Empfindlich, wählerisch und exzentrisch: Einige Schmetterlingsarten sind “etwas” kompliziert. Während einfach gestrickte Artgenossen bereits beim frisch gepflanzten Lavendel angeflattert kommen, sind andere mit ihren speziellen Lebensbedingungen schwer zu unterstützen und damit unter anderem auch schneller vom Aussterben bedroht. Blühendes Österreich hat die Fühler ausgestreckt und stellt dir 6 außergewöhnliche – teils stark bedrohte – Schmetterlingsarten vor:

1Der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling auf der Ameisensänfte

Große Wiesenknöpfe schmücken deinen Garten? Tja, mit der drolligen Pflanze alleine gibt sich der prachtvolle Falter aber nicht zufrieden. Denn ihn gibt es, wie der Name bereits andeutet, nur zusammen mit der Trockenrasen-Knotenameise im Dreierpack. Und so profitiert der gefährdete Schmetterling von seiner Entourage: Das Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling-Weibchen legt die Eier einzeln an die noch nicht blühenden Köpfchen des Wiesenknopfes. Nachdem die purpurroten Raupen geschlüpft sind, fressen sie die Blüten. Im Herbst hat die Raupe genug, denn ihr gelüstet es jetzt mehr nach tierischen Proteinen. Und so kriecht sie den Stängel herab. Am Boden angekommen, aktiviert sie die Honigduftdrüse, die die Ameisen anlockt. So lässt sich die Raupe königlich als Honigduftquell in den Bau tragen, wo sie bis ins Frühjahr hinein als Sozialparasit die Ameisenbrut frisst. Sie lässt sich sogar von den (vom Honigduft beduselten) Arbeiterinnen füttern! Im Juni verpuppt sich dann die Raupe. Der fertige Schmetterling muss anschließend den Bau schleunigst verlassen. Hat er das Licht der Welt erblickt, locken ihn die Großen Wiesenknöpfe. Der Kreislauf beginnt von Neuem.

2Der Totenkopfschwärmer fliegt auf Gold

Bekannt aus “Das Schweigen der Lämmer” wird der rote Teppich nur saisonal für den Totenkopfschwärmer in Österreich ausgerollt: Nämlich im Sommer, wenn der Wanderfalter angeflogen kommt. Wie lockt man die Legende in seinen Garten? Ganz einfach: Mit Honig und Kartoffeln. ImkerInnen haben also gute Chancen, Totenkopfschwärmer als Mitbewohner der Bienen zu haben, wenn sie neben den Bienenstöcken Kartoffeln anbauen. Denn der Falter ernährt sich nicht vom Blütennektar, sondern nascht mit Vorliebe Bienenhonig. Sein dicker und großer Rüssel würde die zarten Blüten zerstören. Mit seiner ausgeklügelten chemischen Tarnkappe aus einem Fettsäuren-Mix riecht er wie die Bienen selbst. So glauben die Bienen, der Falter sei einer von ihnen und er kann sich so problemlos in den Waben bedienen während die anderen Bienen arbeiten. Das goldene Buffet wäre somit angerichtet. Ansonsten lebt er recht bodenständig in und um Kartoffelfelder. Mehr Besonderheiten rund um den Totenkopfschwärmer findest du in unserem Naturlexikon.

3Der Osterluzeifalter, das Sensibelchen

Die Osterluzei ist quasi das Internat für die Raupen des vom Aussterben bedrohten Osterluzeifalters. Über Generationen hinweg genießt die Pflanze einen guten Ruf bei den prachtvollen Ritterfaltern. Hier bleiben sie exklusiv unter sich, während sich die älteren Raupen auf den Blättern sonnen und die Jungraupen an den Blütenkehlchen laben. Auch vor Fressfeinden schützt die Pflanze indirekt: Die grelle Farbe der Raupen kommt nämlich vom Gift der Osterluzei und signalisiert: Vorsicht ungenießbar!
Jedoch ist die Aufzucht bedroht. Denn mit der auserwählten Wirtspflanze alleine ist es nicht getan. Damit der Osterluzeifalter nämlich auf sie fliegt, muss sie in wärmeren Gefilden wachsen. Ab 350 Metern Höhe herrscht deshalb gähnende Leere auf der Osterluzei. Dazu sind Osterluzeifalter sehr standorttreu und lassen sich nicht bitten, einen neuen Lebensraum zu besiedeln. Wird einer zerstört, bedeutet das auch den Niedergang der Falterpopulation.

