Sie saugen, knabbern und buddeln. Dazu strapazieren sie die Nerven jedes noch so motivierten Gartelnden. Die Rede ist von “Schädlingen”, die in der Überzahl großes Unheil anrichten können. Bevor man jedoch zu Biogiften greift, die genauso wie die synthetischen Chemiekeulen nicht nur den „Schädling“ sondern auch mit ihm verwandte „Nützlinge“ töten, hat Mutter Natur mit natürlichen Gegenspielern vorgesorgt. Zum Beispiel sterben bei der Bekämpfung des Buchbaumzünslers mit den handelsüblichen Biogiften auch die Raupen anderer Schmetterlinge.

Ein paar Schädlinge abzusammeln oder erkrankte Blätter zu entfernen, wird einem aber nicht erspart bleiben. Man kann aber mithilfe folgender Tipps den Garten mit weniger Aufwand gesund erhalten.

Biologischer Rettungsanker Nr. 1: Nützlinge um Hilfe rufen

Die Natur hat für alles gesorgt und stellt mit einem Nützling, Räuber und Parasit zum jeweiligen “Schädling” wieder Balance her. Monokulturen sind ja ursprünglich nicht vorgesehen und artenarme Gärten trifft ein Schädlingsbefall daher umso schwerer. Eine reiche Pflanzenvielfalt ermöglicht also einen robusten, gesunden Garten.

Folgende Tiere und Pflanzen sind als “biologische Schädlingsbekämpfer” deine Komplizen:

  • Eine bunte Armee aus Marienkäfern, Florfliegen, Schwebfliegen oder Schlupfwespen kümmern sich mit großem Appetit um die Blattläuse und deren Larven.
  • Die Larven der Schlupfwespe fressen auch die Eier des Apfelwicklers oder Maiszünslers sowie die Larven der Kohlweißfliege.
  • Igel, Blindschleichen, Kröten und Laufkäfer sind deine Patrouille gegen Nacktschnecken.
  • Nematoden (winzige Fadenwürmer) sind gegen den gefräßigen Dickmaulrüssler oder Gartenlaubkäfer im Einsatz.
  • Greifvögel lauern gerne auf angebrachten Sitzstangen in Streuobstwiesen auf Wühlmäuse. Auch Wiesel lassen sich durch Steinhaufen in eine Streuobstwiese anlocken, damit sie ihren Hunger anschließend mit Wühlmäusen stillen.

Damit die genannten Helferleins Einzug in deinen Garten halten, kannst du neben wilden Ecken, wo die Natur freien Lauf bekommt, mit Nistkästen nachhelfen. Mit einem richtig gebauten Insektenhotel begrüßt du die Nützlinge wie Marienkäfer, Wildbienen und Florfliegen. Mit Nistkästen für Fledermäuse oder Vögel heißt du den Großen Abendsegler, Amseln, Meisen, etc. als hungrige Insektenfresser willkommen.

Aber Achtung: Ökologisch bedenklich ist die biologische Schädlingsbekämpfung immer, wenn nicht für das Biotop und die Region typische und dort fremde Organismen vom Menschen eingebracht werden. Siehe Asiatischer Marienkäfer, der gegen Blattläuse eingesetzt wurde und nun selbst eine Plage ist, die den heimischen Marienkäfer verdrängt.

Biologischer Rettungsanker Nr. 2: Hausmittelchen anrühren

Wenn die Pflanzen kränkeln, kann man ihnen wie bei dem Menschen mit ein paar Tricks aus der Naturapotheke nachhelfen. So hilft:

  • Magermilch als Spritzmittel gegen Mehltau,
  • das Beizen von Kartoffel-Saatknollen mit Senfölen gegen Pilze.
  • Zwiebelsud oder ausgekühlter Kamillen- und Fencheltee als biologisches Fungizid.
  • ein Spritzmittel aus den Blüten der Schafgarbe gegen Monilia, Pflanzenrost und Kräuselkrankheit.
  • eine Jauche aus der Großen Brennnessel, die die Pflanze nicht nur düngt – auch Spinnmilben und Blattläuse werden das Weite suchen.
nuetzlinge und schaedlinge Nacktschnecke

Biologischer Rettungsanker Nr. 3: Große Wegschnecken verbannen

Die schleimige Gefahr hält viele GartenliebhaberInnen auf Trab. Und das zurecht. wobei nur ganz wenige Arten tatsächlich ein Problem sind. Spanische Wegschnecke und – zu einem viel geringeren Anteil – Ackernetzschnecken provozieren mit ihrem unstillbaren Hunger auf Grün noch so friedvolle und entspannte GärtnerInnen wie Ute Woltron zum Beispiel und holen beim “Großen Wegschnecken Kreuzzug” den Schneckenmörder aus einem heraus.

Das best bewährte Mittel ist immer noch das Absammeln. Und das früh morgens zwischen fünf und sechs Uhr, wo die rot-braune Meute am meisten vertilgt. Wenn man ihnen unter Tags eine Falle stellt, also große Blätter oder Bretter mit pflanzlichen Abfällen darunter richtet, kann man die Sammelstelle der Großen Wegschnecke schneller säubern.

