Kurz vor knapp konnte die Gemeinde Bad Vöslau eines ihrer letzten Naturjuwele retten – eine artenreiche Feuchtwiese. Engagierte Naturschützer:innen haben sich für die Wiederbelebung und den Schutz dieser vernachlässigten Feuchtwiese eingesetzt. Durch sorgfältige Planung und die Beteiligung regionaler Initiativen wurde die Feuchtwiese vor Bebauung und Versiegelung bewahrt, gepflegt und in ihre frühere Pracht zurückversetzt. Seltene Pflanzen und Tiere erblühen bereits und danken es den Menschen für ihren Einsatz.

Feuchtwiesen sind besonders artenreiche Lebensräume, die seit der Aufgabe der Viehhaltung in den 1950er/60er Jahren aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft verschwunden sind. Viele von ihnen wurden dem Ackerbau geopfert, andere wurden bebaut. Die Schweizer Wiese, das letzte Stück Feuchtwiese in der Region, blieb seit 20 Jahren ungemäht und ist stark verbuscht. Naturschützer:innen erkannten ihren Wert als Oase der biologischen Vielfalt und entschieden sich, sie zu retten.

Der überwachsene Naturschatz in Bad Vöslau hatte großes Glück. Einige Menschen, angeführt vom Initiator und Biologen Rupert Stingl, waren sich der Bedeutung dieser Feuchtwiese und ihres Artenreichtums bewusst und setzten sich für ihren Erhalt ein. Die Gemeinde erwarb deshalb 2019 die Schweizer Wiese, um sie vor Versiegelung und Bebauung zu schützen. 

Engagierte Bürger:innen wie Rupert Stingl, Irene Drozdowski vom Landschftspflegeverein Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken, die Pfadfindergruppen Bad Vöslau und Gainfarn sowie freiwillige Helfer:innen trafen sich regelmäßig, um die Wiese von Büschen und schattenspendenden Gehölzen zu befreien.

Licht frei! Für blumige Schönheiten und zirpende Schrecken

Nachdem die Naturschützer:innen die Büsche sowohl maschinell als auch von Hand entfernt haben, erhalten Raritäten wie die Feuchtwiesen-Prachtnelke und die Pannonische Platterbse ausreichend Sonne, um zu blühen. Auch die Breitstirnige Plumpschrecke, eine stark gefährdete Heuschreckenart, krabbelt und zirpt heute in ihrem renaturierten Lebensraum.

"Die erfolgreiche Renaturierung der Schweizer Wiese ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie der Mensch durch Engagement und Entschlossenheit die Natur retten und wieder aufblühen lassen kann. Es ist ein Aufruf an uns alle, Verantwortung für unsere artenreichen Lebensräume zu übernehmen und uns aktiv für den Schutz und die Wiederherstellung der Natur einzusetzen." Stefan Weinlich, BILLA Vertriebsdirektor

Die Gemeinde Bad Vöslau hat mit diesem Naturschutzprojekt nicht nur einen wertvollen Lebensraum gerettet, sondern auch eine einzigartige Begegnungsstätte für Naturfreund:innen geschaffen. Die renaturierte Feuchtwiese lädt zum Spazieren, Beobachten und Entdecken ein. 

Das Brennnessel-Gewinnerprojekt hat auch über die Grenzen von Bad Vöslau hinaus Beachtung gefunden. Das Projekt dient als Vorbild für andere Gemeinden und Organisationen, die sich ebenfalls für den Schutz und die Wiederherstellung bedrohter Lebensräume einsetzen möchten – Nachahmer sind erwünscht!

Die Rettung der Schweizer Wiese und die damit verbundene Förderung der Artenvielfalt leisten auch einen Beitrag zum Klimaschutz. Gesunde Feuchtwiesen speichern schließlich Kohlenstoff und tragen somit zur Reduzierung von Treibhausgasen bei.

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Kurzknollige Platterbse

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Start unserer gemeinsamen E-Bike-Tour ist beim Atrium in Bad Schallerbach, dem Zentrum der Urlaubsregion Vitalwelt Bad Schallerbach. Entlang der Trattnach radeln wir nach Wallern. Von dort führt uns eine sportliche Steigung, die mit dem E-Bike gut bewältigbar ist, auf die Höhen des Obstbaugebietes im Naturpark Obst-Hügel-Land.

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