Steigeisen, artenreiche Schatzinseln und das Fitnesscenter Natur! Auf der Umweltbaustelle in Molln erfährst du, wie man die bedrohten Bergwiesen rettet. PLUS geballte Bergwiesenfakten aus erster Hand.

Inselhüpfen im Gebirge


Der Nationalpark Kalkalpen ist für seine ausgedehnten alten Wälder bekannt. Zwischen Buchen, Zirben und Fichten flattern Spechte und Eulen. Hier streift der Luchs und röhrt das Rotwild. 


Im Schatten der Urwaldriesen stehen in dieser wundervollen Bergwelt hingegen die Almen und Wiesen!

Wie überall in den Alpen verbergen sich auch hier die Reste jahrhundertelang genutzter Kulturlandschaft. Alte Luftbilder zeigen offene Weidegebiete. Flurnamen, verfallene Heustadln und Lichtungen deuten auf unzählige Mähwiesen hin, die vor nicht allzu langer Zeit noch bewirtschaftet wurden. 


Wie Inseln leuchten die letzten Bergwiesen aus dem tiefgrünen Meer aus Wald. Eine einzigartige Rettungsaktion versucht zu verhindern, dass sie mitsamt ihren Naturschätzen gänzlich versinken.
 

Herrn Hatzenbichlers Hang zum Heuen 


Christian Hatzenbichler ist Obmann des Landschaftspflegevereins Bergwiesn. Der Mann hat Wurzeln und Träume. Wenn er von Steilhängen erzählt, die einst sein Opa mähte und die nun wieder bestes Bergwiesenheu produzieren, leuchten seine Augen.

„Je steiler, desto geiler!“


Über 40 Hektar Wiesen hat der Verein seit fünf Jahren bereits geschwendet und gemäht. Die Knochenarbeit erfordert nicht nur den Einsatz von Steigeisen und Handmähern, sondern vor allem auch die Anstrengungen vieler freiwilliger Helfer.

Der Österreichische Alpenverein und Blühendes Österreich unterstützt das Projekt im Rahmen von Umweltbaustellen. Über 100 junge Helferinnen und Helfer haben in den letzten Jahren bereits zur Landschaftspflege in den Bergen der Nationalparkgemeinde Molln beigetragen. 

Den Jahresbericht von Bergwiesn 2019 hier herunterladen.
 

Image
Wiesen Kalkalpen

Gemeinsam Sensen schwingen

Im Juli und August ziehen Gruppen motivierter Jugendlicher nun zum „Heign“ in die Berge. Sie stehen in den Hängen wie Schifahrer in schwarzen Pisten. Man sägt und zwickt und mäht und schiebt. In den bis zu 60 Grad steilen Wiesen gestaltet sich die Arbeit des Heuens nicht viel anders vor 100 Jahren.

Die jungen Volunteers bilden eine Reihe und rechen das trockene Gras Meter für Meter talwärts, stundenlang. Die Füße brennen und allen steht der Schweiß auf der Stirn. Droht ein Gewitter, muss die Arbeit noch schneller gehen!


Wer tut sich das an?

Alex sagt: „Mit der Hand mähen ist besser, als ins Fitnesscenter zu gehen.“
Paulina meint: „Für solch ein Naturerlebnis muss man woanders bezahlen!“
Endlich ist die Menschenkette mit den langen Rechen am Fuß des Hangs angelangt. Alle bewundern die nun blitzsaubere „Leitn“. Viele lassen sich erschöpft in das nach Kräutern duftende Bergwiesenheu fallen. 


Das haben wir gemeinsam geschafft.

Die gemeinsame harte Arbeit in der Natur wird niemand so schnell vergessen. Während der wildromantischen Heimfahrt auf dem Traktoranhänger lässt man den Tag schon wieder Revue passieren.

Die Gipfel der Kalkalpen leuchten in der Abendsonne und durch das Spätsommeridyll zieht ein Schwarm Mehlschwalben.
 