Da Igel oder Kröten den bitteren Schleim der Schnecke verschmähen, picken mit Vorliebe nur Indische Laufenten oder Khaki-Campell-Enten den Schädling auf. Die gäbe es auch zu mieten. Ansonsten haben sich Schneckenzäune oder Kulturschutznetze bewährt.  

Von Bierfallen ist eher abzuraten. Schließlich lockt man so die Schnecken aus der Nachbarschaft an, wobei nicht jede in die Falle tappt. Die Becher dürfen dazu nicht ebenerdig eingegraben werden, da sie sonst eine Falle für andere Tiere ist.

Schnecken generell spielen jedoch eine wichtige Rolle im Garten: Sie fressen verwesende Pflanzenteile, tote Tiere und tragen zur Humusbildung bei. Die unter Naturschutz stehende Weinbergschnecke und der Tigerschnegel fressen die Eier anderer Nacktschnecken. Auch hier gilt: In einem naturnahen Garten ist der Schneckenbefall jedoch meist überschaubar. Oder man hat es mit einer ausgeprägten Schneckensaison zu tun.

nuetzlinge und schaedlinge Maulwurf

Den Ruf der Maulwürfe rehabilitieren

Der Kampf gegen den Maulwurf, der übrigens unter Naturschutz steht: Jeder konnte ihn bereits als Kind erleben, wie die Eltern im “Gartisanen”krieg versuchten, den emsigen Buddler und Schaufler loszuwerden. Derweil sagt er mit seiner etwas plumpen Sprache: Dein Garten ist gesund! Schließlich ist er recht wählerisch was seinen Lebensraum anbelangt und dazu ist er ein ausgesprochener Nützling: Neben dem erfreulichen Umstand, dass er deinen Garten umgräbt und damit den Bodenbereich durchlüftet und so das Pflanzenwachstum fördert, stehen auf seinem Speiseplan u.a. Schnecken, Engerlinge oder Schnakenlarven.

Die aufgehäufte Erde kann für das Blumenbeet verwendet werden. Falls die Hügel nicht mit seinem Sinn für Ästhetik harmonieren, können diese mit einer bunten Blumenwiese überragt werden – zum Dank für Schmetterlinge, Bienen und Co. (Autorin Stephanie Fischer)

 

Jetzt weiterlesen:

Schmetterlingswiese anlegen: Spatenstich für das große Flattern

Biologisch Gärtnern für Schmetterlinge

10 Tipps für einen gesunden Garten

 

 

Meckerziege oder flotte Biene?

Flotte Biene! Dann bist du auf Österreichs größter Plattform für Naturerlebnisse genau richtig.

Jetzt registrieren

Verwandte Naturerlebnisse

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour

13. Dez. |
Steiermark
Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour mit einem/-r Nationalpark Ranger:in

Unsere Ranger:innen stimmen ihre Führung individuell auf Ihre Wünsche, Vorstellungen und Interessen ab.

Wieso sieht der Wald hier so wild aus? Und was genau macht diesen kleinen blauen Käfer besonders? Unsere Ranger:innen gehen bei einer exklusiven Führung auf Ihre Fragen ein und vermitteln dabei das Herzensanliegen unseres Nationalparks: die Werte der Wildnis.

Wenden Sie sich an das Informationsbüro in Admont und wir vermitteln Ihnen gerne eine:n erfahrene:n und bestens geeignete:n Nationalpark Ranger:in. Anfragen unter der Tel: +43(0)3613/21160-20; info@nationalpark-gesaeuse.at, oder Sie nutzen die direkte Buchung: einfach Datum auswählen, Halb- oder Ganztag und los geht´s. Alles andere übernehmen wir für Sie.
Die Buchungsabwicklung und Bezahlung erfolgt über das Infobüro des Nationalparks Gesäuse in Admont.

Gesäuse Partner der Kategorie „Outdoor Anbieter" bieten ebenfalls eigene Programme und individuelle Touren an (Rafting, Schitouren, Klettertouren, Wandern... ): sich einmal mit Freund:innen auf schwierigere Wanderwege ins Hochgebirge wagen, die Kletterkünste testen oder im Winter eine Schitour ohne Sorge um Orientierung und Sicherheit machen...

Buslinie G912

Österreiche Bundesbahn: www.oebb.at
BusBahnBim-Auskunft: www.busbahnbim.at

Buslinie G912

Reisen Sie zu unseren Veranstaltungen, wenn möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an oder benützen Sie im Sommerhalbjahr das Gesäuse Sammeltaxi (+43 3613 21000 99). Die Parkplätze im Nationalpark Gesäuse sind kostenpflichtig (Tagesticket € 6,00). Nähere Informationen zu den Parkplätzen finden Sie hier. Allgemeine Informationen zur Anreise in den Nationalpark Gesäuse finden Sie hier.

€ 195,00 für eine Halbtagestour
€ 290,00 für eine Ganztagestour

Gerne beraten wir Sie individuell und erstellen ein passendes Angebot für Sie!

Sie bezahlen bequem per Kreditkarte, Direktüberweisung.