4Der egozentrische Aurorafalter

Der Aurorafalter, ein Weißling, ist ein Einzelgänger. Die flatterhafte Diva ist nicht gewillt, die Aufmerksamkeit mit anderen Gauklern auf der Schmetterlingswiese zu teilen. Gemeinsam mit Schmetterlingen der B- und C-Prominenz feinen Blütennektar schlürfen? Sicher nicht! Gemeinsam mit anderen Arten die Raupen bei einer Wirtspflanze (Wiesen-Schaumkraut bzw. Knoblauchsrauke) unterbringen? Fehlanzeige! Die eigenwilligen Raupen geraten beim Anblick anderer Schmetterlingsraupengenossen sogar in Rage und verhalten sich äußerst aggressiv – das erinnert uns doch irgendwie an einige Diven-Sprösslinge der menschlichen Counterparts. Du hast noch nicht genug vom Aurorafalter, dann besuche gleich unser Naturlexikon.

5Der empfindliche Obsttiger: das Wiener Nachtpfauenauge

In Österreich findet man den gefährdeten Nachtfalter mit seiner 14 cm großen Flügelspannweite im Osten sowie in den Südalpen. Aufgrund seiner Größe wird er leicht mit Fledermäusen verwechselt. Er ist der größte europäische Falter. Doch von seinem imposanten Auftritt hat er leider nichts. Denn er ist nicht gegen Pestizide und andere Spritzmittel gewappnet. Wie man die Population wieder aufpeppeln kann? Mit Obstbäumen. Dort findet nicht nur der Nachtfalter seine Nahrung, die Weibchen legen auch ihre Eier auf den Zweigen ab. Aus ihnen schlüpfen anschließend die hellgrünen Raupen mit hellblauen Punkten, die bis zu 12 cm groß weden können. Am Ende ihrer Entwicklung färben sie sich orange bis gelb. Vorderrangig fliegen sie auf Äpfel- oder Zwetschkenbäumchen, die aber keinesfalls gespritzt werden dürfen – denn die Giftspritzerei ist ihr größter Feind!

6Kleiner Fuchs tanzt im Duett nur mit der Großen Brennnessel

Der Wanderfalter ist von Mai bis Oktober auf seiner Tournee durch Europa und Asien anzutreffen. Du möchtest den Kleinen Fuchs in deinem Schmetterlingsgarten begrüßen? Der braun-gelb-orangefarbene Star kommt bei Wasser- und Alpendost, Kratzdistel, Alpen-Milchlattich sowie Silberdisteln angeflogen. Für die Raupen steht allerdings nur die Brennnessel auf dem Tour-Rider. Wenn es um die Fortpflanzung geht, ist die Grazie nämlich monophag veranlagt: Er legt seine Eier ausschließlich auf die Große Brennnessel. Dort trifft er auch u.a. die Raupen eines anderen prominenten Tagfalters im Schmetterlingsgarten: die des ebenfalls monophag-veranlagten Tagpfauenauges. (Text: Stephanie Fischer)

Welche Schmetterlinge flattern um dich? Mit der Aktion “Zeig’ her deinen Schmetterlingsgarten” von 12. Juli bist 5. August wollen wir herausfinden, wo die meisten Schmetterlinge in Österreich fliegen. Jetzt mitmachen und tolle Preise gewinnen! 

 

PS: Egal ob die Schmetterlinge hohe Ansprüche haben oder nicht: Blühendes Österreich schützt die Vielfalt ALLER Schmetterlinge und setzt sich für ihre Lebensräume ein! 

Meckerziege oder flotte Biene?

Flotte Biene! Dann bist du auf Österreichs größter Plattform für Naturerlebnisse genau richtig.

