Die Vögel zwitschern bereits in allen Tonlagen, die Tage werden wieder länger und das Gemüt erfreut sich über die zunehmend warmen Sonnenstrahlen. Der Frühling kündigt sich an und in der Natur kehrt reges Treiben ein. Welche Tiere erwachen aus dem Winterschlaf, paaren sich und haben gar schon Junge? Welche Namen hat der Frühling in Österreich? Und welche Blumen winden ihre Köpfe als erste aus der Erde? Das folgende Sammelsurium an Frühlingswissen verrät es dir:
Guten Morgen ihr Langschläfer
Sobald die Temperaturen steigen, erwachen nicht nur Schlangen und Kröten aus der Winterstarre, die Sonnenstrahlen küssen auch Igel, Murmeltiere und Siebenschläfer wieder wach. Biber, Eichhörnchen und der Dachs werden durch die zunehmende Wärme aktiver und verabschieden sich aus der Winterruhe. Welche Tiere Winterschlaf, Winterruhe oder Winterstarre halten und wie das genau funktioniert, erfährst du hier.
Es herrscht Damenwahl
Im Frühling spielen die Hormone verrückt. Nichts bleibt vom Männchen unversucht, um die geeignete Partnerin für den Liebesakt zu finden. Dafür legen sie sich mächtig ins Zeug: Imponiergehabe, Balzrituale und Prachtgewänder werden perfektioniert, um sich gegen die Rivalen zu behaupten. Der Hase ist hingegen nicht so der Verführer. Er boxt sich vor dem Liebesakt mit der Häsin und präsentiert damit seine Widerstandsfähigkeit. Wenn ihr der Sparringpartner gefällt, kommt Herr Hase ziemlich schnell zur Sache und rammelt sich ins Vaterglück. Füchse versuchen mittels Liebesliedern und einem ammoniak-angereicherten Parfum zu imponieren - für die menschliche Nase ein Graus, für die Fähe das Kriterium zur Partnerwahl.
Wer kommt denn da geflattert?
Spätestens wenn der Storch, der Kuckuck und der Star die Landesgrenze passieren, ist der Frühling nicht mehr weit. Die Zugvögel kehren mit den wärmenden Temperaturen zurück aus ihrer Sommerfrische. Auch die Rauchschwalbe, der Gartenrotschwanz, die Singdrosseln und die Wachtel kommen scharenweise wieder in ihre Brutgebiete zurück. Dazu zwitschern die dagebliebenen Wintervögel wie der Kleiber, die Kohlmeise und der Zaunkönig ihre Frühlingsgefühle frei heraus. Welche Zugvögel im Frühling wieder heimkehren, kannst du hier nachlesen.
Aurorafalter - der Frühlingsbote
Wer den Aurorafalter in der Natur erleben möchte, muss sich im Frühling sputen. Der Falter verbringt fast sein ganzes Leben als Raupe. Er verpuppt sich im Juni und überdauert am Pflanzenstängel hängend den Winter. Sobald aber die ersten Sonnenstrahlen den Kokon kitzeln und das Nahrungsangebot für die Raupe wieder reichhaltig ist, entwickelt sich der Aurorafalter in seiner vollen Schönheit und flattert von April bis Juni von Blume zu Blume. Wie man einen Aurorafalter erkennt, erfährst du hier. Auch der Zitronenfalter, der Große Fuchs, der Kleine Fuchs und das Tagpfauenauge strecken ihre Fühler im Frühjahr der Sonne entgegen und genießen die Freiheit.
Frühlingsgefühle
Nicht nur die Tiere sind im Frühjahr außer Rand und Band, auch der Mensch erlebt im Frühling einen wahren Energieschub. Durch die zunehmende Lichteinwirkung und die wärmenden Temperaturen wird das Schlafhormon Melatonin reduziert. Wir werden wacher und aktiver. Gleichzeitig steigt das Glückshormon Serotonin, das uns zufriedener und ausgeglichener in den Tag starten lässt. Schmetterlinge flattern in unseren Bäuchen und wir sind vermehrt in Flirtlaune.
