zusammen. Afrika und Europa etwa, wodurch sich die Alpen auffalteten. „Das Kitzsteinhorn hebt sich immer noch, etwa einen Millimeter im Jahr“, weiß Werner. „Man merkt es nur nicht, weil die Erosion den Berg gleichzeitig wieder abträgt.“

Das Kitzsteinhorn hebt sich immer noch, etwa einen Millimeter im Jahr. Man merkt es nur nicht, weil die Erosion den Berg gleichzeitig wieder abträgt.

 

Blick ins eisige Innere

Im Hochgebirge gibt es sogenannte Permafrostböden, erfahren wir an der nächsten Station. „Die waren bisher das ganze Jahr über gefroren“, erläutert Werner. „Jetzt aber tauen sie mehr und mehr auf. Wie stark, ermitteln wir durch ein Forschungsprojekt.“ Sonden, bis zu 30 Meter tief im Fels, messen am Kitzsteinhorn permanent die Bodentemperatur. Dadurch lässt sich abschätzen, wie verbreitet Permafrost im Gebirge ist und welche Gefahren bei Erwärmung drohen (z. B. Felsstürze).

Nationalpark-Gallery: In Stollen-Nischen befinden sich die Info-Stationen

Verirrtes Grünzeug

Am Weiterweg stoppt Werner abrupt. „Das ist spannend“, murmelt er und weist auf einen grünen Fleck am Boden. „Dieses Moos hat jemand aus dem Tal mitgebracht, in seinen Schuhsohlen. Draußen, auf 3.000 Metern Seehöhe, würde es nie wachsen.“ Im vergleichsweise warmen Felstunnel kann es hingegen überleben – dank künstlichem Licht und etwas Sickerwasser.

„So, und jetzt gehen wir in mein Büro!“ lacht Werner und stößt die Tür nach draußen auf.

Brüten im Büro

Wir stehen wieder im Freien, auf einer Aussichtsplattform mit Großglockner-Blick. Hier endet der Stollen – und damit die Nationalpark Gallery. Wir haben das Kitzsteinhorn unterirdisch durchquert und befinden uns nun genau an der Nationalparkgrenze: Südlich von uns liegt das Schutzgebiet - Werners Freiluftbüro.

„Dort brüten jetzt im Spätwinter die Bartgeier“, erklärt Werner. „Das mag früh erscheinen, aber als Aasfresser finden sie nun das größte Nahrungsangebot: Tiere, die im Winter abgestürzt oder verhungert sind. Bartgeier verdauen sogar Knochen. Sie lassen sie aus der Luft zu Boden fallen, wo sie zersplittern. Dann würgen sie die Splitter hinunter. Junge Geier üben das zuvor mit Stöckchen.“

Bartgeierflügel wünschen wir uns auch am Rückweg durch den Stollen. Denn nun geht es bergauf. Da merkt man die dünne Hochgebirgsluft dann doch. Für Nicht-Bergsteiger eine ungewohnte Erfahrung. Aber wie gesagt: Ungewöhnlich ist hier am Kitzsteinhorn so manches.

(Autor: Uwe Grinzinger)

Aktiv werden:

Nationalpark Gallery am Kitzsteinhorn

Du willst mehr erfahren über Gletscher, Permafrost, Gebirgsbildung und Kristalle? Über Pflanzen und Tiere der Alpen?
Dann bist du richtig bei der „Nationalpark Gallery“ im Nationalpark Hohe Tauern!

Termine:
Jeden Dienstag von 8. Jänner bis 23. April 2019, 11:00 bzw. 13:00 Uhr
Treffpunkt: Kitzsteinhorn, Bergstation Gipfelbahn, Kaprun (Seilbahnauffahrt kostenpflichtig!)

Keine Anmeldung erforderlich!

 

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Besucher:innenprogramm Erlebniszentrum Weidendom

Besucher:innenprogramm Erlebniszentrum Weidendom

7. Aug. |
Steiermark
Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

Forschungsprogramm 1: Die Reise in den Mikrokosmos "Wasser" 

Tauchen Sie in die spanndende Welt der Wasserlebewesen ein. Eine selbst genommene Wasserprobe kann beim Mikroskopieren "unter die Lupe" genommen werden. Dabei entdeckt man Kleinstlebewesen, die man in dieser Größe noch nie gesehen hat.

 Forschungsprogramm 2: Wildnis erforschen im Auwald

Gehen Sie auf die Suche nach Wildnis in der Aulandschaft um den Weidendom und erfahren, welche Bäume gerne nasse Füße haben und welche seltene Vogelart ganz in der Nähe brütet.

