"Alle Wiesen und Matten, Berge und Hügel, die sind Hergott's Apotheke," so wusste Paracelsus seinerzeit bereits, dass gegen jedes Wehwehchen ein Kraut gewachsen ist. Und das unweit von dir. Eine reiche biologische Vielfalt ist daher vonnöten, um bei der Heilkraft der Natur aus dem Vollen schöpfen zu können. Blühendes Österreich präsentiert eine Liste von 10 heimischen Heilpflanzen aus der Natur-Apotheke, die jegliche Beschwerden auf natürliche Weise lindern.
1Wermut (Artemisia Absinthium)
Vorkommen: Weiden, Wege, Felsen, Schuttplätze, mäßig trockener Boden in den Bergen.
Sammelzeit: Blätter, April bis August.
Wie: Als Tee, Magenbitter oder ätherische Öle.
Wirkung: Gegen Verdauungsbeschwerden und Blähungen sowie Appetitlosigkeit, bringt den Kreislauf in Schwung.
2Schafgarbe (Achillea Millefolium)
Vorkommen: Acker- und Wegränder, Weiden, Halbtrockenrasen, Wiesen.
Sammelzeit: Blätter, März bis August. Blüten, Juli bis September.
Wie: Als Tee oder Pflanzenfrischsaft, in Pasten oder Kräuteressig.
Wirkung: Das Schafgarbenkraut wirkt gallenflussanregend und krampflösend. So hilft es gegen Appetitlosigkeit, Magenbeschwerden und Menstruationsbeschwerden. Äußerlich helfen Schafgarbenauszüge gegen Entzündungen, unreiner Haut, Frostbeulen oder zur Minderung gegen übermäßige Schweißbildung.
3Baldrian (Valeriana Officinalis)
Vorkommen: Auf feuchten Wiesen, an Ufern, sonnigen Hängen und Waldrändern.
Sammelzeit: Blüte von Mai bis August.
Wie: Als Tee oder Tinktur.
Wirkung: Gegen Prüfungsangst, Nervosität und Schlafprobleme.
4Spitzwegerich (Plantago Lanceolata)
Vorkommen: Trockene Wiesen und Wegränder.
Sammelzeit: Juni bis Oktober.
Wie: Nur die Blätter und deren ausgequetschten Saft selbst (vor der Blüte) oder als frischer Pflanzensaft, Hustensirup.
Wirkung: Hilft bei Blutungen, offenen Wunden, Insektenstichen, Lungenleiden, Halsschmerzen und Zahnweh.
5Große Brennnessel (Urtica Dioica)
Vorkommen: Stickstoffreiche Böden, von Menschen veränderte Böden.
Sammelzeit: Blätter, März bis Juli. Samen, Juli bis Oktober.
Wie: Frische Blätter in der Küche, als Tee oder Sirup. Wurzel als Tinktur oder Tee.
Wirkung: Blätter wirken entwässernd und lindern Arthrosen oder Rheuma. Die Wurzel lindert als Tee oder Tinktur Prostataleiden und kurbelt das Haarwachstum an. Auch bei Schüttelfrost oder innerer Kälte hilft der Brennnessel-Tee.
6Augentrost (Euphrasia Officinalis)
Vorkommen: Mager- und Trockenwiesen, Heiden und Moore.
Sammelzeit: Juli bis Oktober.
Wie: Getrocknet als Tee trinken oder mittels Kompresse auf die Augen legen.
Wirkung: Hilft bei Bindehautentzündungen, roten und tränenden Augen durch Entzündungen, Allergien oder Bildschirmarbeit.
7Echtes Johanniskraut (Hypericum Perforatum)
Vorkommen: An Waldrändern, Wegen und Böschungen, Magerwiesen, in Brachen und Waldverlichtungen.
Sammelzeit: Knospen und Blüten um die Sonnwende (21. Juni) bis September.
Wie: Als Öl, Tee oder Tinktur.
Wirkung: Gegen dunkle Gedanken und Depressionen für mehr Gelassenheit und Frohmut. Wirkt entzündungshemmend und fördert die Wundheilung bei z.B. Verbrennungen mit einem Johanniskrautöl-Verband. Aber Vorsicht: Sie schwächt die Wirkung der Anti-Baby-Pille! Dazu wird die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöht.
8Frauenmantel (Alchemilla Vulgaris)
Vorkommen: Wiesen, Gebüsche, Waldwege, feuchte und nährstoffreiche Standorte.
Sammelzeit: Blätter, April bis Juli. Blüten, Mai bis August.
Wie: Als Tee oder Tinktur.
Wirkung: Für ein hormonelles Gleichgewicht bei Frauen, gegen Zystenbildung und Menstruationsbeschwerden, stärkt das Bindegewebe und fördert die Milchbildung.
9Kamille (Matricaria Chamomilla)
Vorkommen: Felder, Wiesen, Wege und Ödland.
Sammelzeit: Blätter und Knospen, April bis Mai. Blüten, Mai bis August.
Wie: Als Tee, Öl oder Tinktur.
Wirkung: Gegen Unruhe, Reizbarkeit, Magenkrämpfe, Menstruationsbeschwerden, Ohrenerkrankungen und Blähungen. Sie wirkt antibakteriell und hilft bei schlecht heilenden Wunden. Auch bei Schlaflosigkeit von Babys (wegen Bauchweh oder Zahnen) kommt sie zum Einsatz. Dazu liefert der Kamillentee Magnesium.
10Ringelblume (Calendula Officinalis)
Vorkommen: Auf Schutt und nährstoffreichem Lockerboden in hügeliger, gebirgiger Umgebung.
Sammelzeit: Blüte von Juni bis Oktober.
Wie: Als Salbe, Tee, Tinktur, Extrakt, wässrige Auszüge.
Wirkung: Die Ringelblume wirkt äußerlich entzündungshemmend und wundheilend. Auch bei Magen- und Darmgeschwüren wird sie innerlich angewendet.