Biodiversität im Bergwiesenheu

Neben dem Alpenverein greifen auch Blühendes Österreich und die Institution Ashoka dem Verein Bergwiesn unter die fleißigen Arme und unterstützen die Initiative durch das Naturschutzprogramm FLORA

Die Pflege und Neubewirtschaftung von Bergwiesen stellt einen unschätzbar wertvollen Beitrag zum Erhalt von Kulturgut und der Biodiversität dar. Magere Bergmähwiesen zählen zu den artenreichsten, mittlerweile leider aber auch zu den meistgefährdeten Lebensräumen.

----------------------------------------------------------------
Geballtes Bergwiesenwissen:

  • Auf 25 m2 Bergwiese kann man bis zu 75 Pflanzenarten finden. Viele davon sind heute selten und wahre Naturschätze.
  • Kräuter- und blütenreiche Wiesen sollten nicht öfter als zweimal im Jahr gemäht werden. Je später, desto besser!
  • Die Wildblumen, Gräser und Kräuter bieten unzähligen Insekten Unterschlupf und Nahrung in Form von Nektar, Pollen und Samen.
  • Wiesenbrüter und andere Vögel sind auf die raren Bergmähder angewiesen. Braunkehlchen ziehen hier ihre Jungen auf, Neuntöter jagen Großinsekten und Greifvögel unvorsichtige Nagetiere.
  • Und wusstest du, dass Mähwiesen mehr CO2 binden können als Wälder? 

----------------------------------------------------------------

Lohn aller Mühen & Erntedank


Die extensive Bewirtschaftung magerer Wiesen ist in vielen Teilen Europas so gut wie ausgestorben. In den Tälern werden solche Flächen gedüngt und bis zu sechs Mal im Jahr gemäht. Oder gleich geackert! Das wirkt sich auch auf die Schmetterlingspopulationen in den Tälern aus. Wo es nicht zu steil ist, grasen Milchkühe und Schafe.

Dass die Bergwiesen im Mittelgebirge bei Molln heute ein kleines Revival erleben, ist dem Idealismus weniger und dem Einsatz vieler zu verdanken!

Christian fasst noch einmal den Output seines Projektes in vier Säulen zusammen:

  1. Die Pflege von Kulturlandschaft, bäuerlichen Traditionen und Arbeitsmethoden
  2. Der Erhalt von biologischer Vielfalt und Rettung bedrohter Tier- und Pflanzenarten
  3. Die Aneignung von Wissen und Bewusstseinsbildung bei Freiwilligen, LandwirtInnen und GrundbesitzerInnen
  4. Der Ertrag an feinstem Bergwiesenheu: die Heuernte!

Den besten Hängen ringt der Verein in guten Jahren knapp eine Tonne Heu pro Hektar ab. Meistens ist es weit weniger. Im Winter wird es das Rotwild des Nationalparks fit machen.
Doch man muss schon dabei gewesen sein und das Bergwiesenheu gerochen haben, um zu wissen, welcher Schatz hier geborgen wurde!

---------------------------------------------------------------
Du möchtest selbst an wertvollen Einsätzen zur Landschaftspflege teilnehmen? Die Partner von Blühendes Österreich bieten das ganze Jahr über Veranstaltungen im ganzen Land an und freuen sich auf deine Hilfe!
 

Amtsschimmel oder wilder Hengst?

Wilder Hengst! Dann bist du auf Österreichs größter Plattform für Naturerlebnisse genau richtig.

Jetzt registrieren

Verwandte Naturerlebnisse

Mit dem Nationalpark Ranger die Waldwildnis im Nationalpark Kalkalpen entdecken

Book a Ranger

25. Apr. |
Oberösterreich
Veranstalter: Nationalpark Kalkalpen

Mit unseren Nationalpark Rangerinnen und Rangern erlebst du den Nationalpark Kalkalpen von seinen schönsten Seiten: Wildtiere beobachten, besondere Pflanzen kennenlernen, die Waldwildnis entdecken oder das Weltnaturerbe "Alte Buchenwälder" erkunden.

Meinen ganz persönlichen Ranger buchen

Du wählst dein Thema und den Termin - alles andere organisiert unser Besucherservice für dich!
Folgende Themen stehen zur Wahl:

Preise für individuelle Ranger Tour:

Halbtagestour bis 4 Stunden, Euro 195,-
Ganztagestour, Euro 290,-

Info & Buchung:

Besucherzentrum Ennstal
+ 43 7254/8414, info-ennstal@kalkalpen.at

Infostelle Windischgarsten
+ 43 7562/5266-17, info-wdg@kalkalpen.at

Villa Sonnwend National Park Lodge
+ 43 7562/20592, villa-sonnwend@kalkalpen.at

Zum Treffpunkt:

Das Nationalpark Besucherzentrum Ennstal liegt direkt an der Eisenbundesstraße zwischen den Orten 4462 Reichraming und 4463 Großraming.