Forschungsprogramm3: Abenteuer Wilde Wiese 

Ein:e Nationalpark Ranger:in zeigt Ihnen wie Sie in einer wilden Wiese auf Entdeckungsreise gehen können und neben schillernden Käfern und Bienen auf Nektarsuche auch Russischen Bären oder eine rotflügelige Schnarrschrecke aufspüren.


Die Gruppe entscheidet, welches Programm stattfindet.

Unsere Führungen und Angebote stehen allen Menschen offen. Wenn Sie eine besondere Form der Unterstützung brauchen, damit Sie barrierefrei teilnehmen können, dann lassen Sie uns das bitte vorab wissen.
Wenn Sie in Ihrer Mobilität eingeschränkt sind, stellen wir für diese Veranstaltung einen Rollstuhl mit Zuggerät (Swiss Trac) kostenlos zur Verfügung (Voranmeldung notwendig).

Anfahrt: Das Erlebniszentrum liegt an der Bundesstraße B146 direkt an der Abzweigung nach Johnsbach, gleich gegenüber vom Gasthof zur Bachbrücke.

Für Navi-Nutzer: Der Weidendom hat keine eigene Adresse. Am besten ist die Eingabe der Adresse des Gasthofes zur Bachbrücke: Krumau 97, 8911 Admont.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Direkt beim Weidendom ist eine Bushaltestelle. Suchen Sie Ihre Verbindung bei der ÖBB oder Verbundlinie.

Kosten für Forschungsprogramme (11:00, 14:00 und 16:00 Uhr):

Erwachsene: € 7,00
Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre: € 5,00
Familienkarte (max. 4 Personen): € 12,00

Sondertermine sowie spezielle Programme für (Bus-)Gruppen und Schulen werden im Infobüro Admont organisiert. Unsere Gruppenangebote finden Sie hier.

Wir sind Partner der Steiermark-Card, Bonuspartner der Schladming-Dachstein Card und ZWEI UND MEHR Vorteilsbetrieb.

Unter fachkundiger Anleitung tauchen kleine und große Besucher:innen in die wilde Seite des Nationalparks ein.

Drei unterschiedliche Programme ermöglichen Besucher:innen einen spannenden Einblick in die Tier- und Pflanzenwelt des Nationalparks zu bekommen: „Die Reise in den Mikrokosmos Wasser“, „Abenteuer Wilde Wiese“ oder „Wildnis erforschen im Auwald“.

Findet diese Veranstaltung bei jedem Wetter statt?
Ja, denn wir finden, unser Nationalpark Gesäuse ist bei jedem Wetter ein Erlebnis!

Darf ich meinen vierbeinigen Freund mitbringen?
Die Mitnahme von Hunden ist nicht erlaubt.
  • Öffnungszeiten: (der Weidendom ist ganzjährig frei betretbar, betreutes Besucherprogramm zu folgenden Zeiten)

    Mai, Juni, September: Samstag, Sonntag, Feiertage, jeweils 10:00 bis 18:00 Uhr
    Juli, August: täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr

Sondertermine außerhalb der Öffnungszeiten, sowie spezielle Programme für Gruppen, Busgruppen und Schulen werden im Informationsbüro in Admont organisiert, Tel. +43(0)3613/21160-20, info@nationalpark-gesaeuse.at

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    Der Fährte folgen
    Into the Wild

    Kino beim Weidendom: Into the Wild

    7. Aug. |
    Steiermark
    Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

    Into the Wild

    Ein junger Mann sucht die ultimative Freiheit in der Wildnis Alaskas – und findet eine bittere Wahrheit: Glück ist nur echt, wenn man es teilt.

    Regie: Sean Penn, 2007

    Do., 7 Aug., 2025 21:00 Uhr.

    Ausrüstung; Wir empfehlen warme Kleidung und eine Decke.

    Treffpunkt; Nationalpark Erlebniszentrum Weidendom (bei der Abzweigung nach Johnsbach) Start: 21:00 Uhr.

    Preis Information; kostenlos

    Anreise Information; Öffentliche Verkehrsmittel

    Österreichische Bundesbahn: www.oebb.at
    Verbundlinie Auskunft: http://www.verbundlinie.at/

    Reisen Sie zu unseren Veranstaltungen, wenn möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an oder benützen Sie im Sommerhalbjahr das Gesäuse Sammeltaxi (+43 3613 21000 99). Die Parkplätze im Nationalpark Gesäuse sind kostenpflichtig (Tagesticket € 6,00). Nähere Informationen zu den Parkplätzen finden Sie hier. Allgemeine Informationen zur Anreise in den Nationalpark Gesäuse finden Sie hier.