Blütenpracht im Frühling
Der Schnee schmilzt langsam und legt die Wiesen und Wälder frei. Zeit für die ersten floralen Frühlingsboten. Schneerose, Frühlingsknotenblume, Leberblümchen, Buschwindröschen, Schlüsselblume und der Krokus laben sich an den Sonnenstrahlen und winden ihre Köpfchen als erste aus der Erde. Sogleich machen sich auch schon die fleißigen Bienen ans Werk und sammeln ihren süßen Nektar und die nahrhaften Pollen ein. Hier sind die Top 10 Frühlingsblumen, die du kennen solltest.
Frühjahrsputz im Garten
Die Tier- und Pflanzenwelt erwacht durch die warmen Temperaturen in unseren heimischen Gärten. Sobald die Sonnenstrahlen den Gärtner und die Gärtnerin an der Nase kitzeln, ist es höchste Zeit im Garten Ordnung zu machen: Umackern, Jäten und Aussäen stehen auf dem Frühlingsprogramm. Was genau in euren Gärten zu tun ist, könnt ihr hier nachlesen.
Lenz, Langez, Langes, Lanzing, Auswärt
Die Namen des Frühlings
Es gibt zahlreiche Namen für den Frühling. Frühling oder Frühjahr ist im alltäglichen Wortjargon weit verbreitet. Der Lenz jedoch wird heutzutage nur mehr in der Dichtkunst gern verwendet. Schwieriger wird es schon, wenn man ins tirolerische Paznaun reinhört. Dort wird von Langez gesprochen, wenn der Frühling vor der Türe steht. Anders in Lienz (Langes) oder dem Salzburger Flachgau (Lanzing). Einen ganz anderer Wortstamm hört man in Kärnten: Auswart oder Auswärt heißt dort das Frühjahr, was soviel wie “der schönen Zeit entgegen gehen” bedeutet.
Farbenfrohes Osterfest
Ganz eng mit dem Frühjahr in Verbindung gebracht wird das Osterfest. Eier werden mit Vorfreude gefärbt und vom Osterhasen im Garten versteckt. Aber weshalb werden gerade Eier verschenkt und warum bringt der Osterhase die Gabe? Beides sind Symbole der Fruchtbarkeit. Die Hennen legen im Frühling wieder vermehrt Eier. Einst wurden sie in Freiheit gehalten und legten ihre Brut irgendwo ab. Damit die Menschen die Eier verarbeiten konnten, mussten sie diese in der Natur erst suchen. Weshalb der Hase gerade die Eier bringt, ist unbekannt. Er ist der treue Begleiter der Fruchtbarkeitsgöttin Ostara, was mit dem aufblühenden Leben im Frühjahr in Verbindung gebracht wird. Damit auch du für das Osterfest frische Eier von heimischen Hühnern beziehst, kannst du dich im Supermarkt am “Da komm´ ich her” Gütesiegel orientieren. Wie gut es den Hühnern bei der “Da komm´ ich her”-Bäuerin Gisela Brunner geht, kannst du hier nachlesen.
Frühling im Wandel durch den Klimawandel
In den vergangenen Jahrzehnten machte sich ein neuer Trend bei den Jahreszeiten bemerkbar. Frühling, Sommer und der Herbst beginnen durch die stetige Erderwärmung immer früher. Der Wintereinbruch bleibt sich aber weiterhin treu. Was den einen freut ist der Natur ihr Feind. Die frühe Wärme bringt die Tier- und Pflanzenwelt gewaltig durcheinander. Die eher austreibenden Büsche und Bäume, wie die Haselnuss, die Kirsche oder der Apfel, werden durch kurzfristig einsetzenden Frost in ihrer Entwicklung gebremst, oder gar vernichtet, Blüten werden nicht bestäubt, da die zuständigen Bestäuberinsekten noch nicht geschlüpft sind. Wenn die Insekten dann soweit sind, verhungern sie, weil ihre Nahrung schon verwelkt ist. Auch Zugvögel, die im Frühjahr zu uns zurückkehren können sterben, da sie keine Nahrung finden. Tiere mit weißem Fell, die im Schnee eine Tarnkappe tragen, werden nun auf der braunen Erde dem Feind dargeboten. Oberstes Ziel sollte daher sein, die durch den Menschen entstandene Erderwärmung langfristig aufzuhalten, um unsere Ökosysteme zu schützen.