Jetzt registrieren

Verwandte Naturerlebnisse

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour

23. Apr. |
Steiermark
Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour mit einem/-r Nationalpark Ranger:in

Unsere Ranger:innen stimmen ihre Führung individuell auf Ihre Wünsche, Vorstellungen und Interessen ab.

Wieso sieht der Wald hier so wild aus? Und was genau macht diesen kleinen blauen Käfer besonders? Unsere Ranger:innen gehen bei einer exklusiven Führung auf Ihre Fragen ein und vermitteln dabei das Herzensanliegen unseres Nationalparks: die Werte der Wildnis.


Wenden Sie sich an das Informationsbüro in Admont und wir vermitteln Ihnen gerne eine:n erfahrene:n und bestens geeignete:n Nationalpark Ranger:in. Anfragen unter der Tel: +43(0)3613/21160-20;
info@nationalpark-gesaeuse.at, oder Sie nutzen die direkte Buchung: einfach Datum auswählen, Halb- oder Ganztag und los geht´s. Alles andere übernehmen wir für Sie.
Die Buchungsabwicklung und Bezahlung erfolgt über das Infobüro des Nationalparks Gesäuse in Admont.

Gesäuse Partner der Kategorie „Outdoor Anbieter" bieten ebenfalls eigene Programme und individuelle Touren an (Rafting, Schitouren, Klettertouren, Wandern... ): sich einmal mit Freund:innen auf schwierigere Wanderwege ins Hochgebirge wagen, die Kletterkünste testen oder im Winter eine Schitour ohne Sorge um Orientierung und Sicherheit machen...

Buslinie G912

Österreiche Bundesbahn: www.oebb.at
BusBahnBim-Auskunft: www.busbahnbim.at

Buslinie G912

Reisen Sie zu unseren Veranstaltungen, wenn möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an oder benützen Sie im Sommerhalbjahr das Gesäuse Sammeltaxi (+43 3613 21000 99). Die Parkplätze im Nationalpark Gesäuse sind kostenpflichtig (Tagesticket € 6,00). Nähere Informationen zu den Parkplätzen finden Sie hier. Allgemeine Informationen zur Anreise in den Nationalpark Gesäuse finden Sie hier.

€ 195,00 für eine Halbtagestour
€ 290,00 für eine Ganztagestour

Gerne beraten wir Sie individuell und erstellen ein passendes Angebot für Sie!

Geführte Touren sind ganzjährig möglich.

Sie bezahlen bequem per Kreditkarte, Direktüberweisung.

Wenn Sie die Tour gerne nach Rechnungserhalten überweisen möchten, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.

Gibt es Beispiele für derartige Touren?

Ja, Sie können sich gerne hier einen Überblick über unsere Standard-Touren verschaffen. Sie können sich aber auch gerne einfach thematische Schwerpunkte, Routen oder Aktivitäten wünschen und wir organisieren eine:n genau für Ihre Bedürfnisse passende:n Ranger:in.

 

Ich möchte auch gerne eine:n Bergwanderführer:in oder eine:n Bergführer:in buchen?

Bei schwierigen Wanderungen in alpine Gipfelregionen, Klettertouren oder Schitouren sollten Sie sich von Bergführer:innen oder Bergwanderführer:innen begleiten lassen. Eine Auflistung finden Sie hier.

Treffpunkt und Zeitpunkt wird gemeinsam mit dem Guide bei Buchung vereinbart

Interessen und Intensität der Halb- oder Ganztagestour werden individuell angepasst.

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour
Der Fährte folgen
Mit dem Nationalpark Ranger die Waldwildnis im Nationalpark Kalkalpen entdecken

Book a Ranger

24. Apr. |
Oberösterreich
Veranstalter: Nationalpark Kalkalpen

Mit unseren Nationalpark Rangerinnen und Rangern erlebst du den Nationalpark Kalkalpen von seinen schönsten Seiten: Wildtiere beobachten, besondere Pflanzen kennenlernen, die Waldwildnis entdecken oder das Weltnaturerbe "Alte Buchenwälder" erkunden.