Wenn Sie die Tour gerne nach Rechnungserhalten überweisen möchten, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.

Gibt es Beispiele für derartige Touren?
Ja, Sie können sich gerne hier einen Überblick über unsere Standard-Touren verschaffen. Sie können sich aber auch gerne einfach thematische Schwerpunkte, Routen oder Aktivitäten wünschen und wir organisieren eine:n genau für Ihre Bedürfnisse passende:n Ranger:in.

Ich möchte auch gerne eine:n Bergwanderführer:in oder eine:n Bergführer:in buchen?
Bei schwierigen Wanderungen in alpine Gipfelregionen, Klettertouren oder Schitouren sollten Sie sich von Bergführer:innen oder Bergwanderführer:innen begleiten lassen. Eine Auflistung finden Sie hier.

Treffpunkt und Zeitpunkt wird gemeinsam mit dem Guide bei Buchung vereinbart

Geführte Touren sind ganzjährig möglich.

Interessen und Intensität der Halb- oder Ganztagestour werden individuell angepasst.

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour
Der Fährte folgen
FineArt Print in der Naturfotografie

FineArt Print im Xeis

13. Dez. |
Steiermark
Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

„Die RAW-Datei ist die fotografische Partitur. Doch erst der angefertigte Pigment FineArt Print ist die Aufführung, die reale Interpretation eines digitalen Negativ.“
(in Anlehnung an Ansel Adams)

An einem Tag die Freude am gedruckten Bild kennenlernen! Lernen Sie dabei die Hilfsmittel, Möglichkeiten und Werkzeuge kennen, um die eigenen Fotografien als FineArt Prints auf Papier zu bringen.
Beginnend bei der Auswahl der Bilder, über die dem Motiv angepasste Nachbearbeitung bis hin zur Aufbereitung für den Druck, vermittelt Herbert Koeppel an diesem Tag das notwendige Grundwissen, um mit dem Druck der eigenen Fotografien zu beginnen.

Leitung: Herbert Köppel Termin: Samstag, 13. Dezember 2025 Zeit: Sa, 9 bis So, 17 Uhr Kursort: Studio der Nationalpark Fotoschule in Admont Kosten pro Teilnehmer/in: € 95,- min. 5, max. 8 Teilnehmer/innen Leistungen: Kursleitung, FineArt Prints der eigenen Motive Mitzubringen sind: Fotoausrüstung, Erfahrung beim Fotografieren und im Umgang mit Lightroom, Notebook oder Standrechner mit Monitor; falls vorhanden: eigenes Bildschirm-Kalibrierungsgerät sowie eigenes Bildmaterial (RAW-Format) Anmeldung: Bis 1 Woche vor Kursbeginn mittels unten angeführten Anmeldeformular! Herbert Köppel fotografiert mit Olympus! Referent: Herbert Köppel Ist seit mehr als einem Jahrzehnt als Leiter von Naturfotografie Workshops tätig und versucht auf diesem Wege bei den Teilnehmer/Innen deren ganz persönliches Verständnis ihrer eigenen Fotografie zu wecken sowie Begeisterung und Freude an der Natur zu entfachen. Betreuung: Nationalpark Gesäuse

FineArt Print im Xeis
Der Fährte folgen
Fineart Printing im Xeis

Fineart Printing im Xeis

13. Dez. |
Steiermark
Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH
Kursleitung & BildbesprechungWer ist Herbert Köppel?
Herbert Köppel ist seit mehr als einem Jahrzehnt als Leiter von Naturfotografie Workshops tätig und versucht auf diesem Wege bei den Teilnehmer/Innen deren ganz persönliches Verständnis ihrer eigenen Fotografie zu wecken sowie Begeisterung und Freude an der Natur zu entfachen.€ 95,00 pro Teilnehmer:inEigene Fotoausrüstung. Sollten Sie eine Leihausrüstung benötigen, dann wenden Sie sich rechtzeitig an den Veranstalter.Studio der Nationalpark Fotoschule in Admont
Dauer: 09:00 - 17:00 Uhr

Öffentliche Verkehrsmittel

Österreiche Bundesbahn: www.oebb.at
BusBahnBim-Auskunft: www.busbahnbim.at

Buslinie 910 bwz. G912
Haltestelle Admont, Dr. Genger Platz

„Die RAW-Datei ist die fotografische Partitur. Doch erst der angefertigte Pigment FineArt Print ist die Aufführung, die reale Interpretation eines digitalen Negativ.“
(in Anlehnung an Ansel Adams)

An einem Tag die Freude am gedruckten Bild kennenlernen! Lernen Sie dabei die Hilfsmittel, Möglichkeiten und Werkzeuge kennen, um die eigenen Fotografien als FineArt Prints auf Papier zu bringen.
Beginnend bei der Auswahl der Bilder, über die dem Motiv angepasste Nachbearbeitung bis hin zur Aufbereitung für den Druck, vermittelt Herbert Koeppel an diesem Tag das notwendige Grundwissen, um mit dem Druck der eigenen Fotografien zu beginnen.

Fineart Printing im Xeis
Der Fährte folgen