  • Nationalpark Infostelle und Tourismusbüro Steyr und die Nationalpark Region
  • Ausstellung Wunderwelt Waldwildnis
  • Nationalpark Shop
  • Kostenlose Parkplätze vor dem Besucherzentrum
Book a Ranger
Der Fährte folgen
Buch dir deinen Guide - Privat-Tour

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour

25. Apr. |
Steiermark
Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour mit einem/-r Nationalpark Ranger:in

Unsere Ranger:innen stimmen ihre Führung individuell auf Ihre Wünsche, Vorstellungen und Interessen ab.

Wieso sieht der Wald hier so wild aus? Und was genau macht diesen kleinen blauen Käfer besonders? Unsere Ranger:innen gehen bei einer exklusiven Führung auf Ihre Fragen ein und vermitteln dabei das Herzensanliegen unseres Nationalparks: die Werte der Wildnis.


Wenden Sie sich an das Informationsbüro in Admont und wir vermitteln Ihnen gerne eine:n erfahrene:n und bestens geeignete:n Nationalpark Ranger:in. Anfragen unter der Tel: +43(0)3613/21160-20;
info@nationalpark-gesaeuse.at, oder Sie nutzen die direkte Buchung: einfach Datum auswählen, Halb- oder Ganztag und los geht´s. Alles andere übernehmen wir für Sie.
Die Buchungsabwicklung und Bezahlung erfolgt über das Infobüro des Nationalparks Gesäuse in Admont.

Gesäuse Partner der Kategorie „Outdoor Anbieter" bieten ebenfalls eigene Programme und individuelle Touren an (Rafting, Schitouren, Klettertouren, Wandern... ): sich einmal mit Freund:innen auf schwierigere Wanderwege ins Hochgebirge wagen, die Kletterkünste testen oder im Winter eine Schitour ohne Sorge um Orientierung und Sicherheit machen...

Buslinie G912

Österreiche Bundesbahn: www.oebb.at
BusBahnBim-Auskunft: www.busbahnbim.at

Buslinie G912

Reisen Sie zu unseren Veranstaltungen, wenn möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an oder benützen Sie im Sommerhalbjahr das Gesäuse Sammeltaxi (+43 3613 21000 99). Die Parkplätze im Nationalpark Gesäuse sind kostenpflichtig (Tagesticket € 6,00). Nähere Informationen zu den Parkplätzen finden Sie hier. Allgemeine Informationen zur Anreise in den Nationalpark Gesäuse finden Sie hier.

€ 195,00 für eine Halbtagestour
€ 290,00 für eine Ganztagestour

Gerne beraten wir Sie individuell und erstellen ein passendes Angebot für Sie!

Geführte Touren sind ganzjährig möglich.

Sie bezahlen bequem per Kreditkarte, Direktüberweisung.

Wenn Sie die Tour gerne nach Rechnungserhalten überweisen möchten, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.

Gibt es Beispiele für derartige Touren?

Ja, Sie können sich gerne hier einen Überblick über unsere Standard-Touren verschaffen. Sie können sich aber auch gerne einfach thematische Schwerpunkte, Routen oder Aktivitäten wünschen und wir organisieren eine:n genau für Ihre Bedürfnisse passende:n Ranger:in.

 

Ich möchte auch gerne eine:n Bergwanderführer:in oder eine:n Bergführer:in buchen?

Bei schwierigen Wanderungen in alpine Gipfelregionen, Klettertouren oder Schitouren sollten Sie sich von Bergführer:innen oder Bergwanderführer:innen begleiten lassen. Eine Auflistung finden Sie hier.

Treffpunkt und Zeitpunkt wird gemeinsam mit dem Guide bei Buchung vereinbart

Interessen und Intensität der Halb- oder Ganztagestour werden individuell angepasst.

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour
Der Fährte folgen