Jung, visionär und voller Tatendrang. Helene Zeilinger bringt mit Sicherheit die besten Eigenschaften mit, die man in ihrer Position braucht. Als Bundesleiterin der Landjugend – der größten österreichischen Jugendorganisation im ländlichen Raum – weiß sie ganz genau, was die Jungen bewegt. Als Qualitätsmanagerin in einem Fleischwarenbetrieb und leidenschaftliche Schafmama in einem Biobetrieb mit über 150 Milchschafen krempelt die sympathische Oberösterreicherin auch gern selbst die Ärmel hoch. Sie grübelt, reflektiert, aber bleibt niemals nur theoretisch. Ganz im Gegenteil, wo sie kann, hilft sie mit, macht sich ihr eigenes Bild und leistet ihren ganz persönlichen Beitrag für ein besseres Morgen – so auch als Beirätin bei Blühendes Österreich. 

Wie die Jugend Umweltsünden in „Echtzeit“ korrigiert, wie der Coronavirus unsere Landwirtschaft umpflügt und wie Helenes Glück von einem neuen WIR aussieht, erzählt sie uns in einem Interview, das beflügelt. 

Helene Binder

Du bist Beirätin von Blühendes Österreich. Was bedeutet dir diese Funktion und warum hast du dich entschlossen, die Naturschutzstiftung zu unterstützen?

Die meisten Entscheidungen treffe ich ziemlich rasch, so war es auch bei dieser Anfrage der Fall. Ich brauchte nicht viel Bedenkzeit, vor allem da mir diese Funktion die Möglichkeit bietet, meine persönlichen Herzensthemen Landwirtschaft und Umweltschutz aktiv in einer Aufgabe zu verbinden. Mir ist es wichtig, dass jedem bewusst wird, wie wichtig der Erhalt der größtmöglichen Biodiversität ist und dass jeder seinen Teil beitragen kann/ muss.


Gesäte Samen wachsen zu erfolgreichen FLORA-Projekten. Blühendes Österreich setzt sich für den Erhalt unserer Natur ein und unterstützt dabei landwirtschaftliche Betriebe und ihre ökologisch wertvollen Flächen.
 

Du bist auch Bundesleiterin der österreichischen Landjugend. Wie lassen sich diese beiden Tätigkeiten miteinander verbinden?

Die beiden Aufgaben lassen sich sehr gut verbinden. Die Landjugend ist die größte Jugendorganisation im ländlichen Raum deren Ursprung die Landwirtschaft und somit die Arbeit mit und von der Natur ist. Genau diese Tatsache sehe ich als gute Basis für die Verbindung meiner beiden Funktionen, da es keine Landwirtschaft ohne eine „lebendige und blühende Natur“ gibt und genau dafür steht die Naturschutzstiftung „Blühendes Österreich“.

Mit rund 90.000 Mitgliedern ist die Landjugend Österreich eine wichtige Institution für die Bereiche Landwirtschaft, Kultur und Tradition, Umweltschutz und allen voran für die Entwicklung unserer Zukunft.
 

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Helene Binder Bundesleiterin Landjugend

Als starke Stimme der Landjugend weißt du ganz genau, was die Jugend bewegt. Hat sich was am Umgang und der Einstellung der jungen Menschen zur Natur geändert? 

Ich finde, dass Bildung und Social Media zwei Faktoren sind, warum die Jugend nun mehr Interesse an der Natur hat. Viele Jugendliche lernen im Zuge ihrer Ausbildung welche, vor allem negativen Einfluss der Mensch durch sein derzeitiges Verhalten auf die Natur bzw. Umwelt hat. Heute bekommen wir über Social Media zeitnah und weltweit die Auswirkung unseres (Fehl-)Verhaltens mit, viel mehr als unsere Eltern damals. Diese erhaltenen Infos bestätigen, dass das “Gelernte” stimmt und wir werden uns unserer Mitschuld bewusst. Genau dieses Bewusstsein und Mitfühlen müssen wir nutzen, um die Leute zu einem Umdenken zu bewegen.

„Heute bekommen wir über Social Media zeitnah und weltweit die Auswirkung unseres (Fehl-)Verhaltens mit, viel mehr als unsere Eltern damals.“

Was können wir machen, um noch mehr junge Menschen auf das Thema Umweltschutz und Klimawandel zu sensibilisieren?

So viel wie möglich über die Themen sprechen und berichten und dabei auf die Auswirkungen hinweisen. Erfolge und positive Auswirkungen sollten Teil der Berichte sein, damit auch positive Gefühle mit dem Thema assoziiert werden. Wir müssen jedem aber vor allem der Jugend und somit der nächsten Generation bewusst machen, dass es ohne eine intakte Natur keine Zukunft gibt. Denn wie Einstein 1949 schon sagte, „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“ Sich diese Tatsachen vor Augen zu führen ist anfangs schmerzlich, birgt aber sehr viel Motivation für Veränderung.

Helene Zeilinger mit den Worten von Albert Einstein: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.“

Derzeit hält der Coronavirus die Welt in Atem. Wie wirken sich diese herausfordernden Zeiten auf die heimische Landwirtschaft aus? Wie lauten deine Einschätzungen dazu?

Die Auswirkungen sind sehr unterschiedlich von keiner Änderung bis hin zum Totalausfall der Abnehmer innerhalb eines Tages wie bei Direktvermarktern für Gastrobetriebe oder Schulmilchlieferanten. Bei den Gemüsebauern gibt es ein anderes Problem, es fehlen die Saisonarbeiter. Diese Arbeiten können natürlich österreichische Arbeitskräfte ebenso machen, nur werden diese nicht zum Stundenlohn der Saisonarbeiter arbeiten. Ich glaube auch, dass viele der momentan „Arbeitslosen“ bald wieder zu ihren vorherigen Arbeitsplätzen zurückkehren und diese dann den Gemüsebauern nicht mehr als Arbeitskräfte zur Verfügung stehen.

Die Auswirkungen sind sehr unterschiedlich von keiner Änderung bis hin zum Totalausfall der Abnehmer innerhalb eines Tages [...]

Bei den Rindermastbetrieben ist die Lage auch angespannt, da durch die fehlenden Abnehmer die Rinder bei erreichter Schlachtreife nicht verkauft werden können, sondern erst später. Problematisch dabei ist, dass die Qualitätsvorgaben nicht eingehalten werden und somit der Landwirt Preisabschläge bekommt, wobei der Verkaufspreis ebenso gefallen ist.

Aus der Sicht der Landwirtin, Landjugend-Bundesleiterin und Beirätin von Blühendes Österreich, wie soll Österreich für deine Kinder in Zukunft aussehen? Wie sieht deine Wunschvorstellung aus?

Ich finde, dass Österreich bzw. die EU im Bereich der Grundversorgung (Lebensmittel, Medikamente, Energie) zukünftig so autonom wie möglich sein sollte. Es muss unser Ziel sein, so viel wie möglich selbst zu erzeugen. Es kann nicht sein, dass diese Produkte im Ausland zu widrigsten Bedingungen und auf Umweltkosten erzeugt werden und wir in Europa ein „sorgenfreies“ Leben führen. Zusätzlich müssen wir weg von dem grenzenlosen Wachstum, in einer endlichen Welt können wir nicht nach exponentiellem Wachstum streben. Wir sollten unsere gesellschaftlichen Ziele überdenken, weg von der ICH-AG hin zur WIR-Gesellschaft.

 

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25. Apr. |
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