Vom Wasserläufer bis zum Ameisenbau, von der Geologie bis zur Vogelbeobachtung – mit der Vielfalter Schule Vorarlberg wird der Unterricht kurzer Hand nach draußen verlegt. Naturverständnis, Umweltbewusstsein und Sozialkompetenz fließen wie von selbst mit ein. Wir haben die Volksschule Bersbuch in den Wald begleitet.

Von der Natur lernen

Hinter dem Projekt der Vielfalter Schule Vorarlberg steht ein umfassendes Konzept, das die Möglichkeit bietet, Lehrinhalte spielerisch in der Natur zu erfahren. Bestens ausgebildete Naturvermittlerinnen und Naturvermittler der inatura Dornbirn“ begleiten die Kinder und Jugendlichen ebenso wie ihre Pädagoginnen und Pädagogen nach draußen. Der Schwerpunkt wird auf die Großlebensräume Vorarlbergs gelegt: Wasser, Wiese, Wald und Gebirge. Vertiefende Module wie Boden, Moor und Siedlungsraum fließen mit ein, um der gesellschaftlichen Relevanz dieser Themen gerecht zu werden.

Herausragend ist das Konzept vor allem durch die fächerübergreifende Herangehensweise: Egal ob Biologie, Chemie, Englisch, Musik oder Mathematik, die Inhalte des Lehrplans werden spielerisch und logisch verknüpft. Selbst Winkelberechnungen können beim Messen der Baumhöhe ermittelt und gleichzeitig die Baumarten bestimmt werden. Auf der Wiese geht es nicht nur um Artenvielfalt, sondern auch um die chemischen Prozesse der Photosynthese.  
 

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Buchen im Sonnenlicht

Die Vorteile des Unterrichts im Freien sind nachweislich belegt: 

Förderung der/des: 

  • Lernmotivation und nachhaltige Verankerung der erlernten Fachinhalte
  • körperlichen, psychischen und sozialen Entwicklung
  • Entwicklung von Motivation und Werten
  • Bewusstseins für eine nachhaltige Lebensweise
  • Selbstständigkeit und Sprachkompetenz
  • Umweltbewusstseins durch die verbesserte Beziehung zur Natur

„Jedes Tun ist Erkennen, und jedes Erkennen ist Tun“

(Maturana & Varel 1987) 
 

Mit der Volksschule Bersbuch im Wald

Mit der Volksschule Bersbuch im Wald 

Vier Schulstufen, 20 Kinder gesamt – die Volksschule Bersbuch im Bregenzer Wald ist eine der kleinsten Schulen im Land. Dennoch ist die Schule Mitglied des Projekts Vielfalter Schule und die Naturvermittler Lukas Rinnhofer und Sarah Kerle begleiten die Kinder und ihre Lehrerinnen 10 x im Jahr nach draußen – diesmal geht es in den Wald

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Für alle großen und kleinen Naturtypen: Mehr tausende Erlebnisse findest du in unserem Naturkalender!

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Warum ist der Baum so wichtig für uns?

Neun Dinge liegen auf einem Leintuch – verschiedene Blätter, Äste, ein Stein, Rinde, ein Stück Moos. Nur kurz dürfen die Kinder einen Blick darauf werfen, bevor Sarah die Dinge wieder zudeckt. „Naturmemory“ – Los geht’s: Wer kann sich die Dinge merken und findet sie im Wald? 

Aus dem Naturmemory entsteht ein Baum.

Die Kinder laufen los, bringen Blätter, Moos, Rinde, Steine und Äste. Zum Schluss löst Sarah das Memory auf. Jeder darf die Dinge, die er sich merken konnte und gefunden hat, auf ein Tuch in der Mitte legen. Und so entsteht nach und nach ein "Baum" mit Ästen, Blättern, einem Stamm mit Rinde, Moos und Steinen am Boden. Sogar Wurzeln hat der Baum, mit denen er fest im Boden verankert ist. 

„Der wichtigste Schatz des Baumes ist der grüne Farbstoff – das Chlorophyll.“

Sarah legt noch O2, CO2, einen symbolischen Wassertropfen, die Sonne und Nährstoffe auf das Tuch und erklärt ganz nebenbei, dass der Baum der Luft Kohlendioxid entzieht und den für uns Menschen so wichtigen Sauerstoff wieder abgibt. Selbst warum sich die Blätter im Herbst verfärben, zu Boden fallen und zersetzt werden, kann sie so erklären, dass die Kinder ganz von selbst den Kreislauf des Lebens erkennen. 
 

Wer wohnt denn da im Boden?

Wie man selbst zum Forscher, zur Forscherin wird, ist den Kindern der Volksschule Bersbuch schon vom letzten Ausflug bekannt. Ausgestattet mit einer Becherlupe und einem Schüsselchen machen sie sich auf, kleine Lebewesen am und im Boden zu finden. 
Das Ergebnis ist beeindruckend: Die Kinder haben in kürzester Zeit Asseln, Spinnen, Tausendfüßer, Schnecken, Regenwürmer und sogar einige Raritäten gefunden. Gemeinsam mit Lukas geht es nun darum, die Tiere richtig zu bestimmen. 

„Das Abzählen der Beine hilft schon mal, die Tiere grob einzuordnen.“ 

Dass Spinnentiere acht Beine haben und Insekten nur sechs, wissen die Kinder schon vom letzten Vielfalter-Tag! Diesmal haben sie aber auch Tiere gefunden, die richtig viele Beine haben. Neben dem häufig vorkommenden Steinkriecher und Schnurfüßer, haben sie auch den selteneren Bandfüßer gefunden, was Lukas richtig fasziniert. 

Außerdem lernen die Kinder, dass die Wolfsspinne ohne Netz am Boden jagt, dass sich nicht nur Schmetterlinge, sondern auch Käfer verpuppen und die Assel Kiemen hat. 
 

Entdeckt, erforscht und gelernt

Mit den Bodentieren schließt sich der Kreislauf von Entstehen, Wachsen, Zerfall und  Nährstoffproduktion und ein spannender Vormittag im Wald neigt sich dem Ende zu. Die Kinder ziehen Bilanz und sagen, was ihnen am besten gefallen hat.

Das Ergebnis ist einstimmig: 

„Tiere zu sammeln hat mir besonders gut gefallen!“ 

Gleichzeitig ist ihnen aber sehr wichtig, dass alle Tiere unversehrt wieder in die Freiheit entlassen werden, was Sarah auch ganz behutsam in die Tat umsetzt. 

Damit haben die Schüler und Schülerinnen an diesem Tag nicht nur gelernt, dass ein Baum der Luft CO2 entnimmt und Sauerstoff produziert, dass er im Herbst den grünen Farbstoff aus den Blättern zieht und dass verschiedene Bodentiere für die Zersetzung der Blätter verantwortlich sind. Sie haben sich auch bewegt, haben gelacht und gemeinsam Aufgaben gelöst, sind respektvoll miteinander umgegangen und haben die Natur ein Stück näher kennen und damit vielleicht auch lieben gelernt. 

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29. März |
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