Meinen ganz persönlichen Ranger buchen

Du wählst dein Thema und den Termin - alles andere organisiert unser Besucherservice für dich!
Folgende Themen stehen zur Wahl:

Preise für individuelle Ranger Tour:

Halbtagestour bis 4 Stunden, Euro 195,-
Ganztagestour, Euro 290,-

Info & Buchung:

Besucherzentrum Ennstal
+ 43 7254/8414, info-ennstal@kalkalpen.at

Infostelle Windischgarsten
+ 43 7562/5266-17, info-wdg@kalkalpen.at

Villa Sonnwend National Park Lodge
+ 43 7562/20592, villa-sonnwend@kalkalpen.at

Zum Treffpunkt:

Das Nationalpark Besucherzentrum Ennstal liegt direkt an der Eisenbundesstraße zwischen den Orten 4462 Reichraming und 4463 Großraming.

  • Nationalpark Infostelle und Tourismusbüro Steyr und die Nationalpark Region
  • Ausstellung Wunderwelt Waldwildnis
  • Nationalpark Shop
  • Kostenlose Parkplätze vor dem Besucherzentrum
Book a Ranger
Der Fährte folgen
kraueterzauber im jahreskreis

Kräuterzauber im Jahreskreis

24. Apr. |
Oberösterreich
Veranstalter: NATURSCHAUSPIEL

Traditionelles Köcheln und Werken im Naturpark Attersee-Traunsee.

Begleitet von der Kräuterfrau vom Gmundnerberg sammeln wir saisonale Wildkräuter. Das wertvolle Wissen unserer Ahnen zur Verwendung der Pflanzensäfte und -kräfte kommt uns dabei zugute. Wir verarbeiten die gefundenen Kräuterköstlichkeiten im wildromantischen Ruinengarten. Vom frischen Blütensirup und Oma's „Kräutl-Schmia“ im Frühjahr über die „Kräuterbuschen zu Johannis“ bis zur individuellen Räuchermischung aus Kräutern, Harz und Zunderschwamm.

Wir treffen uns am Tor zum "Kräuterweg", einer ca. 1,5 Hektar großen Naturhangwiese mit angelegtem Schaugarten, welche von Wald umsäumt ist. Hier erfahren wir zunächst über die Wichtigkeit der unzähligen Bauern und Landschaftspfleger des Naturparks, die durch ihren Arbeitseinsatz und ihre Nutzung von Wald und Flur die Entstehung dieser Kulturlandschaft möglich gemacht haben.

Wir tauchen ein in die Geschichte. Anhand der Berichte über die Arbeitsweise unserer Vorgänger wird klar, wie mühsam Steilflächen bis Mitte des vorigen Jahrhunderts bewirtschaftet wurden und sich die „Kaltwasserer“ ins Tal begeben mussten, um sich ihr täglich Brot zu verdienen. Eine befahrbare Straße war bis dorthin nicht vorhanden. Kann man sich das Leben damals heute noch vorstellen?

Schließlich folgt der Übergang in die Welt der Wildkräuter. Wichtige Basics rund um das "Kräutl" machen uns neugierig auf die aktuellen Schätze der Natur. Wir begeben uns auf die Suche nach den saisonalen, wilden Kräutern des Naturparks. Gemeinsam bewandern wir den Waldrand sowie das Bachufer des kleinen Kaltwasser-Bächleins. In Begleitung von unzähligen Insekten, welche die Pflanzenvielfalt des Wildkräutergartens lieben, hören wir Geschichten rund um die Gepflogenheiten unserer Vorfahren zum jeweiligen Jahreszeitenthema.

Aus den gesammelten Zutaten stellen wir bei der Kaltwasser-Ruine (wieder aufgemauerter Teil der ursprünglichen Stube des „Kaltwasser“-Anwesens) unsere Naturkreation her. Das zauberhafte Ambiente des Wildkräuter-Ruinengartens lässt eintauchen in die gute alte Zeit. Gemütliches Zusammensein in unberührter Natur und das gemeinsame Werken steigert das Wohlbefinden. Als Erinnerung nehmen wir unser selbst erzeugtes Produkt mit nach Hause.

Info & Anmeldung zum NATURSCHAUSPIEL
Individuelle Termine für Gruppen ab 7 Personen nach Vereinbarung.

Kräuterzauber im Jahreskreis
Der Fährte folgen