    Häufige Fragen und Antworten;

    Findet die Veranstaltung bei jedem Wetter statt?
    Ja; bei ungünstiger Wettervorhersage weichen wir allerdings in die Galerie FOKUS (Nationalpark Fotoschule, Hauptstraße 32, 8911 Admont) aus. In diesem Fall informieren wir Sie am Veranstaltungstag ab 17:00 Uhr über eine Ortsänderung.

    Was soll ich mitbringen?
    An kühlen Abenden, wie sie im Gesäuse häufig sind, empfehlen wir warme Kleidung und eine Decke.

    Hinweis; Sprache, Dauer: Deutsch, 148 min. Altersfreigabe: FSK 12.

    Kino beim Weidendom: Into the Wild
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    Buch dir deinen Guide - Privat-Tour

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    7. Aug. |
    Steiermark
    Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

    Geführte Touren sind ganzjährig möglich.

    Interessen und Intensität der Halb- oder Ganztagestour werden individuell angepasst.

    Buslinie G912

    Österreiche Bundesbahn: www.oebb.at
    BusBahnBim-Auskunft: www.busbahnbim.at

    Buslinie G912

    Reisen Sie zu unseren Veranstaltungen, wenn möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an oder benützen Sie im Sommerhalbjahr das Gesäuse Sammeltaxi (+43 3613 21000 99).
    Die Parkplätze im Nationalpark Gesäuse sind kostenpflichtig (Tagesticket € 6,00). Nähere Informationen zu den Parkplätzen finden Sie hier. Allgemeine Informationen zur Anreise in den Nationalpark Gesäuse finden Sie hier.

    Gibt es Beispiele für derartige Touren?

    Ja, Sie können sich gerne hier einen Überblick über unsere Standard-Touren verschaffen. Sie können sich aber auch gerne einfach thematische Schwerpunkte, Routen oder Aktivitäten wünschen und wir organisieren eine:n genau für Ihre Bedürfnisse passende:n Ranger:in.

     

    Ich möchte auch gerne eine:n Bergwanderführer:in oder eine:n Bergführer:in buchen – wo ist das möglich?

    Bei schwierigen Wanderungen in alpine Gipfelregionen, Klettertouren oder Schitouren sollten Sie sich von Bergführer:innen oder Bergwanderführer:innen begleiten lassen. Einen Überblick finden Sie hier Bergwander- und Bergführer

    Buch dir deinen Guide - Privat-Tour mit einem/-r Nationalpark Ranger:in

    Unsere Ranger:innen stimmen ihre Führung individuell auf Ihre Wünsche, Vorstellungen und Interessen ab.

    Wieso sieht der Wald hier so wild aus? Und was genau macht diesen kleinen blauen Käfer besonders? Unsere Ranger:innen gehen bei einer exklusiven Führung auf Ihre Fragen ein und vermitteln dabei das Herzensanliegen unseres Nationalparks: die Werte der Wildnis.


    Wenden Sie sich an das Informationsbüro in Admont und wir vermitteln Ihnen gerne eine:n erfahrene:n und bestens geeignete:n Nationalpark Ranger:in. Anfragen unter der Tel: +43(0)3613/21160-20; info@nationalpark-gesaeuse.at, oder Sie nutzen die direkte Buchung: einfach Datum auswählen, Halb- oder Ganztag und los geht´s. Alles andere übernehmen wir für Sie.
    Die Buchungsabwicklung und Bezahlung erfolgt über das Infobüro des Nationalparks Gesäuse in Admont.

    Gesäuse Partner der Kategorie „Outdoor Anbieter" bieten ebenfalls eigene Programme und individuelle Touren an (Rafting, Schitouren, Klettertouren, Wandern... ): sich einmal mit Freund:innen auf schwierigere Wanderwege ins Hochgebirge wagen, die Kletterkünste testen oder im Winter eine Schitour ohne Sorge um Orientierung und Sicherheit machen...

    Sie bezahlen bequem per Kreditkarte, Direktüberweisung.

    Wenn Sie die Tour gerne nach Rechnungserhalten überweisen möchten, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.

    € 220,00 für eine Halbtagestour
    € 320,00 für eine Ganztagestour

    Gerne beraten wir Sie individuell und erstellen ein passendes Angebot für Sie!

    Treffpunkt und Zeitpunkt wird gemeinsam mit dem Guide bei Buchung vereinbart

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